Die Dokumentation der Opfer der NS-Herrschaft
in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont
 

3.  Die Opfer unter den ausländischen zivilen Zwangsarbeitern
 sowie den Kriegsgefangenen

3.11  Die Opfer unter den Kindern

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Tomaszewicz, Eugeniusz Czeslaw

wurde am 6. Juli 1945 in Hameln geboren. Seine Mutter Maria stammte aus Biala im Kreis Wielun im westlichen Polen, sein Vater Konstanty war ein Bauer aus Wilna in Zentralpolen. Die Eltern, seit Mai 1945 verheiratet, hatten seit 1943 bzw. 1941 auf Gut Hastenbeck Zwangsarbeit leisten müssen.
Ihr Kind starb am 11. September im Alter von zwei Monaten an Lungenentzündung und wurde auf dem „alten Kriegsgefangenenfriedhof“ am Rande des Friedhofs Wehl bestattet (Feld KGF C 17). Sein Name und die Lebensdaten stehen – neben anderen – auf einer der Grabstelen, die der Volksbund in den 1950er Jahren setzen ließ.

Gruppenzugehörigkeit:  Zwangsarbeitende / Kinder / Hameln-Pyrmont

Tomczyk, Jerzy

wurde am 24. April 1945 in Selxen geboren. Seine Mutter Janina stammte aus Teofilow im Kreis Opatow in Polen; sie hatte seit Februar 1940 auf einem Hof in Oldendorf arbeiten müssen, bevor sie im Februar 1944 als Schwangere auf einen Hof in Selxen gekommen war. Der Vater des Jungen, Feliks Zalewski aus Lodz, hatte seit März 1940 in Eichenborn arbeiten müssen.
Der Säugling starb am 14. Juli 1945, keine drei Monate alt, an „Brechdurchfall“ und wurde auf dem „alten Kriegsgefangenenfriedhof“ am Rande des Friedhofs Wehl bestattet (Feld KGF C 10). Sein Name und die Lebensdaten stehen – neben anderen – auf einer der Grabstelen, die der Volksbund in den 1950er Jahren setzen ließ.

Gruppenzugehörigkeit:  Zwangsarbeitende / Kinder / Hameln-Pyrmont

Tomtschuk, Halina

wurde am 17. April 1944 in Bad Münder geboren. Ihre polnische Mutter dürfte in Bad Münder im Arbeitseinsatz gewesen sein.
Der Säugling starb in Bad Münder am 26. Dezember 1944 an einer Lungenentzündung und wurde auf dem Friedhof Bad Münder bestattet. Mit der Umbettung Anfang der 1950er Jahre auf die zentrale „Ehrenstätte für Fremdarbeiter und andere Ausländer“ in Bad Münder hat Halina einen beschrifteten Grabstein erhalten.

Gruppenzugehörigkeit:  Zwangsarbeitende / Kinder / Hameln-Pyrmont

Topolski

war ein Junge ohne Vornamen, der am 14. April 1945 im Kreiskrankenhaus Wilhelmstraße tot zur Welt kam. Die vermutlich polnischen Eltern des Kindes, Maria, geborene Klonowska, und der Kraftfahrer Alexander, wohnten in Hameln, Feuergraben 21. Womöglich waren sie in der Chemischen Fabrik Lohmann als Zwangsarbeiter im Einsatz gewesen. Ob das Kind auf dem Friedhof Wehl bestattet wurde, ist nicht bekannt.

Gruppenzugehörigkeit:  Zwangsarbeitende / Kinder / Hameln-Pyrmont

Trzeinski, Jozef

wurde am 14. September 1944 in Reinerbeck geboren. Seine Mutter war Irena Trzeinska aus Tschenstochau in Polen, die seit April 1941 zusammen mit ihrer Mutter Josefa auf einem Reinerbecker Bauernhof arbeiten musste. Beide Frauen wurden im Sommer 1941 über das Hamelner Gerichtsgefängnis ins Gestapogefängnis Hannover verschleppt, konnten später aber nach Reinerbeck zurückkehren.
Jozef Treinski starb am 19. September 1945 im Alter von einem Jahr an Lungenentzündung und wurde auf dem „alten Kriegsgefangenenfriedhof“ am Rande des Friedhofs Wehl bestattet (Feld KGF C 18). Sein Name und die Lebensdaten stehen – neben anderen – auf einer der Grabstelen, die der Volksbund in den 1950er Jahren setzen ließ.

Gruppenzugehörigkeit:  Zwangsarbeitende / Kinder / Hameln-Pyrmont