Die Dokumentation der Opfer der NS-Herrschaft
in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont
2. Die Opfer unter den Gefangenen des Zuchthauses Hameln
Todesorte 1 (in Hameln, in Holzen und auf Todesmärschen)
2.1 Zuchthaus Hameln und andere Todesorte in der Stadt
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Le Gal, Jean
Franzose, wurde am 21. Juni 1895 in Baud im Departement Morbihan geboren. Der Maschinist wohnte in Trelaze im Departement Maine-et-Loire.
Am 25. April 1944 von einem Kriegsgericht verurteilt, kam Le Gal im Zuge der Räumung frontnaher Strafanstalten im Westen mit einem vielköpfigen Sammeltransport aus dem Zuchthaus Rheinbach bei Bonn am 16. September 1944 in das Zuchthaus Hameln.
Le Gal wurde offenbar mit einer kleineren Gruppe nach wenigen Tagen, am 20. September, in das Gefängnis Hannover gebracht, kehrte aber drei Wochen später, am 11. Oktober 1944, in ähnlicher Konstellation in das Zuchthaus Hameln zurück.
Jean Le Gal starb am 2. April 1945 im Zuchthaus und wurde am 5. April 1945 auf dem Friedhof Wehl ohne Sarg in einem doppelt belegten Grab bestattet (Feld C I/71). Mit 16 weiteren zumeist ausländischen Zuchthaus-Toten sowie 23 toten Zwangsarbeitern wurde Jean Le Gal im März 1972 auf Feld F II (F II/237) umgebettet und erhielt einen beschrifteten Grabstein.
Le Menu, Andre
Franzose, wurde am 23. Mai 1910 in Wingles im Departement Pas de Calais geboren. Der Krankenwärter und Fremdenlegionär wohnte in Meurlin, Rue de Garwin, im Departement Haute Marne. Vor seiner Verhaftung stand er offenbar in deutschen militärischen Diensten.
Seit 1942 saß Le Menu wegen Fahnenflucht in Haft. Nachdem er das KZ-ähnliche Straflager Esterwegen im Emsland erduldet hatte, wurde er am 28. April 1943 in das Zuchthaus Hameln verlegt.
Andre Le Menu starb am 17. Oktober 1944 im Zuchthaus und wurde auf dem Friedhof Wehl bestattet (KGF A 32).
Leeflang, Arie
Niederländer, wurde am 12. Juni 1913 in Rotterdam geboren. Er war Kraftfahrer, sein Wohnort ist unbekannt. Zuletzt war er vermutlich als Zwangsarbeiter in Berlin, Nikolassee, im Einsatz und musste im „Lager Speer“ leben.
Grund und Zeitpunkt seiner Inhaftierung sind nicht bekannt.
Leeflang kam im Zuge der Räumung frontnaher Strafanstalten im Osten am 15. Februar 1945 mit einem vielköpfigen Sammeltransport in das Zuchthaus Hameln, vermutlich aus dem Zuchthaus Brandenburg oder einer weiter östlich – so auch im besetzten Polen – gelegenen Strafanstalt. Er gehörte zu den über 40 Teilnehmern, die den Transport nicht lange überlebten.
Arie Leeflang starb am 11. März 1945 im Zuchthaus und wurde auf dem Friedhof Wehl ohne Sarg bestattet (Feld C I/39). Seit seiner Umbettung am 1. Dezember 1953 befindet sich sein Grab auf dem Seelhorster Friedhof in Hannover (19f/C41).
Lehne, Oskar Emil Hugo
wurde am 23. Juni 1890 in Vallstedt im Kreis Braunschweig geboren. Der Stellmachermeister und Fleischbeschauer wohnte in Hoiersdorf Nr. 41 bei Schöningen.
Bereits seit 1940 in Haft und am 6. März 1942 nach „Kriegssonderstrafrecht“ verurteilt, wurde Lehne am 6. Mai 1942 in das Zuchthaus Hameln verlegt.
Oskar Lehne starb am 20. Juni 1943 im Zuchthaus-Lazarett.
Lenk, Herbert Emil
wurde am 10. Juli 1908 in Annaberg im Erzgebirge geboren. Der Beifahrer wohnte in Annaberg, Wolkensteinerstr. 40.
Seit Mai 1943 in Haft, wurde Lenk am 2. Juli 1943 in das Zuchthaus Hameln verlegt.
Herbert Lenk starb am 15. November 1944 im Zuchthaus und wurde auf dem Friedhof Wehl bestattet (F I/17).


