Die Dokumentation der Opfer der NS-Herrschaft
in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont
 

2.  Die Opfer unter den Gefangenen des Zuchthauses Hameln

     Todesorte 1 (in Hameln, in Holzen und auf Todesmärschen)

2.2  Zuchthaus-Außenlager Holzen bei Eschershausen

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Lattermann, Oskar

wurde am 19. April 1912 in Frankfurt/Main geboren. Der Melker wohnte auf Gut Quarnbeck im Kreis Rendsburg.
Seit Anfang 1944 inhaftiert, wurde Lattermann am 8. August 1944 mit einem Sammeltransport von 100 Gefangenen aus dem Celler in das Hamelner Zuchthaus verlegt.
Wie die Mehrzahl der Transportteilnehmer kam er unverzüglich in das neu eingerichtete Zuchthaus-Außenlager Holzen zum mörderischen Arbeitseinsatz; diesen überlebten mindestens 36 Mann der Erstbelegung nicht lange. Die erlittenen Strapazen ließen Lattermann erkranken und dürften ihn nachhaltig geschwächt haben.
Oskar Lattermann kam am 24. Oktober 1944 im Zuchthaus-Außenlager Holzen während des Arbeitseinsatzes in einem Bergwerksstollen ("Schacht II") durch herabfallende Steinmassen ums Leben. Er wurde zunächst auf dem Gemeindefriedhof in Holzen bestattet, im Oktober 1946 jedoch auf den dortigen "Ehrenfriedhof" umgebettet (4. R. Nr. 7).

Le Louarn, Marcel

Franzose, wurde am 4. Oktober 1909 in Camlez im Departement Cotes du Nord geboren. Der Arbeiter wohnte in Brest, 36 Rue de la republique.
Seit 1943 in Haft, wurde Le Louarn am 24. Januar 1944 von einem Kriegsgericht in Frankreich zu einer langen Freiheitsstrafe verurteilt.
Er kam im Zuge der Räumung frontnaher Strafanstalten im Westen mit einem vielköpfigen Sammeltransport aus dem Zuchthaus Rheinbach bei Bonn am 16. September 1944 in das Zuchthaus Hameln.
Vermutlich bald nach seiner Ankunft wurde Le Louarn in das Zuchthaus-Außenlager Holzen zum mörderischen Arbeitseinsatz gebracht. Die erlittenen Strapazen dürften ihn nachhaltig geschwächt haben.
Marcel Le Louarn starb am 26. Februar 1945 im Zuchthaus-Außenlager Holzen und wurde zunächst auf dem Gemeindefriedhof Holzen bestattet, vermutlich 1946 jedoch in seine Heimat umgebettet.

Meerwald, Arthur

Niederländer, wurde am 23. Oktober 1918 in Amsterdam geboren. Der Rechtsanwalt wohnte in Amsterdam, Verdistr. 1.
Meerwald war als Widerstandskämpfer seit Jahresbeginn 1944 inhaftiert und wurde am 31. Juli 1944 von einem Besatzungsgericht zu einer mehr als drakonischen Freiheitsstrafe verurteilt.
Wie viele niederländische „Politische“ kam Meerwald im Zuge der Räumung frontnaher Strafanstalten im Westen mit einem vielköpfigen Sammeltransport aus dem Zuchthaus Rheinbach bei Bonn am 16. September 1944 in das Zuchthaus Hameln.
Vermutlich bald nach seiner Ankunft wurde Meerwald in das Zuchthaus-Außenlager Holzen zum mörderischen Arbeitseinsatz gebracht. Die erlittenen Strapazen dürften Meerwald nachhaltig geschwächt haben.
Arthur Meerwald starb am 8. Januar 1945 im Zuchthaus-Außenlager Holzen und wurde auf dem Gemeindefriedhof Holzen bestattet (Grab-Nr. 21). Seit seiner Umbettung in den Nachkriegsjahren befindet sich sein Grab auf dem Seelhorster Friedhof in Hannover (19f/H30).

Meyer, Christoph

wurde am 22. Januar 1898 in Twistringen im Kreis Grafschaft Hoya geboren. Der Kaufmann wohnte in Twistringen, Lindenstr. 24.
Seit 1943 in Haft und zu einer langen Freiheitsstrafe verurteilt, wurde Meyer am 7. Juni 1944 in das Zuchthaus Hameln verlegt.
Vermutlich im Herbst 1944 wurde er in das Zuchthaus-Außenlager Holzen zum mörderischen Arbeitseinsatz gebracht. Die erlittenen Strapazen dürften Meyer nachhaltig geschwächt haben.
Christoph Meyer starb am 30. Dezember 1944 im Zuchthaus-Außenlager Holzen und wurde zunächst auf dem Gemeindefriedhof in Holzen bestattet, im Oktober 1946 jedoch auf den dortigen "Ehrenfriedhof" umgebettet (4. R. Nr. 12).

Nielsen, Sven Age

Däne, wurde am 18. November 1896 in Karise geboren. Der Landwirt wohnte in Karise. Zuletzt war er in Hollenstädt bei Bremervörde im Arbeitseinsatz.
Seit 1943 in Haft und am 14. März 1944 nach „Kriegssonderstrafrecht“ verurteilt, wurde Nielsen am 29. März 1944 in das Zuchthaus Hameln verlegt.
Vermutlich zur Jahreswende 1944/45 wurde er in das Zuchthaus-Außenlager Holzen zum mörderischen Arbeitseinsatz gebracht. Die erlittenen Strapazen dürften Nielsen nachhaltig geschwächt haben.
Sven Age Nielsen starb am 18. Februar 1945 im Zuchthaus-Außenlager Holzen und wurde zunächst auf dem Gemeindefriedhof in Holzen bestattet (Grab-Nr. 25), im Oktober 1946 jedoch auf den dortigen "Ehrenfriedhof" umgebettet (4. R. Nr. 5).