Die Dokumentation der Opfer der NS-Herrschaft
in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont
 

2.  Die Opfer unter den Gefangenen des Zuchthauses Hameln

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Kaspareck, Fritz

wurde am 20. November 1901 in Derne im Kreis Dortmund geboren. Der Arbeiter wohnte in Dortmund, Jägerstr. 23.
Seit 1934 als politischer Gefangener in Haft, wurde Kaspareck am 8. November 1935 in das kurz zuvor eingerichtete Zuchthaus Hameln „überführt", um hier die letzten fünf Monate seine Strafzeit abzusitzen.
Am Tage seiner Entlassung, dem 14. April 1936, nahm ihn die Polizei in „Schutzhaft". Kaspareck wurde zu einem unbekannten Zeitpunkt in das KZ Sachsenhausen verschleppt.
Mit der Befreiung des KZ kam er nicht etwa frei, sondern wurde von den Sowjets zur Zwangsarbeit in ein Bergwerk bei Kattowitz in Oberschlesien deportiert und von dort weiter nach Georgien in ein Lager bei Tiflis. Dort ist Kaspareck verschollen.

Gruppenzugehörigkeit:  Zuchthausgefangene / Gestapogefängnis-Ghetto-KZ

Kaufmann, Max

wurde am 24. Oktober 1903 in Sennfeld im Kreis Mosbach geboren. Der Bäcker, der jüdischen Glaubens war, wohnte in Hannover, Burgstr. 20.
Als rassisch Verfolgter und nach dem „Kriegssonderstrafrecht“ kurz zuvor verurteilt, wurde Kaufmann am 9. Juli 1941 in das Zuchthaus Hameln eingeliefert und nach 16 Monaten, am 13. November 1942, mit einem vielköpfigen Transport zumeist jüdischer Langzeit-Gefangener in das Zuchthaus Celle weiterverlegt.
Am 22. Mai 1943, lange vor Ablauf seiner Strafzeit, wurde Kaufmann zusammen mit weiteren 18 jüdischen Häftlingen nach Auschwitz deportiert, wo er am 2. Januar 1944 umkam.

Gruppenzugehörigkeit:  Zuchthausgefangene / Gestapogefängnis-Ghetto-KZ

Kaufmann, Peter

wurde am 4. März 1884 in Schwerte im Kreis Iserlohn geboren. Der Fabrikarbeiter wohnte in Aminghausen Nr. 2 im Kreis Minden.
Seit 1941 in Haft, wurde Kaufmann am 28. Januar 1942 in das Zuchthaus Hameln verlegt.
Peter Kaufmann starb am 15. Mai 1942 im Zuchthaus-Lazarett und wurde auf dem Friedhof Wehl bestattet.

Gruppenzugehörigkeit:  Zuchthausgefangene / Hameln

Keck, Christian

wurde am 28. September 1895 in Brenz im Kreis Heidenheim geboren. Der Arbeiter wohnte in Dottingen im Kreis Münsingen/Württemberg.
Seit 1940 saß Keck aufgrund eines drakonischen Urteils nach „Kriegssonderstrafrecht“ in Haft. Nachdem er das KZ-ähnliche Straflager Neu-Sustrum im Emsland erduldet hatte, wurde er am 28. Juli 1943 in das Zuchthaus Hameln verlegt.
Christian Keck starb am 24. Juni 1944 im Zuchthaus und dürfte auf dem Friedhof Wehl bestattet worden sein.

Gruppenzugehörigkeit:  Zuchthausgefangene / Hameln

Keizers, Hermann Johann

wurde am 19. Dezember 1904 in Tungerloh im Kreis Coesfeld geboren. Der Landwirt wohnte in Vreden-Gaxel Nr. 97 im Kreis Ahaus.
Im Monat zuvor nach „Kriegssonderstrafrecht“ verurteilt, wurde Keizers am 10. Mai 1944 in das Zuchthaus Hameln verlegt.
Hermann Keizers starb am 19. Juni 1944 im Zuchthaus und dürfte auf dem Friedhof Wehl bestattet worden sein.

Gruppenzugehörigkeit:  Zuchthausgefangene / Hameln