Die Dokumentation der Opfer der NS-Herrschaft
in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont
2. Die Opfer unter den Gefangenen des Zuchthauses Hameln
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Kampmeier, Adolf Simon
wurde am 25. November 1886 in Mosebeck im Kreis Detmold geboren. Der Packer wohnte in Brönnighausen Nr. 5a im Kreis Bielefeld.
Seit Anfang 1943 als politischer Gefangener in Haft, wurde Kampmeier am 4. Januar 1944 in das Zuchthaus Hameln verlegt.
Adolf Kampmeier starb am 12. März 1944 im Zuchthaus-Lazarett.
Um 2007 wurde für Kampmeier in Bielefeld vor Haus Kusenweg 45 ein Stolperstein verlegt.
Gruppenzugehörigkeit: Zuchthausgefangene / Hameln
Kanzler, Alfred
wurde am 11. Februar 1888 in Karlsruhe geboren. Der Mathematik-Studienrat wohnte in Karlsruhe, Kriegsstr. 260.
Kanzler wurde im Juli 1944 nach „Kriegssonderstrafrecht“ zu einer drakonischen Freiheitsstrafe verurteilt, nachdem er von Schülern seines Gymnasiums wegen regimekritischer Äußerungen denunziert worden war.
Kanzler kam am 15. Februar 1945 wohl im Zuge der Räumung frontnaher Strafanstalten im Osten mit einem vielköpfigen Sammeltransport in das Zuchthaus Hameln, vermutlich aus dem Zuchthaus Brandenburg oder einer weiter östlich – so auch im besetzten Polen – gelegenen Strafanstalt. Kanzler gehörte zu den über 40 Teilnehmern, die den Transport nicht lange überlebten.
Alfred Kanzler starb nach der Befreiung am 24. Mai 1945 am Thiewall 1 in Hameln, vermutlich in einem Lazarett. Er wurde auf dem Friedhof Wehl in einem doppelt belegten Grab bestattet (C I/79) und wenig später, am 4. Juni 1945, innerhalb des Friedhofs umgebettet (F I/170).
Gruppenzugehörigkeit: Zuchthausgefangene / Hameln
Karnstedt, Willi Kurt
wurde am 26. März 1909 in Sangerhausen geboren. Der Bauarbeiter wohnte in Celle, Hindenburgstr. 38.
Seit 1942 in Haft, wurde Karnstedt am 24. Februar 1943 in das Zuchthaus Hameln verlegt und kam in den Zuchthaus-Außenlagern Hellinghausen und Röntorf zum Arbeitseinsatz.
Willi Karnstedt starb am 4. Mai 1943 im Zuchthaus-Lazarett.
Gruppenzugehörigkeit: Zuchthausgefangene / Hameln
Käser, Matthias
wurde am 1. Dezember 1869 in Graben im Kreis Erding/Oberbayern geboren. Der Schäfer wohnte in Vilsbiburg/Bayern, Nagelschmiede.
Seit 1941 in Haft, wurde Käser am 16. März 1943 in das Zuchthaus Hameln verlegt.
Matthias Käser starb anderntags, am 17. März 1944, im Zuchthaus und dürfte auf dem Friedhof Wehl bestattet worden sein.
Gruppenzugehörigkeit: Zuchthausgefangene / Hameln
Kasielke, Erich
wurde am 10. November 1909 in Unterberg in Westpreußen geboren. Der Arbeiter wohnte in Hamburg, Elbestr. 13 oder 33.
Am 13. Juli 1943 nach „Kriegssonderstrafrecht“ verurteilt, saß Erich Kasielke zunächst im Zuchthaus Celle ein.
Am 8. August 1944 wurde er mit einem Transport von 100 Gefangenen in das Zuchthaus Hameln verlegt.
Wie die Mehrzahl der Transportteilnehmer kam er in das neu eingerichtete Zuchthaus-Außenlager Holzen zum mörderischen Arbeitseinsatz; diesen überlebten mindestens 36 Mann der Erstbelegung nicht lange. Seit September erkrankte Erich Kasielke mehrfach, so dass er um den 20. November 1944 zurück nach Hameln gebracht wurde.
Anschließend musste er vermutlich als Mitglied eines Außenkommandos in der Rüstungsfabrik Domag Schwerstarbeit verrichten.
Erich Kasielke gehörte einem knapp 20köpfigen Transport vor allem vormaliger Celler Häftlinge an, der am 18. Januar 1945 zum Zuchthaus Celle abging.
Ab dem 25. Januar 1945 gehörte Erich Kasielke dem „Kommando Rott“ an; dieses Außenkommando war bei Ovelgönne am mörderischen Arbeitseinsatz beim Ausbau eines Kalischachtes für die Rüstungsproduktion beteiligt.
Am Tag der Befreiung des Außenlagers, dem 12. April 1945, starb Erich Kasielke im Zuchthaus-Lazarett Celle, vermutlich an den erlittenen Strapazen.
Er wurde auf dem Waldfriedhof Celle bestattet.
Gruppenzugehörigkeit: Zuchthausgefangene / Strafanstalten / Celle