Die Dokumentation der Opfer der NS-Herrschaft
in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont
2. Die Opfer unter den Gefangenen des Zuchthauses Hameln
Todesorte 1 (in Hameln, in Holzen und auf Todesmärschen)
2.1 Zuchthaus Hameln und andere Todesorte in der Stadt
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Neumeister, Karl
wurde am 13. März 1870 in Wusseken im Kreis Köslin geboren. Der Rentner wohnte in Hannover-Linden, Kochstr. 13.
Seit 1936 als Mitglied der SPD-Widerstandsorganisation „Sozialistische Front“ in Haft, wurde Neumeister am 11. November 1937 in einem Massenprozess verurteilt.
Zusammen mit anderen SPD-Genossen wurde er am 30. November in das Zuchthaus Hameln verlegt.
Karl Neumeister starb am 27. Dezember 1938 im Stadtkrankenhaus Hameln, in das er vermutlich wegen einer schweren Erkrankung kam. Er wurde vermutlich auf einem hannoverschen Friedhof bestattet.
Nocker, Karl Heinrich
wurde am 19. April 1876 in Kamen im Kreis Unna geboren. Der Schlosser wohnte in Kamen, Ostermauerstr. 30.
Seit 1942 saß Nocker in Haft; Anfang 1944 hatte er sich bei einem Unfall auf einer Außenarbeitsstelle bei Krupp in Essen mehrere Zehen abgequetscht.
Nocker kam vermutlich im Zuge der Räumung frontnaher Strafanstalten im Westen mit einem vielköpfigen Sammeltransport aus dem Zuchthaus Remscheid-Lüttringhausen am 2. November 1944 in das Zuchthaus Hameln.
Karl Nocker starb am 27. März 1945 im Zuchthaus und wurde auf dem Friedhof Wehl in einem doppelt belegten Grab bestattet (Feld C I/120).
Noel, Theodor Josef
wurde am 7. Mai 1879 in Kalkar geboren. Der Postarbeiter wohnte in Wesel, Pergamentstr. 9.
Grund und Zeitpunkt seiner Inhaftierung sind nicht bekannt.
Noel kam im Zuge der Räumung frontnaher Strafanstalten im Westen mit einem vielköpfigen Sammeltransport aus einem westdeutschen Zuchthaus (Rheinbach bei Bonn oder Siegburg) am 19. September 1944 in das Zuchthaus Hameln. Nach zwei Wochen Zwischenaufenthalt, am 2. Oktober, ging der Transport weiter in Richtung Prenzlau, nördlich von Berlin gelegen.
Noel kehrte am 15. Februar 1945 in das Zuchthaus Hameln zurück, vermutlich im Zuge der Räumung frontnaher Strafanstalten im Osten mit einem wiederum großen Sammeltransport, der aus dem Zuchthaus Brandenburg oder einer anderen östlich gelegenen Strafanstalt – wie dem Gerichtsgefängnis Prenzlau – kam. Noel gehörte zu den über 40 Teilnehmern, die den Transport nicht lange überlebten.
Theodor Noel starb nach der Befreiung am 30. Mai 1945 in Hameln und wurde auf dem Friedhof Wehl in einem doppelt belegten Grab bestattet (Feld C I/79).
Nolte, Adolf Otto Willi
wurde am 10. August 1894 in Moringen im Kreis Northeim geboren. Der Schlachtermeister wohnte in Geestemünde (= Bremerhaven), Georgstr. 29.
Seit Ende 1943 in Haft und am 11. Januar 1944 nach „Kriegssonderstrafrecht“ verurteilt, wurde Adolf Nolte am 2. Februar 1944 in das Zuchthaus Hameln verlegt.
Adolf Nolte starb am 5. März 1945 im Zuchthaus und wurde auf dem Friedhof Wehl bestattet (Feld C I/113).
Nolte, Friedrich
wurde am 7. Juni 1875 in Petershagen im Kreis Minden geboren. Der Heizer wohnte in Hannover, Hebbelstr., Kolonie Germania.
Seit Frühsommer 1942 in Haft und am 9. September 1942 nach „Kriegssonderstrafrecht“ verurteilt, wurde Friedrich Nolte am 14. Oktober 1942 in das Zuchthaus Hameln verlegt.
Friedrich Nolte starb am 22. Mai 1944 im Zuchthaus-Lazarett und dürfte auf dem Friedhof Wehl bestattet worden sein.


