Die Dokumentation der Opfer der NS-Herrschaft
in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont
 

2.  Die Opfer unter den Gefangenen des Zuchthauses Hameln

     Todesorte 1 (in Hameln, in Holzen und auf Todesmärschen)

2.1  Zuchthaus Hameln und andere Todesorte in der Stadt

Seite 54 von 71 Seiten - 353 Einträge
 

Schröder, Wilhelm August Heinrich

wurde am 29. März 1874 in Plügge-Lütjendorf im Kreis Oldenburg geboren. Der Tischlermeister wohnte in Hamburg-Niendorf, An der Lohe 17.
Am 16. Dezember 1943 nach „Kriegssonderstrafrecht“ verurteilt, wurde Schröder am 11. Januar 1944 in das Zuchthaus Hameln verlegt.
Wilhelm Schröder starb am 16. März 1944 im Zuchthaus-Lazarett und dürfte auf dem Friedhof Wehl bestattet worden sein.

Schröter, Gerhard Herbert Martin

wurde am 18. September 1900 in Neu Daberstedt in Thüringen geboren. Der Erdarbeiter wohnte in Leipzig, Neudörfchen 7.
Grund und Zeitpunkt seiner Inhaftierung sind nicht bekannt.
Schröter kam im Zuge der Räumung frontnaher Strafanstalten im Osten am 15. Februar 1945 mit einem vielköpfigen Sammeltransport in das Zuchthaus Hameln, vermutlich aus dem Zuchthaus Brandenburg oder einer weiter östlich – so auch im besetzten Polen – gelegenen Strafanstalt. Er gehörte zu den über 40 Teilnehmern, die den Transport nicht lange überlebten.
Gerhard Schröter starb unmittelbar nach der Befreiung am 9. April 1945 im Zuchthaus und wurde am 17. April 1945 auf dem Friedhof Wehl ohne Sarg in einem doppelt belegten Grab bestattet (Feld C I/97).

Schulz, Johann Karl

wurde am 28. August 1904 in Prömben-Canzlerhof im Kreis Hamburg geboren. Der Kaufmann wohnte in Hamburg, Behnstr. 6.
Seit 1943 in Haft und am 20. April 1944 zu einer langjährigen Freiheitsstrafe verurteilt, wurde Schulz am 8. August 1944 mit einem Sammeltransport von 100 Gefangenen aus dem Celler in das Hamelner Zuchthaus verlegt.
Wie die Mehrzahl der Transportteilnehmer kam er unverzüglich in das neu eingerichtete Zuchthaus-Außenlager Holzen zum mörderischen Arbeitseinsatz; diesen überlebten mindestens 36 Mann der Erstbelegung nicht lange. Die erlittenen Strapazen ließen Johann Schulz erkranken, so dass er bald als „nicht außenarbeitsfähig“ nach Hameln zurückverlegt wurde.
Johann Schulz starb am 22. März 1945 im Zuchthaus und wurde auf dem Friedhof Wehl ohne Sarg in einem doppelt belegten Grab bestattet (Feld C I/118).

Schulz, Willi

wurde am 21. Mai 1899 in Volzendorf im Kreis Dannenberg geboren. Der Landwirt wohnte in Volzendorf Nr. 3.
Seit 1943 in Haft, wurde Schulz am 19. Januar 1944 in das Zuchthaus Hameln verlegt.
Willi Schulz starb am 13. Juni 1944 im Zuchthaus und dürfte auf dem Friedhof Wehl bestattet worden sein.

Schulze, Werner Fritz

wurde am 15. Mai 1907 in Berlin-Charlottenburg geboren. Der kaufmännische Angestellte wohnte in Hannover, Misburger Damm 2.
Seit 1943 in Haft, wurde Schulze am 26. August 1944 mit einem Transport von 50 Gefangenen aus dem Celler in das Hamelner Zuchthaus verlegt.
Wie die Mehrzahl der Transportteilnehmer kam er unverzüglich in das Zuchthaus-Außenlager Holzen zum mörderischen Arbeitseinsatz; diesen überlebten mindestens 36 Mann der Erstbelegung nicht lange. Die erlittenen Strapazen ließen Schulze bald erkranken, so dass er als 'nicht außenarbeitsfähig' nach Hameln zurückverlegt wurde.
Werner Fritz Schulze starb nach der Befreiung am 5. Mai 1945 im Zuchthaus. Er gehörte zu den 27 Toten deutscher Nationalität, die im April und Mai 1945 vorläufig auf dem Zuchthausgelände begraben wurden. Werner Schulze wurde gegen Ende Mai (oder bereits am 8. Mai) auf den Friedhof Wehl ohne Sarg in ein doppelt belegtes Grab umgebettet (Feld C I/76).