Die Dokumentation der Opfer der NS-Herrschaft
in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont
 

2.  Die Opfer unter den Gefangenen des Zuchthauses Hameln

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Kalb, Johann Heinrich

wurde am 6. August 1873 in Wernswich im Kreis Fritzlar geboren. Der Invalide wohnte in Luttrum im Kreis Marienburg.
Seit Frühjahr 1942 in Haft, wurde Kalb am 27. Mai 1942 in das Zuchthaus Hameln verlegt.
Johann Heinrich Kalb starb am 27. August 1942 im Zuchthaus-Lazarett.

Gruppenzugehörigkeit:  Zuchthausgefangene / Hameln

Kalischan, Karl

Pole, wurde am 24. Dezember 1903 in Bromberg im Kreis Posen geboren. Der Kaufmann wohnte in Frankfurt/Main, Fischfelderstr. 5.
Als politischer Gefangener seit 1938 in Haft, wurde Kalischan am 25. September 1940 in das Zuchthaus Hameln eingeliefert.
Als seine Strafzeit am 7. Januar 1943 abgelaufen war, holte ihn die Polizei Hameln im Zuchthaus ab und sperrte ihn drei Woche lang im Gerichtsgefängnis ein, um ihn am 27. Januar 1943 an die Gestapo Frankfurt/Main auszuliefern. Diese verschleppte Kalischan am 15. März in das KZ Sachsenhausen. Kalischan starb kurz nach Kriegsende, am 3. Juni 1945.

Gruppenzugehörigkeit:  Zuchthausgefangene / Gestapogefängnis-Ghetto-KZ

Kaliski, Kurt

wurde am 17. Dezember 1896 in Berlin geboren. Der Ingenieur, der jüdischen Glaubens war, wohnte in Braunschweig, Langestr. 11.
Kurz zuvor als rassisch Verfolgter verurteilt, wurde Kaliski am 23. Dezember 1938 in das Zuchthaus Hameln eingeliefert. Hier blieb er bis zum Ende seiner Haftstrafe am 9. Juni 1940.
Anschließend nach Berlin entlassen, wurde Kaliski später erneut von der Gestapo festgenommen und am 17. März 1943 zunächst in das Ghetto Theresienstadt deportiert, von dort am 29. September in das Vernichtungslager Auschwitz. Hier wurde Kaliski am 15. Oktober 1944 ums Leben gebracht.

Gruppenzugehörigkeit:  Zuchthausgefangene / Gestapogefängnis-Ghetto-KZ

Kaminski, Kurt

wurde am 20. Juni 1899 in Berlin geboren. Der Kaufmann wohnte in Einbeck.
Kurz zuvor verurteilt, wurde Kaminski am 27. Februar 1934 in das Gefängnis Hameln eingeliefert.
Kurt Kaminski starb am 3. Juli 1934 im Gefängnis.

Gruppenzugehörigkeit:  Zuchthausgefangene / Hameln

Kampman, William

Niederländer, wurde am 2. Juni 1894 in Briell bei Rotterdam geboren. Der Kaufmann wohnte in Nijmegen-Fort Kijk, Poststr. 60.
Kampmann wurde 1941 als Widerstandskämpfer von einem Kriegsgericht in Holland zu einer langen Freiheitsstrafe verurteilt. Wie viele niederländische „Politische“ kam Kampman im Zuge der Räumung frontnaher Strafanstalten im Westen mit einem vielköpfigen Sammeltransport aus dem Zuchthaus Rheinbach bei Bonn am 16. September 1944 in das Zuchthaus Hameln.
Vermutlich bald nach seiner Ankunft wurde er in das Zuchthaus-Außenlager Holzen zum mörderischen Arbeitseinsatz gebracht. Die erlittenen Strapazen dürften ihn nachhaltig geschwächt haben.
William Kampmann starb am 21. Januar 1945 im Zuchthaus-Außenlager Holzen und wurde auf dem Gemeindefriedhof Holzen bestattet (Grab-Nr. 38). Seit seiner Umbettung in den Nachkriegsjahren befindet sich sein Grab auf dem Seelhorster Friedhof in Hannover (19f/H29).

Gruppenzugehörigkeit:  Zuchthausgefangene / Außenlager Holzen