Die Dokumentation der Opfer der NS-Herrschaft
in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont
2. Die Opfer unter den Gefangenen des Zuchthauses Hameln
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Krejci, Rudolf
Österreicher, wurde am 17. April 1905 in Wien geboren. Der Schneider wohnte in München, Schwandauerstr. 46.
Am 20. April 1942 nach „Kriegssonderstrafrecht“ wegen „Fahnenflucht“ verurteilt, wurde Krejci am 23. September 1942 in das Zuchthaus Hameln verlegt, um nach zehn Monaten an das Zuchthaus Münster überwiesen zu werden.
Am 19. September 1944 kam Krejci erneut nach Hameln; ob er einem Sammeltransport aus Münster oder einem anderen westdeutschen Zuchthaus - etwa Siegburg - angehörte, das wegen der herannahenden Westfront geräumt wurde, ist ungeklärt.
Rudolf Krejci starb nach der Befreiung am 23. April 1945 in Hameln und wurde auf dem Friedhof Wehl ohne Sarg in einem doppelt belegten Grab bestattet (Feld C I/94).
Gruppenzugehörigkeit: Zuchthausgefangene / Hameln
Kreugiel, Josef
Pole, wurde am 20. Januar 1903 in Sienec im Kreis Wielun geboren. Der Arbeiter wohnte in Piskornik im Kreis Wielun. Er war zuletzt in Bühren im Oldenburger Land im Arbeitseinsatz.
Am 18. September 1943 wegen „deutschfeindlicher Äußerung“ nach „Kriegssonderstrafrecht“ zu einer hohen Freiheitsstrafe verurteilt, musste Josef Kreugiel das erste Jahr seiner Strafzeit im Zuchthaus Celle verbringen.
Am 8. August 1944 wurde er mit einem Transport von 100 Gefangenen in das Zuchthaus Hameln verlegt.
Wie die Mehrzahl der Transportteilnehmer kam Josef Kreugiel in das neu eingerichtete Zuchthaus-Außenlager Holzen zum mörderischen Arbeitseinsatz; diesen überlebten mindestens 36 Mann der Erstbelegung nicht lange. Noch im August und auch im September erkrankte Josef Kreugiel, so dass er vermutlich Ende 1944 zurück nach Hameln gebracht wurde.
Kreugiel gehörte einem knapp 20köpfigen Transport vor allem vormaliger Celler Häftlinge an, der am 18. Januar 1945 zum Zuchthaus Celle abging.
Josef Kreugiel starb am 23. März 1945 im Zuchthaus Celle, vermutlich infolge der erlittenen Strapazen.
Gruppenzugehörigkeit: Zuchthausgefangene / Strafanstalten / Celle
Krieneke, Herbert
wurde am 18. August 1924 in Lippehne im Kreis Soldin geboren. Der Arbeiter wohnte in Berlin, Lausitzerstr. 50, und war zuletzt beim „Reichsarbeitsdienst“ im Einsatz.
1943 wegen Fahnenflucht inhaftiert und verurteilt, wurde Krieneke am 8. August 1944 mit einem Sammeltransport von 100 Gefangenen aus dem Celler in das Hamelner Zuchthaus verlegt.
Wie die Mehrzahl der Transportteilnehmer kam er unverzüglich in das neu eingerichtete Zuchthaus-Außenlager Holzen zum mörderischen Arbeitseinsatz; diesen überlebten mindestens 36 Mann der Erstbelegung nicht lange. Die erlittenen Strapazen ließen Krieneke erkranken und dürften ihn nachhaltig geschwächt haben.
Herbert Krieneke starb im Zuchthaus-Außenlager Holzen am 27. Februar 1945 und wurde zunächst auf dem Gemeindefriedhof in Holzen bestattet, im Oktober 1946 jedoch auf den dortigen "Ehrenfriedhof" umgebettet (3. R. Nr. 4).
Gruppenzugehörigkeit: Zuchthausgefangene / Außenlager Holzen
Krüger, August
wurde am 20. Februar 1888 in Bielefeld geboren. Der Kaufmann wohnte in Bielefeld, Fröbelstr. 32.
Seit wenigen Wochen in Haft, wurde Krüger am 8. Dezember 1936 in das Zuchthaus Hameln eingeliefert. Er blieb hier bis zum 20. Mai 1938, dem Ende seiner Strafzeit.
Anschließend nahm ihn die Polizei Hameln in „Vorbeugehaft“ und hielt ihn für die Gestapo sechs Tage im Gerichtsgefängnis fest. Über das Gestapogefängnis Hannover wurde Krüger zunächst in das KZ Sachsenhausen verschleppt und am 6. September 1940 in das KZ Dachau. Hier überlebte Krüger nur drei Monate. Er starb am 4. Januar 1941.
Krüger erhielt nach dem Krieg ein Urnengrab (Nr. 183) im „Ehrenhain" des Friedhofs Perlacher Forst in München.
Gruppenzugehörigkeit: Zuchthausgefangene / Gestapogefängnis-Ghetto-KZ
Krugler, Heinz Herbert
wurde am 30. Mai 1918 in Berlin-Weißensee geboren. Der Kunstgewerbetreibende wohnte in Berlin, Dragonerstr. 50.
Grund und Zeitpunkt seiner Inhaftierung sind nicht bekannt.
Krugler kam im Zuge der Räumung frontnaher Strafanstalten im Osten am 15. Februar 1945 mit einem vielköpfigen Sammeltransport in das Zuchthaus Hameln, vermutlich aus dem Zuchthaus Brandenburg oder einer weiter östlich – so auch im besetzten Polen – gelegenen Strafanstalt. Er gehörte zu den über 40 Teilnehmern, die den Transport nicht lange überlebten.
Heinz Herbert Krugler starb am 15. März 1945 im Zuchthaus und wurde auf dem Friedhof Wehl ohne Sarg bestattet (Feld C I/65).
Gruppenzugehörigkeit: Zuchthausgefangene / Hameln