Die Dokumentation der Opfer der NS-Herrschaft
in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont
2. Die Opfer unter den Gefangenen des Zuchthauses Hameln
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Lewin, Paul
wurde am 21. Dezember 1895 in Groß Strehlitz geboren. Der Kaufmann, der jüdischen Glaubens war, wohnte in Breslau, Schuhbrücke 71.
Seit 1937 als rassisch Verfolgter in Haft, wurde er zusammen mit anderen jüdischen Gefangenen am 14. August 1940 aus dem Zuchthaus Celle in das Zuchthaus Hameln verlegt. In den Celler Außenlagern Mulmshorn oder Lührsbockel hatten diese Männer Hunger und schwere Misshandlungen zu erleiden. In Hameln blieb Lewin bis zum Ablauf seiner Freiheitstrafe.
Am 24. September 1942, dem Tag seiner Entlassung, wurde er von der Polizei Hameln in Schutzhaft genommen und in das Gerichtsgefängnis gebracht, um hier auf seinen Transport zur Gestapo Breslau am 30. September zu warten. Lewin wurde am 13. November 1942 im KZ Mauthausen ums Leben gebracht.
Gruppenzugehörigkeit: Zuchthausgefangene / Gestapogefängnis-Ghetto-KZ
Lewinsohn, Heinz
wurde am 15. September 1912 in Berlin geboren. Der Arbeiter, der jüdischen Glaubens war, wohnte in Berlin, Harichtstr. 80.
Seit 1939 als rassisch Verfolgter in Haft und seither schon einmal vorübergehend in Hameln in Haft, wurde Lewinsohn zusammen mit anderen jüdischen Gefangenen am 14. August 1940 aus dem Zuchthaus Celle in das Zuchthaus Hameln verlegt. In den Celler Außenlagern Mulmshorn oder Lührsbockel hatten diese Männer Hunger und schwere Misshandlungen zu erleiden. Lewinsohn verbrachte in Hameln die letzten Monate seiner Strafzeit.
Mit seiner Entlassung am 3. Oktober 1940 nahm ihn die Polizei Hameln fest und sperrte ihn für die Gestapo Berlin sechs Tage lang im Gerichtsgefängnis ein. Am 9. Oktober um 17.00 Uhr erfolgte sein Abtransport nach Berlin, nach weiteren zwei Wochen seine Deportation in das KZ Sachsenhausen, wo Lewinsohn nach nur zwei Monaten am Heiligenabend 1940 zu Tode kam.
Gruppenzugehörigkeit: Zuchthausgefangene / Gestapogefängnis-Ghetto-KZ
Lewkowicz, Willi
wurde am 15. Mai 1894 in Dresden geboren. Der Kaufmann, der jüdischen Glaubens war, wohnte in Prag, Benedicka 6.
Als rassisch Verfolgter hatte er hier offenkundig Zuflucht gefunden.
Im Gefolge der deutschen Okkupation Prags 1939 in Haft genommen, wurde Lewkowicz am 4. September 1940 in das Zuchthaus Hameln eingeliefert und bis zum 19. Mai 1941, dem Ende seiner Strafzeit, festgehalten.
Anschließend nahm ihn die Polizei Hameln für die Gestapo Dresden in „Schutzhaft“. Nach zwei Tagen im Gerichtsgefängnis wurde er nach Dresden „überführt“, um drei Wochen später in das KZ Buchenwald deportiert zu werden. Hier wurde Lewkowicz am 4. April 1942 ums Leben gebracht.
Gruppenzugehörigkeit: Zuchthausgefangene / Gestapogefängnis-Ghetto-KZ
Liepold, Ludwig
wurde am 2. Juli 1887 in Alsenz im Kreis Rockenhausen/Rheinpfalz geboren. Der Kaufmann, der jüdischen Glaubens war, wohnte in Eldagsen, Kirchstr. 1.
Liepold wurde am 25. Juni 1933 von der Landgendarmerie auf Anweisung des Landrats Hameln-Pyrmont in „Schutzhaft“ genommen und – wegen Überfüllung des Hamelner Gerichtsgefängnisses mit „Schutzhäftlingen“ – in das damalige Strafgefängnis Hameln eingeliefert. Die Justizverwaltung, die dem polizeilichen Aufnahmeersuchen willfährig nachgekommen war, hielt Liepold mehr als zwei Monate gefangen, bevor sie ihn nach entsprechender polizeilicher Aufforderung am 30. August 1933 entließ.
Wie viele Juden aus der Region Hannover wurde Liepold am 26. März 1942 in das Ghetto Warschau deportiert. Er gilt als verschollen.
Gruppenzugehörigkeit: Zuchthausgefangene / Gestapogefängnis-Ghetto-KZ
Lippold, Fritz
wurde am 4. August 1896 in Schwerin geboren. Der Kaufmann wohnte in Berlin-Pichelsdorf, Ruderweg 25.
Schon seit 1936 in Haft, wurde Lippold für die letzten Monate seiner Strafzeit in das Zuchthaus Hameln eingeliefert.
Mit deren Ablauf am 11. November 1941 nahm ihn die Polizei Hameln für die Gestapo Berlin in „Vorbeugehaft“. Nach einer Woche im Gerichtsgefängnis wurde Lippold in ein Berliner Gestapogefängnis verschleppt, am 1. Januar 1942 in das KZ Dachau und von hier am 14. März in das elsässische KZ Natzweiler, um am 13. August 1942 wieder in das KZ Dachau eingeliefert zu werden. Noch im selben Jahr, am 2. Oktober 1942, kam Lippold ums Leben.
Gruppenzugehörigkeit: Zuchthausgefangene / Gestapogefängnis-Ghetto-KZ


