Die Dokumentation der Opfer der NS-Herrschaft
in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont
 

2.  Die Opfer unter den Gefangenen des Zuchthauses Hameln

     Todesorte 1 (in Hameln, in Holzen und auf Todesmärschen)

2.1  Zuchthaus Hameln und andere Todesorte in der Stadt

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Schamburg, Rüdiger (vielm. Jaminet, Roger)

Luxemburger, wurde am 13. Mai 1920 in Differingen geboren. Der Autoschlossergeselle wohnte in Differingen, Dr. Frickstr. 60.
Rüdiger Schamburg oder Roger Jaminet, wie er nicht „eingedeutscht“ eigentlich hieß, war vom NS-Sondergericht Luxemburg wegen Beihilfe zur Fahnenflucht (seines Bruders) verurteilt worden.
Wie viele ausländische „Politische“, kam Schamburg im Zuge der Räumung frontnaher Strafanstalten im Westen mit einem vielköpfigen Sammeltransport aus dem Zuchthaus Rheinbach bei Bonn am 16. September 1944 in das Zuchthaus Hameln.
Schamburg wurde umgehend in das Zuchthaus-Außenlager Holzen zum mörderischen Arbeitseinsatz gebracht. Die erlittenen Strapazen ließen ihn bald erkranken, so dass er als 'nicht außenarbeitsfähig' nach Hameln zurückverlegt wurde.
Rüdiger Schamburg starb am 12. Dezember 1944 im Zuchthaus. Er wurde auf dem Friedhof Wehl bestattet (F I/151) und am 13. Februar 1947 nach Luxembourg umgebettet.

Schiller, Gustav Heinrich

wurde am 6. Januar 1902 in Lämmershagen im Kreis Bielefeld geboren. Der Arbeiter wohnte in Bielefeld, Heepenerstr. 272.
Im Sommer 1941 zu einer hohen Freiheitsstrafe verurteilt, wurde Schiller am 4. März 1942 aus dem Straflager Rodgau/Hessen in das Zuchthaus Hameln verlegt.
Gustav Schiller starb am 8. Oktober 1943 im Zuchthaus-Lazarett und wurde auf dem Friedhof Wehl bestattet.

Schinz, Hugo Hermann Otto

wurde am 4. September 1887 in Gumbinnen/Ostpreußen geboren. Der Schlosser wohnte in Lauenstein Nr. 120 im Kreis Hameln-Pyrmont.
Nach seiner Verurteilung 1943 erstmals in der Zuchthaus Hameln eingeliefert, war Schinz aus der Anstalt entflohen und 39 Tage in Freiheit. Am 16. Mai 1944 wurde er erneut nach Hameln gebracht.
Hugo Schinz starb am 15. August 1944 im Zuchthaus-Lazarett und wurde auf dem Friedhof Wehl bestattet (F I/184).

Schlamelcher, Adolf

wurde am 26. September 1894 in Hannover-Linden geboren. Der Kesselschmied wohnte in Hannover-Linden, Fortunastr. 26.
Seit März 1934 in Haft, wurde Schlamelcher am 21. August 1934 in das Gefängnis Hameln verlegt.
Adolf Schlamelcher starb am 16. Juli 1935 im Kreiskrankenhaus Hameln, in das er offenbar wegen einer schweren Erkrankung gebracht worden war.

Schmeltekopf, Karl August

wurde am 21. Mai 1901 in Schladen/Harz geboren. Der Arbeiter wohnte in Braunschweig, Zimmermannsweg 4b. Vor seiner Verhaftung war er als Soldat im Raum Hildesheim stationiert.
Fünf Wochen zuvor von einem Kriegsgericht verurteilt, wurde Schmeltekopf am 30. September 1942 in das Zuchthaus Hameln verlegt.
Karl Schmeltekopf starb nach der Befreiung am 6. Mai 1945 im Zuchthaus. Er gehörte zu den 27 Toten deutscher Nationalität, die im April und Mai 1945 vorläufig auf dem Zuchthausgelände begraben wurden. Karl Schmeltekopf wurde gegen Ende Mai (oder bereits am 9. Mai) auf den Friedhof Wehl ohne Sarg in ein doppelt belegtes Grab umgebettet (Feld C I/128).