Die Dokumentation der Opfer der NS-Herrschaft
in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont
 

2.  Die Opfer unter den Gefangenen des Zuchthauses Hameln

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Loman, Petrus

Niederländer, wurde am 18. Juli 1891 in Amsterdam geboren. Sein Wohnort und sein Beruf sind unbekannt.
Als „Nacht und Nebel“-Gefangener wurde der Widerstandskämpfer ohne Gerichtsurteil und Aussicht auf ein Haftende vermutlich schon seit längerem festgehalten, bevor er am 2. November 1944 zusammen mit anderen niederländischen politischen Gefangenen mit einem Sammeltransport aus dem Zuchthaus Lüttringhausen kommend in Hameln eintraf.
Am 26. Januar 1945 nahm die Polizei Hameln Petrus Lomann in „Schutzhaft“ und lieferte ihn – in etwa zeitgleich mit anderen „NN“-Gefangenen – an die Gestapo Hannover aus. Petrus Loman kam am 28. Februar 1945 im „Arbeitserziehungslager“ Lahde/Weser, dem KZ der Gestapo Hannover, ums Leben.

Gruppenzugehörigkeit:  Zuchthausgefangene / Gestapogefängnis-Ghetto-KZ

Lomnitz, David

wurde am 6. März 1871 in Bischhausen, Kr. Eschwege geboren. Der ehemalige Lehrer, der jüdischen Glaubens war, wohnte in Eldagsen im Kreis Springe, Adolf-Hitlerstr. 4.
Lomnitz wurde am 26. Juni 1933 von der Landgendarmerie auf Anweisung des Landrats Hameln-Pyrmont in „Schutzhaft“ genommen und – wegen Überfüllung des Hamelner Gerichtsgefängnisses mit „Schutzhäftlingen“ – in das damalige Strafgefängnis Hameln eingeliefert. Dort blieb Lomnitz bis zum 14. Juli 1933 eingesperrt. An einem unbekannten Tag des Jahres 1938 wurde er erneut verhaftet und im Gerichtsgefängnis Hameln bis zum 7. Juli festgehalten, um anschließend in das Strafgefängnis Hannover gebracht zu werden. Ob er vor seiner Deportation noch einmal freikam, ist nicht bekannt.
Am 23. Juli 1942 wurde der 71-Jährige von Hannover aus in das Altersghetto Theresienstadt verschleppt und am 26. September weiter in das Vernichtungslager Treblinka. Lomnitz gilt als verschollen.

Gruppenzugehörigkeit:  Zuchthausgefangene / Gestapogefängnis-Ghetto-KZ

Lorenz, Friedrich

wurde am 10. Mai 1897 in Equord im Kreis Peine geboren. Der Arbeiter hatte keinen festen Wohnsitz.
Kurz zuvor in Haft genommen, wurde Lorenz am 18. Oktober 1935 in die gerade in ein Zuchthaus umgewandelte Strafanstalt Hameln eingeliefert.
Nach Ablauf seiner Strafzeit, am 11. Juli 1938, nahm ihn die Polizei Hameln für die Gestapo fest und brachte ihn bis zu seinem Abtransport nach Hannover für zwei Tage im Gerichtsgefängnis unter. Lorenz wurde am 12. September 1938 für knapp zweieinhalb Jahre in das KZ Flossenbürg deportiert und am 11. Februar 1941 in das KZ Dachau. Dort kam Lorenz am 6. Mai 1942 um.

Gruppenzugehörigkeit:  Zuchthausgefangene / Gestapogefängnis-Ghetto-KZ

Lovenberg, Albert

Belgier, wurde am 6. Juni 1897 in Gemmenich im Bezirk Verviers geboren. Der Restaurateur wohnte in Dison, 112 Rue Albert.
Vermutlich 1942 wurde Lovenberg unter dem Verdacht des Widerstands gegen die Besatzung heimlich festgenommen und als „Nacht- und Nebel“-Gefangener nach Deutschland verschleppt.
Mit einem Sammeltransport von 150 „NN“-Gefangenen kam Albert Levenberg am 22. Mai 1943 in das Zuchthaus Hameln.
Albert Levenberg starb am 23. Juni 1944 im Zuchthaus-Lazarett, in dem er über zwei Monate gelegen hatte. Weil seine Haft weiterhin Geheimsache war, werden seine Angehörigen keine Todesnachricht erhalten haben.
Albert Lovenberg wurde auf dem 'alten Kriegsgefangenenfriedhof' am Rande des Friedhofs Wehl bestattet (KGF B 22) und am 18. November 1948 in seine Heimat umgebettet.
Seine Grabstätte befindet sich auf dem Friedhof für Soldaten und Widerstandskämpfer in Gemmenich. (laut Email eines Verwandten vom 2. November 2019)

Gruppenzugehörigkeit:  Zuchthausgefangene / Hameln

Lübeck, Jacob

wurde am 13. Februar 1881 in Hamburg geboren. Der Klempner, der jüdischen Glaubens war, wohnte in Hamburg, Schmuckstr. 9.
Seit 1938 als rassisch Verfolgter in Haft, wurde er am 25. September 1940 in das Zuchthaus Hameln eingeliefert.
Am Tage seines Haftendes, dem 23. Februar 1941, nahm ihn die Polizei Hameln fest und sperrte ihn in das Gerichtsgefängnis, um ihn am 26. Februar 1941 „auf Transport" zur Gestapo Hamburg zu setzen. Im selben Jahr wurde Lübeck in das KZ Dachau deportiert, wo er am 15. Mai 1942 umkam.

Gruppenzugehörigkeit:  Zuchthausgefangene / Gestapogefängnis-Ghetto-KZ