Die Dokumentation der Opfer der NS-Herrschaft
in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont
2. Die Opfer unter den Gefangenen des Zuchthauses Hameln
Todesorte 1 (in Hameln, in Holzen und auf Todesmärschen)
2.1 Zuchthaus Hameln und andere Todesorte in der Stadt
Seite 61 von 71 Seiten - 353 Einträge
Thomas, Paul
wurde am 12. August 1885 in Elsterberg im Kreis Plauen/Vogtland geboren. Der Fleischermeister wohnte in Hagen-Haspe/Westfalen, Romagstr. 18.
Kurz zuvor, am 9. Juni 1942, nach „Kriegssonderstrafrecht“ verurteilt, wurde Paul Thomas am 24. Juni 1942 in das Zuchthaus Hameln verlegt.
Paul Thomas starb nach längerer Krankheit am 22. Mai 1943 im Zuchthaus-Lazarett und wurde auf dem Friedhof Wehl bestattet.
Thürling, Georg Reinhold Franz
wurde am 6. Oktober 1896 in Berlin-Falkenberg geboren. Der Kaufmann wohnte in Brandenburg/Havel, Kleiststr. 5.
Grund und Zeitpunkt seiner Inhaftierung sind nicht bekannt.
Thürling kam im Zuge der Räumung frontnaher Strafanstalten im Osten am 15. Februar 1945 mit einem vielköpfigen Sammeltransport in das Zuchthaus Hameln, vermutlich aus dem Zuchthaus Brandenburg oder einer weiter östlich – so auch im besetzten Polen – gelegenen Strafanstalt. Er gehörte zu den über 40 Teilnehmern, die den Transport nicht lange überlebten.
Georg Thürling starb nach der Befreiung am 2. Mai 1945 im Zuchthaus. Er gehörte zu den 27 Toten deutscher Nationalität, die im April und Mai 1945 vorläufig auf dem Zuchthausgelände begraben wurden. Georg Thürling wurde gegen Ende Mai (oder bereits am 5. Mai) auf den Friedhof Wehl ohne Sarg in ein doppelt belegtes Grab umgebettet (Feld C I/51).
Tietken, Heinrich Gerhard
wurde am 20. Juli 1905 in Etzel im Kreis Wittmund geboren. Der Fabrikarbeiter wohnte in Bremen-Blumenthal, Goethestr. 29.
Im Monat zuvor verurteilt, wurde Tietken am 15. Oktober 1943 in das Zuchthaus Hameln verlegt.
Heinrich Tietken starb am 26. März 1945 im Zuchthaus und wurde auf dem Friedhof Wehl ohne Sarg in einem doppelt belegten Grab bestattet (Feld C I/95).
Timm, Ernst Gerhard
wurde am 4. September 1901 in Lüstringen im Kreis Osnabrück geboren. Der kaufmännische Angestellte wohnte in Lüstringen Nr. 40.
Seit 1943 aufgrund einer Verurteilung nach „Kriegssonderstrafrecht“ in Haft, wurde Timm am 16. Februar 1944 in das Zuchthaus Hameln verlegt.
Ernst Timm starb am 6. November 1944 im Zuchthaus und wurde auf dem Friedhof Wehl bestattet (F I/147).
Tischmann, Karl August
wurde am 26. Juni 1893 in Bremen geboren. Der Bahnarbeiter wohnte in Bremen, Zwinglistr. 118.
Seit Jahresbeginn 1944 in Haft und am 3. Mai 1944 nach „Kriegssonderstrafrecht“ verurteilt, wurde Tischmann am 14. Juni 1944 in das Zuchthaus Hameln verlegt.
Karl Tischmann starb am 11. März 1945 im Zuchthaus und wurde auf dem Friedhof Wehl ohne Sarg bestattet (Feld C I/15).