Die Dokumentation der Opfer der NS-Herrschaft
in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont
2. Die Opfer unter den Gefangenen des Zuchthauses Hameln
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Kuraszczyk, Franciszek
Pole, wurde am 27. November 1880 in Borowko im Kreis Posen geboren. Er war Melker, sein Wohnort ist unbekannt. Zuletzt war er als Zwangsarbeiter in Hannover, Schützenstr. 10, im Einsatz.
Seit 1939 in Haft, wurde Kuraszczyk am 29. Oktober 1941 in das Zuchthaus Hameln verlegt.
Franciszek Kuraszczyk starb am 2. Juni 1942 im Zuchthaus-Lazarett und wurde auf dem Friedhof Wehl bestattet (F II/189). Mit 16 weiteren zumeist ausländischen Zuchthaus-Toten sowie 23 toten Zwangsarbeitern wurde Franciszek Kuraszczyk im März 1972 auf Feld F II umgebettet und erhielt einen beschrifteten Grabstein.
Gruppenzugehörigkeit: Zuchthausgefangene / Hameln
Kurpas, Georg
wurde am 5. November 1908 in Paulsdorf/Oberschlesien geboren. Der Autoschlosser wohnte in Hindenburg.
Schon seit 1936 als politischer Gefangener in Haft, wurde Kurpas am 30. März 1941 für die letzten viereinhalb Monate seiner Strafzeit in das Zuchthaus Hameln eingeliefert.
Am 18. August 1941 nahm ihn die Polizei Hameln in „Polizeihaft“ und verbrachte ihn in das Gerichtsgefängnis. Von hier sollte er zwei Tage später in die für Euthanasie-Zwecke genutzte „Heil- und Pflegeanstalt Loben“ in Schlesien „überführt“ werden. Ob es dazu kam, ist nicht nachzuvollziehen. Jedenfalls wurde Kurpas am 29. September 1942 im Vernichtungslager Auschwitz ermordet.
Gruppenzugehörigkeit: Zuchthausgefangene / Gestapogefängnis-Ghetto-KZ
Kwiotek, Leo
Pole, wurde am 12. April 1896 geboren. Sein Geburts- und Wohnort sowie sein Beruf sind unbekannt.
Grund und Zeitpunkt seiner Inhaftierung sind ebenfalls nicht bekannt.
Kwiotek kam am 15. Februar 1945 mit einem vielköpfigen Sammeltransport im Zuge der Räumung frontnaher Strafanstalten im Osten in das Zuchthaus Hameln, vermutlich aus dem Zuchthaus Brandenburg oder einer weiter östlich – so auch im besetzten Polen – gelegenen Strafanstalt.
Er dürfte am 27. März 1945 mit einem vielköpfigen Sammeltransport in das Zuchthaus Celle weiterverlegt worden sein.
Leo Kwiotek starb nach dem Todesmarsch vom Zuchthaus Celle zum Zuchthaus Bützow-Dreibergen am 20. April 1945 in Dreibergen.
Gruppenzugehörigkeit: Zuchthausgefangene / Von Celle nach Bützow-Dreibergen
Lagalis, Jacques
Belgier, wurde am 14. Dezember 1926 in Fayt-lez-Manage geboren. Der Student wohnte in Fayt-lez-Manage, 14 Place Albert.
Vermutlich 1942, als 16-Jähriger, wurde Lagalis unter Verdacht des Widerstands gegen die Besatzung (Spionage) heimlich festgenommen und als „Nacht- und Nebel“-Gefangener nach Deutschland verschleppt.
Mit einem Sammeltransport von 150 „NN“-Gefangenen kam Lagalis am 22. Mai 1943 in das Zuchthaus Hameln.
Jacques Lagalis starb im Alter von 17 Jahren am 16. Februar 1944 im Anstaltslazarett. Weil seine Haft weiterhin Geheimsache war, dürften seine Angehörigen keine Todesnachricht erhalten haben. Jacques Lagalis wurde auf dem "alten Kriegsgefangenenfriedhof" am Rande des Friedhofs Wehl bestattet (KGF B 8) und am 18. November 1948 in seine Heimat umgebettet.
Gruppenzugehörigkeit: Zuchthausgefangene / Hameln
Lammers, Wilhelmus Theodorus
Niederländer, wurde am 25. Dezember 1916 in Utrecht geboren. Er war Postarbeiter, sein Wohnort ist unbekannt. Zuletzt war er vermutlich als Zwangsarbeiter in Osnabrück, Nicolaiort 5, im Einsatz.
Am 13. Mai 1943 nach „Kriegssonderstrafrecht“ zu einer drakonischen Freiheitsstrafe verurteilt, wurde Lammers am 8. August 1944 mit einem Sammeltransport von 100 Gefangenen aus dem Celler in das Hamelner Zuchthaus verlegt.
Wie die Mehrzahl der Transportteilnehmer kam er unverzüglich in das neu eingerichtete Zuchthaus-Außenlager Holzen zum mörderischen Arbeitseinsatz; diesen überlebten mindestens 36 Mann der Erstbelegung nicht lange. Die erlittenen Strapazen ließen Lammers erkranken, so dass er bald als „nicht außenarbeitsfähig“ nach Hameln zurückverlegt wurde.
Wilhelmus Lammers starb am 10. Januar 1945 im Zuchthaus. Wilhelmus Lammers wurde auf dem Friedhof Wehl in einem doppelt belegten Grab bestattet (Feld C I/53) am 20. August 1951 in seine Heimat umgebettet.
Gruppenzugehörigkeit: Zuchthausgefangene / Hameln