Die Dokumentation der Opfer der NS-Herrschaft
in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont
 

2.  Die Opfer unter den Gefangenen des Zuchthauses Hameln

     Todesorte 1 (in Hameln, in Holzen und auf Todesmärschen)

2.1  Zuchthaus Hameln und andere Todesorte in der Stadt

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Silkenbeumer, Johann Theodor

wurde am 31. Juli 1878 in Essen geboren. Der Gastwirt wohnte in Hiddesen Nr. 220 bei Detmold.
Zwei Wochen zuvor nach „Kriegssonderstrafrecht“ verurteilt, wurde Silkenbeumer am 23. September 1942 in das Zuchthaus Hameln verlegt.
Johann Silkenbeumer starb am 17. März 1943 im Zuchthaus-Lazarett und wurde auf dem Friedhof Wehl bestattet.

Siot, Jules

Belgier, wurde am 16. Februar 1920 in Felny in der wallonischen Provinz Hainaut geboren. Der Steinhauer wohnte in Ecaussinnes-Lalaing 62 in der Provinz Hainaut.
Als Widerstandskämpfer wurde Siot 1943 verhaftet und am 25. April 1944 verurteilt.
Wie viele ausländische „Politische“, kam Siot im Zuge der Räumung frontnaher Strafanstalten im Westen mit einem vielköpfigen Sammeltransport aus dem Zuchthaus Rheinbach bei Bonn am 16. September 1944 in das Zuchthaus Hameln.
Jules Siot starb am 4. November 1944 im Zuchthaus. Er wurde auf dem "alten Kriegsgefangenenfriedhof" am Rande des Friedhofs Wehl bestattet (KGF A 34) und am 18. November 1948 in seine Heimat umgebettet.

Smekens, Paul

Belgier, wurde am 26. März 1897 in Overyssche in der Provinz Braband/Flandern geboren. Der Büroangestellte wohnte in Lille-Fives, 41 Rue Rabelais.
Seit Jahresbeginn 1943 in Haft, wurde Smekens am 9. Juli 1943 verurteilt.
Wie viele ausländische „Politische“, kam er im Zuge der Räumung frontnaher Strafanstalten im Westen mit einem vielköpfigen Sammeltransport aus dem Zuchthaus Rheinbach bei Bonn am 16. September 1944 in das Zuchthaus Hameln.
Smekens wurde umgehend in das Zuchthaus-Außenlager Holzen zum mörderischen Arbeitseinsatz gebracht. Die erlittenen Strapazen ließen ihn bald erkranken, so dass er als "nicht außenarbeitsfähig" nach Hameln zurückverlegt wurde.
Paul Smekens starb am 9. März 1945 im Zuchthaus. Er wurde auf dem Friedhof Wehl ohne Sarg bestattet (Feld C I/114) und am 5. September 1950 in seine Heimat umgebettet.

Smit, Bertus

Niederländer, wurde am 5. November 1920 in Wilderwang im Kreis Groningen geboren. Der Autoschlosser wohnte in Wildervank. Zuletzt war Smit vermutlich als Zwangsarbeiter in Hamburg-Bergedorf im Einsatz und musste im „Lager Bergedorf“ leben.
Kurz zuvor nach „Kriegssonderstrafrecht“ verurteilt, wurde er am 29. März 1944 in das Zuchthaus Hameln verlegt.
Smit gehörte dem Außenkommando an, das bei der Hamelner Rüstungsfabrik Domag Schwerstarbeit zu verrichten hatte.
Bertus Smit starb am 8. Juli 1944 im Zuchthaus und wurde auf dem Friedhof Wehl bestattet (KGF B/24). Seit seiner Umbettung in den Nachkriegsjahren befindet sich sein Grab auf dem Seelhorster Friedhof in Hannover (19f/C49).

Snykus, Wilhelm Friedrich

wurde am 25. März 1900 in Treuholz im Kreis Storman geboren. Der 'Gelegenheitsarbeiter' wohnte in Bosau bei Eutin.
Seit 1942 in Haft, wurde Snykus am 8. August 1944 mit einem Sammeltransport von 100 Gefangenen aus dem Celler in das Hamelner Zuchthaus verlegt.
Wie die Mehrzahl der Transportteilnehmer kam er unverzüglich in das neu eingerichtete Zuchthaus-Außenlager Holzen zum mörderischen Arbeitseinsatz; diesen überlebten mindestens 36 Mann der Erstbelegung nicht lange. Die erlittenen Strapazen ließen Snykus erkranken, so dass er als „nicht außenarbeitsfähig“ nach Hameln zurückverlegt wurde.
Wilhelm Snykus starb am 21. März 1945 im Zuchthaus-Lazarett und wurde auf dem Friedhof Wehl ohne Sarg in einem doppelt belegten Grab bestattet (Feld C I/117).