Die Dokumentation der Opfer der NS-Herrschaft
in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont
 

2.  Die Opfer unter den Gefangenen des Zuchthauses Hameln

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Knackstedt, Alfons

wurde am 17. Januar 1911 in Hamburg geboren. Der Gärtnergeselle wohnte in Hamburg, Alter Steinweg 52.
Seit 1943 in Haft und am 27. April 1944 nach „Kriegssonderstrafrecht“ verurteilt, wurde Knackstedt am 10. Mai 1944 in das Zuchthaus Hameln verlegt.
Im Sommer 1944 kam Knackstedt in das Zuchthaus-Außenlager Holzen zum mörderischen Arbeitseinsatz. Die erlittenen Strapazen ließen ihn bald erkranken, so dass er als 'nicht außenarbeitsfähig' nach Hameln zurückverlegt wurde.
Alfons Knackstedt starb am 5. April 1945 im Zuchthaus und wurde am 17. April 1945 auf dem Friedhof Wehl ohne Sarg in einem doppelt belegten Grab bestattet (Feld C I/22).

Gruppenzugehörigkeit:  Zuchthausgefangene / Hameln

Knape, Karl

wurde am 22. Mai 1909 in Aken/Elbe in Anhalt geboren. Der Bauhilfsarbeiter wohnte in Aken, Heidestr. 4.
1943 wegen Fahnenflucht von einem Kriegsgericht in Hildesheim zu einer drakonischen Freiheitsstrafe verurteilt, wurde Knape am 8. August 1944 mit einem Sammeltransport von 100 Gefangenen aus dem Celler in das Hamelner Zuchthaus verlegt.
Wie die Mehrzahl der Transportteilnehmer kam er unverzüglich in das neu eingerichtete Zuchthaus-Außenlager Holzen zum mörderischen Arbeitseinsatz; diesen überlebten mindestens 36 Mann der Erstbelegung nicht lange. Die erlittenen Strapazen dürften ihn nachhaltig geschwächt haben.
Karl Knape starb am 21. März 1945 im Zuchthaus-Außenlager Holzen und wurde zunächst auf dem Gemeindefriedhof in Holzen bestattet, im Oktober 1946 jedoch auf den dortigen "Ehrenfriedhof" umgebettet (3. R. Nr. 9).

Gruppenzugehörigkeit:  Zuchthausgefangene / Außenlager Holzen

Knau, Josef

wurde am 24. April 1897 in Mainz geboren. Der Silberschmied hatte in Nordafrika gelebt, war KPD-Aktivist und „Spanienkämpfer“, also Milizionär auf republikanischer Seite im Bürgerkrieg.
Kurz nach Verurteilung und Haftantritt wurde Josef Knau am 3. Juni 1942 in das Zuchthaus Hameln eingeliefert.
Mit Ablauf seiner Strafzeit am 28. Januar 1944 nahm ihn die Polizei Hameln in „Schutzhaft“ und hielt ihn bis zum 9. Februar 1944 für die Gestapo Münster im Gerichtsgefängnis fest.
Josef Knau wurde anschließend in das KZ Neuengamme verschleppt. Als das KZ am 3. Mai 1945 geräumt wurde, gehörte Knau zu den Häftlingen, die auf die „Cap Arcona“ und andere Schiffe in der Neustädter Bucht „evakuiert“ wurden. Knau kam auf die „Thielbek“, die die Briten ebenso wie die „Cap Arcona“ versehentlich bombardierten.
Josef Knau kam bei diesem Bombardement im Mai 1945 ums Leben.

Gruppenzugehörigkeit:  Zuchthausgefangene / Gestapogefängnis-Ghetto-KZ

Knuth, Thomas Johannes

wurde am 6. April 1892 in Silberstedtfeld im Kreis Schleswig geboren. Der Postschaffner wohnte in Hannover, Miesburger Damm 63a.
Am 18. August 1944 nach „Kriegssonderstrafrecht“ verurteilt, wurde Knuth am 6. September 1944 in das Zuchthaus Hameln verlegt.
Thomas Knuth starb am 19. März 1945 im Zuchthaus-Lazarett und wurde auf dem Friedhof Wehl ohne Sarg bestattet (Feld C I/67).

Gruppenzugehörigkeit:  Zuchthausgefangene / Hameln

Kohn, Josef (Jonny)

wurde am 10. Oktober 1902 in Hamburg geboren. Der Kaufmann, der jüdischen Glaubens war, wohnte in Hamburg, Hallerplatz 1.
Seit 1939 als rassisch Verfolgter in Haft, wurde er zusammen mit anderen jüdischen Gefangenen am 28. August 1940 aus dem Zuchthaus Celle in das Zuchthaus Hameln verlegt. In den Celler Außenlagern Mulmshorn oder Lührsbockel hatten diese Männer Hunger und schwere Misshandlungen zu erleiden. In Hameln blieb Kohn mehr als zwei Jahre, um am 13. November 1942 mit einem vielköpfigen Transport zumeist jüdischer Langzeit-Gefangener in das Zuchthaus Celle zurückverlegt zu werden.
Am 22. Mai 1943, ein halbes Jahr vor Ablauf seiner Strafzeit, wurde Kohn zusammen mit weiteren 18 jüdischen Häftlingen nach Auschwitz deportiert. Seither ist er verschollen.

Gruppenzugehörigkeit:  Zuchthausgefangene / Gestapogefängnis-Ghetto-KZ