Die Dokumentation der Opfer der NS-Herrschaft
in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont
2. Die Opfer unter den Gefangenen des Zuchthauses Hameln
Todesorte 1 (in Hameln, in Holzen und auf Todesmärschen)
2.1 Zuchthaus Hameln und andere Todesorte in der Stadt
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Kittner, Georg
wurde am 23. September 1881 in Breslau geboren. Der Klempner wohnte in Emden, Föhrstr. 25.
Seit 1937 als KPD-Funktionär in Haft und am 1. Oktober 1938 verurteilt, wurde Kittner am 25. Oktober 1938 in das Zuchthaus Hameln verlegt.
Georg Kittner starb am 23. Januar 1940 im Stadtkrankenhaus Hameln, in das er vermutlich wegen einer schweren Erkrankung gekommen war.
Kleinecke, Georg Friedrich Wilhelm
wurde am 21. Juni 1883 in Northeim geboren. Der Privatdetektiv wohnte in Hannover, Georgstr. 51.
Seit 1943 in Haft, wurde Kleinecke am 16. Mai 1944 in das Zuchthaus Hameln verlegt.
Georg Kleinecke nahm sich am 26. Oktober 1944 das Leben, indem er sich in seiner Zelle erhängte. Er wurde auf dem Friedhof Wehl bestattet (F I/146).
Klüsener, Willi
wurde am 27. Mai 1880 in Berlin-Weißensee geboren. Der frühere Stadtrat wohnte in Berlin, Grünbergerstr. 6.
Als SPD-Funktionär vom NS-Regime aus dem kommunalen Dienst geworfen, arbeitete Klüsener seit 1933 als „Bestattungsredner“. 1944 wurde er aufgrund von Denunziationen seiner kritischen Äußerungen während dieser Tätigkeit wegen „Wehrkraftzersetzung“ verurteilt.
Klüsener kam am 15. Februar 1945 vermutlich im Zuge der Räumung frontnaher Strafanstalten im Osten mit einem vielköpfigen Sammeltransport aus dem Zuchthaus Brandenburg in das Zuchthaus Hameln. Klüsener gehörte zu den über 40 Teilnehmern, die den Transport nicht lange überlebten.
Willi Klüsener starb nach der Befreiung am 26. April 1945 im Zuchthaus, kurz vor seinem 65. Geburtstag. Er gehörte zu den 27 Toten deutscher Nationalität, die im April und Mai 1945 vorläufig auf dem Zuchthausgelände begraben wurden. Willi Klüsener wurde gegen Ende Mai (oder bereits am 29. April) auf den Friedhof Wehl ohne Sarg in ein doppelt belegtes Grab umgebettet (Feld C I/75).
Im Jahr 2010 wurde für Willi Klüsener in Berlin-Friedrichshain vor dem Haus Grünbergerstr. 6 ein Stolperstein verlegt.
Klute, Otto
wurde am 11. Mai 1915 in Lohne im Kreis Soest geboren. Der Invalide wohnte in Lohne, Schulstr. 103.
Seit Sommer 1942 in Haft und am 29. Oktober 1942 nach „Kriegssonderstrafrecht“ verurteilt, wurde Klute am 11. November 1942 in das Zuchthaus Hameln verlegt.
Vermutlich wegen einer schweren Erkrankung lag er sieben Wochen im Zuchthaus-Lazarett. Dort starb Otto Klute am 4. April 1943.
Knackstedt, Alfons
wurde am 17. Januar 1911 in Hamburg geboren. Der Gärtnergeselle wohnte in Hamburg, Alter Steinweg 52.
Seit 1943 in Haft und am 27. April 1944 nach „Kriegssonderstrafrecht“ verurteilt, wurde Knackstedt am 10. Mai 1944 in das Zuchthaus Hameln verlegt.
Im Sommer 1944 kam Knackstedt in das Zuchthaus-Außenlager Holzen zum mörderischen Arbeitseinsatz. Die erlittenen Strapazen ließen ihn bald erkranken, so dass er als 'nicht außenarbeitsfähig' nach Hameln zurückverlegt wurde.
Alfons Knackstedt starb am 5. April 1945 im Zuchthaus und wurde am 17. April 1945 auf dem Friedhof Wehl ohne Sarg in einem doppelt belegten Grab bestattet (Feld C I/22).


