Die Dokumentation der Opfer der NS-Herrschaft
in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont
2. Die Opfer unter den Gefangenen des Zuchthauses Hameln
Todesorte 1 (in Hameln, in Holzen und auf Todesmärschen)
2.1 Zuchthaus Hameln und andere Todesorte in der Stadt
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Uterhard, Willi
wurde am 5. August 1909 in Wesermünde (=Bremerhaven) geboren. Der Arbeiter wohnte in Wesermünde-Lehe, Graudenzerstr. 23.
Seit Jahresbeginn 1944 in Haft, wurde Uterhard am 26. August 1944 mit einem Transport von 50 Gefangenen aus dem Celler in das Hamelner Zuchthaus verlegt.
Wie die Mehrzahl der Transportteilnehmer kam er unverzüglich in das Zuchthaus-Außenlager Holzen zum mörderischen Arbeitseinsatz; diesen überlebten mindestens 36 Mann der Erstbelegung nicht lange. Die erlittenen Strapazen ließen Uterhard bald erkranken, so dass er als 'nicht außenarbeitsfähig' nach Hameln zurückverlegt wurde.
Willi Uterhard starb am 25. Februar 1945 im Zuchthaus und wurde auf dem Friedhof Wehl bestattet (Feld C I/112).
van der Maas, Arie
Niederländer, wurde am 9. Mai 1910 in Lexmond geboren. Der „Expediteur“ wohnte in Rotterdam, Schietbaanstr. 41.
Wohl schon seit längerem in Haft, kam van der Maas im Zuge der Räumung frontnaher Strafanstalten im Westen mit einem vielköpfigen Sammeltransport aus dem Zuchthaus Rheinbach bei Bonn am 19. September 1944 in das Zuchthaus Hameln.
Van der Maas starb am 2. März 1945 im Zuchthaus und wurde auf dem Friedhof Wehl bestattet (Feld C I/88). Seit seiner Umbettung am 1. Dezember 1953 befindet sich sein Grab auf dem Seelhorster Friedhof in Hannover (19f/C38).
van Dijk, Meindert
Niederländer, wurde am 26. August 1923 in Westernijkerk geboren. Der Landarbeiter wohnte in Zeedijk bei Marrum, Nr. 350.
Seit 3. Dezember 1943 in Haft, wurde Meindert van Dijk vom 'Deutsche Obergericht in den besetzten niederländischen Gebieten' in Nijmegen zu einer achtjährigen Freiheitsstrafe verurteilt.
Wie viele niederländische „Politische“, kam Meindert van Dijk im Zuge der Räumung frontnaher Strafanstalten im Westen mit einem vielköpfigen Sammeltransport aus dem Zuchthaus Rheinbach bei Bonn am 16. September 1944 in das Zuchthaus Hameln.
Meindert Van Dijk wurde umgehend in das Zuchthaus-Außenlager Holzen zum mörderischen Arbeitseinsatz gebracht. Die erlittenen Strapazen ließen ihn bald erkranken, so dass er als 'nicht außenarbeitsfähig' nach Hameln zurückverlegt wurde.
Meindert van Dijk starb am 25. Januar 1945 im Zuchthaus und wurde auf dem Friedhof Wehl in einem doppelt belegten Grab bestattet (Feld C I/81). Seit seiner Umbettung am 1. Dezember 1953 befindet sich sein Grab auf dem Seelhorster Friedhof in Hannover (19f/C22).
van Gylswyk, Adrianus
Niederländer, wurde am 30. März 1910 in Oudekerk a. d. Amstel geboren. Der Bäcker und Koch wohnte in Amsterdam, Sluisstr. 22. Zuletzt war er vermutlich als Zwangsarbeiter in Neuhaus bei Paderborn im Einsatz.
Seit 1943 in Haft und am 21. März 1944 nach „Kriegssonderstrafrecht“ verurteilt, wurde van Gylswyk am 19. April 1944 in das Zuchthaus Hameln verlegt.
Adrianus van Gylswyk starb nach der Befreiung am 10. April 1945 im Zuchthaus und wurde am 17. April 1945 auf dem Friedhof Wehl ohne Sarg in einem doppelt belegten Grab bestattet (Feld C I/124). Seit seiner Umbettung am 1. Dezember 1953 befindet sich sein Grab auf dem Seelhorster Friedhof in Hannover (19f/C35).
van Lerberghe, Josef
Belgier, wurde am 27. Dezember 1921 in Tielt in Flandern geboren. Der Schuhmacher wohnte in Tielt, Wakkenstr. 29.
Als Widerstandskämpfer vermutlich schon seit 1941 in Haft, wurde er am 23. Mai 1942 zu einer langjährigen Freiheitsstrafe verurteilt.
Wie viele ausländische „Politische“, kam van Lerberghe im Zuge der Räumung frontnaher Strafanstalten im Westen mit einem vielköpfigen Sammeltransport aus dem Zuchthaus Rheinbach bei Bonn am 16. September 1944 in das Zuchthaus Hameln.
Er wurde umgehend in das Zuchthaus-Außenlager Holzen zum mörderischen Arbeitseinsatz gebracht. Die erlittenen Strapazen ließen ihn bald erkranken, so dass er als 'nicht außenarbeitsfähig' nach Hameln zurückverlegt wurde.
Van Lerberghe starb am 5. April 1945 im Zuchthaus und wurde erst am 17. April 1945 auf dem Friedhof Wehl ohne Sarg in einem doppelt belegten Grab bestattet (Feld C I/23). Mit 16 weiteren zumeist ausländischen Zuchthaus-Toten sowie 23 toten Zwangsarbeitern wurde van Lerberghe im März 1972 auf Feld F II umgebettet (F II/236) und erhielt einen beschrifteten Grabstein.