Die Dokumentation der Opfer der NS-Herrschaft
in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont
 

2.  Die Opfer unter den Gefangenen des Zuchthauses Hameln

     Todesorte 1 (in Hameln, in Holzen und auf Todesmärschen)

2.1  Zuchthaus Hameln und andere Todesorte in der Stadt

Seite 49 von 71 Seiten - 353 Einträge
 

Renard, Gustav Mathieu

Belgier, wurde am 18. Dezember 1896 in Fleron bei Lüttich geboren. Der Tischler wohnte in Lüttich, 30 Rue de Hesbaye.
Am 30. April 1943 wurde Renard als Widerstandskämpfer von einem Kriegsgericht zu einer drakonischen Freiheitsstrafe verurteilt.
Wie viele ausländische „Politische“ kam Renard im Zuge der Räumung frontnaher Strafanstalten im Westen mit einem vielköpfigen Sammeltransport aus dem Zuchthaus Rheinbach bei Bonn am 16. September 1944 in das Zuchthaus Hameln.
Gustav Renard starb am 20. Dezember 1944 im Zuchthaus. Er wurde auf dem Friedhof Wehl bestattet (Feld C I/4) und am 18. November 1948 nach Lüttich umgebettet.

Rendigs, Dietrich Heinrich Wilhelm

wurde am 2. Januar 1895 in Ridderade im Kreis Syke geboren. Der Landwirt wohnte in Rüssen Nr. 18 im Kreis Syke.
Kurz zuvor verurteilt, wurde Rendigs am 20. Juli 1939 in das Zuchthaus Hameln verlegt.
Dietrich Rendigs starb am 29. Januar 1942 im Zuchthaus und wurde auf dem Friedhof Wehl bestattet.

Rietsch, Lucien Edmond

Franzose, wurde am 14. September 1896 in Geispolzheim bei Erstein geboren. Der Landwirt wohnte in Paris, 337 Rue Belleville.
Am 14. April 1944 wurde Rietsch von einem Kriegsgericht in Paris zu einer langjährigen Freiheitsstrafe verurteilt. Rietsch kam im Zuge der Räumung frontnaher Strafanstalten im Westen mit einem vielköpfigen Sammeltransport aus dem Zuchthaus Rheinbach bei Bonn am 16. September 1944 in das Zuchthaus Hameln.
Rietsch wurde in das Zuchthaus-Außenlager Holzen zum mörderischen Arbeitseinsatz gebracht. Die erlittenen Strapazen ließen ihn bald erkranken, so dass er als "nicht außenarbeitsfähig" nach Hameln zurückverlegt wurde.
Lucien Rietsch starb am 22. Februar 1945 im Zuchthaus und wurde auf dem Friedhof Wehl bestattet (Feld C I/86). Mit 16 weiteren zumeist ausländischen Zuchthaus-Toten sowie 23 toten Zwangsarbeitern wurde Lucien Rietsch im März 1972 auf Feld F II umgebettet (F II/239) und erhielt einen beschrifteten Grabstein.

Ringpfeil, Wilhelm

wurde am 5. Februar 1867 in Neukahlen im Kreis Schwerin geboren. Der Invalide wohnte in Brackwede, Ummelerstr. 25.
Zwei Monate zuvor verurteilt, wurde Ringpfeil am 29. Dezember 1943 in das Zuchthaus Hameln verlegt.
Wilhelm Ringpfeil starb am 7. Januar 1944 im Zuchthaus-Lazarett und wurde auf dem Friedhof Wehl bestattet.

Rode, Diedrich Heinrich

wurde am 23. März 1905 in Apelstedt im Kreis Grafsch. Hoya geboren. Der Bahn-Hilfsweichenwärter wohnte in Fahrenhorst Nr. 48 im Kreis Grafschaft Hoya.
Im Oktober 1944 nach „Kriegssonderstrafrecht“ verurteilt, kam Rode vermutlich im Zuge der Räumung frontnaher Strafanstalten im Westen mit einem vielköpfigen Sammeltransport aus dem Zuchthaus Remscheid-Lüttringhausen am 2. November 1944 in das Zuchthaus Hameln.
Diedrich Rode starb am 26. Februar 1945 im Zuchthaus und wurde auf dem Friedhof Wehl bestattet (Feld C I/61).