Die Dokumentation der Opfer der NS-Herrschaft
in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont
2. Die Opfer unter den Gefangenen des Zuchthauses Hameln
Todesorte 1 (in Hameln, in Holzen und auf Todesmärschen)
2.1 Zuchthaus Hameln und andere Todesorte in der Stadt
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Runge, Wilhelm Louis
wurde am 12. März 1889 in Ofenerfelde im Kreis Oldenburg geboren. Der Postarbeiter wohnte in Oldenburg, Cloppenburgerstr. 44.
Seit 1942 in Haft, wurde Runge am 17. März 1943 in das Zuchthaus Hameln verlegt.
Wilhelm Runge starb am 6. Mai 1943 im Zuchthaus-Lazarett.
Saalow, Johann
wurde am 3. Oktober 1901 in Anklam/Pommern geboren. Der Metallschleifer wohnte in Berlin, Boxhagenstr. 14.
Seit 1933 saß Saalow in Haft und wurde 1934 zu einer langjährigen Freiheitsstrafe verurteilt. Nachdem er das KZ-ähnliche Straflager Brual-Rhede im Emsland erduldet hatte, wurde er am 15. Dezember 1938 in das Zuchthaus Hameln verlegt. Wegen einer schweren Erkrankung an Herz und Lunge kam er 1939 monatelang in das Krankenhaus der Haftanstalt Berlin-Moabit.
Johann Saalow starb am 8. Januar 1940 im Stadtkrankenhaus Hameln, in das er vermutlich wegen seiner schweren Erkrankung gekommen war, und wurde auf dem Friedhof Wehl bestattet.
Sahm, Paul
wurde am 21. Dezember 1889 in Wuppertal-Elberfeld geboren. Der Druckereibesitzer wohnte in Wuppertal-Elberfeld, Lagerstr. 17.
Grund und Zeitpunkt seiner Inhaftierung sind nicht bekannt.
Paul Salm kam vermutlich im Zuge der Räumung frontnaher Strafanstalten im Westen mit einem vielköpfigen Sammeltransport aus dem Zuchthaus Remscheid-Lüttringhausen am 2. November 1944 in das Zuchthaus Hameln.
Paul Salm starb nach der Befreiung am 24. April 1945 in Hameln. Er gehörte zu den 27 Toten deutscher Nationalität, die im April und Mai 1945 vorläufig auf dem Zuchthausgelände begraben wurden. Paul Salm wurde gegen Ende Mai (oder bereits am 27. April) auf den Friedhof Wehl ohne Sarg in ein doppelt belegtes Grab umgebettet (Feld C I/127).
Sauer, Johann Andreas
wurde am 9. Dezember 1878 in Aschaffenburg geboren. Der Rentner wohnte in Aschaffenburg, Obermahnerstr. 109.
Seit Anfang 1943 in Haft, wurde Sauer am 16. März 1943 in das Zuchthaus Hameln verlegt.
Johann Sauer starb am 12. Juli 1944 im Zuchthaus und wurde auf dem Friedhof Wehl bestattet (F I/97).
Schäfer, Rudolf
wurde am 1. Juli 1897 in Neustadt geboren. Er war Kraftfahrer, sein Wohnort ist unbekannt.
Grund und Zeitpunkt seiner Inhaftierung sind ebenfalls nicht bekannt.
Schäfer kam im Zuge der Räumung frontnaher Strafanstalten im Osten am 15. Februar 1945 mit einem vielköpfigen Sammeltransport in das Zuchthaus Hameln, vermutlich aus dem Zuchthaus Brandenburg oder einer weiter östlich – so auch im besetzten Polen – gelegenen Strafanstalt. Er gehörte zu den über 40 Teilnehmern, die den Transport nicht lange überlebten.
Rudolf Schäfer starb nach der Befreiung am 6. Mai 1945 im Zuchthaus. Er gehörte zu den 27 Toten deutscher Nationalität, die im April und Mai 1945 vorläufig auf dem Zuchthausgelände begraben wurden. Er wurde gegen Ende Mai (oder bereits am 9. Mai) auf den Friedhof Wehl ohne Sarg in ein doppelt belegtes Grab umgebettet (Feld C I/103).


