Die Dokumentation der Opfer der NS-Herrschaft
in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont
2. Die Opfer unter den Gefangenen des Zuchthauses Hameln
Todesorte 1 (in Hameln, in Holzen und auf Todesmärschen)
2.1 Zuchthaus Hameln und andere Todesorte in der Stadt
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Soller, Adalbert Friedrich Wilhelm
wurde am 28. Januar 1915 in Geestemünde (= Bremerhaven) geboren. Der Klempner wohnte in Bremerhaven, Pragerstr. 127.
Seit 1940 saß Soller in Haft. Nachdem er das KZ-ähnliche Straflager Esterwegen im Emsland erduldet hatte, wurde er am 28. Mai 1941 in das Zuchthaus Hameln verlegt.
Adalbert Soller nahm sich am 26. Juli 1941 das Leben, indem er sich in seiner Zelle erhängte. Er wurde auf dem Friedhof Wehl bestattet (F II/13). Mit 16 weiteren zumeist ausländischen Zuchthaus-Toten sowie 23 toten Zwangsarbeitern wurde Adalbert Soller im März 1972 auf Feld F II umgebettet (F II/143) und erhielt einen beschrifteten Grabstein.
Sorge, August Fritz
wurde am 10. April 1883 in Neuwerk im Kreis Blankenburg/Harz geboren. Der Former wohnte in Neuwerk, Kreuzthal 75.
Seit Anfang 1942 in Haft und am 19. Juni 1942 nach „Kriegssonderstrafrecht“ verurteilt, wurde Sorge am 22. Juli 1942 in das Zuchthaus Hameln verlegt.
August Sorge starb am 19. Juni 1943 im Zuchthaus-Lazarett.
Stapelfeld, Theodor
wurde am 14. November 1875 in Ruisdorf im Kreis Plön geboren. Der Vorarbeiter wohnte in Elmshorn, Gartenstr. 59.
Grund und Zeitpunkt seiner Inhaftierung sind nicht bekannt.
Stapelfeld kam am 15. Februar 1945 wohl mit einem vielköpfigen Sammeltransport im Zuge der Räumung frontnaher Strafanstalten im Osten in das Zuchthaus Hameln, vermutlich aus dem Zuchthaus Brandenburg oder einer weiter östlich – so auch im besetzten Polen – gelegenen Strafanstalt. Er gehörte zu den über 40 Teilnehmern, die den Transport nicht lange überlebten.
Theodor Stapelfeld starb am 20. März 1945 im Zuchthaus und wurde auf dem Friedhof Wehl ohne Sarg bestattet (Feld C I/42).
Steffen, Richard Otto
wurde am 18. Juli 1896 in Neulewin im Kreis Oberbanin geboren. Der Kaufmann wohnte in Neulewin.
Seit Anfang 1939 in Haft, wurde Steffen am 2. März 1941 in das Zuchthaus Hameln verlegt.
Richard Steffen starb am 25. Februar 1942 im Zuchthaus und wurde auf dem Friedhof Wehl bestattet.
Steffens, Peter
wurde am 11. Dezember 1878 in Mörsdorf im Kreis Cochem geboren. Der Maurer wohnte in Treis im Kreis Cochem, Dorfstr. 162.
Grund und Zeitpunkt seiner Inhaftierung sind nicht bekannt.
Steffens kam vermutlich im Zuge der Räumung frontnaher Strafanstalten im Westen mit einem vielköpfigen Sammeltransport aus dem Zuchthaus Remscheid-Lüttringhausen am 2. November 1944 in das Zuchthaus Hameln.
Peter Steffens starb am 17. November 1944 im Zuchthaus und wurde auf dem Friedhof Wehl bestattet (F I/61).