Die Dokumentation der Opfer der NS-Herrschaft
in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont
 

2.  Die Opfer unter den Gefangenen des Zuchthauses Hameln

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Lübkemann, Ernst

wurde am 16. Oktober 1891 in Verden geboren. Der Kaufmann wohnte in Hamburg-Harburg.
Grund und Zeitpunkt seiner Inhaftierung sind nicht bekannt.
Lübkemann wurde am 27. Dezember 1944 in das Zuchthaus Hameln verlegt.
Ernst Lübkemann starb nach der Befreiung am 5. Mai 1945 in der Süntelstr. 18 in Hameln, vermutlich in einem Hilfslazarett, und dürfte auf dem Friedhof Wehl bestattet worden sein.

Gruppenzugehörigkeit:  Zuchthausgefangene / Hameln

Lutz, Leopold

wurde am 24. Juli 1907 in Wien geboren. Der Tiefbauarbeiter lebte im „Lager 8“ der „Hermann-Göring“-Stahlwerke in Hallendorf bei Braunschweig.
Kurz zuvor verurteilt, wurde Lutz am 14. Februar 1939 in das Zuchthaus Hameln eingeliefert.
An seinem Entlassungstag, dem 8. Januar 1940, nahm ihn die Polizei Hameln in „Vorbeugehaft“ und hielt ihn zwei Monate lang im Gerichtsgefängnis fest, bis er an die Gestapo Braunschweig „überstellt“ wurde. Über das KZ Sachsenhausen wurde Lutz in das KZ Dachau verschleppt, wo er am 2. Februar 1941 ums Leben kam.
Lutz erhielt nach dem Krieg ein Urnengrab (Nr. 824) im „Ehrenhain" des Friedhofs Perlacher Forst in München.

Gruppenzugehörigkeit:  Zuchthausgefangene / Gestapogefängnis-Ghetto-KZ

Machalinski, Friedrich Werner

wurde am 20. März 1907 in Köln-Klettenberg geboren. Der Schlossergeselle wohnte in Kiel, Erfstr. 134.
Am 23. November nach „Kriegssonderstrafrecht“ verurteilt, wurde Machalinski am 23. Februar 1944 in das Zuchthaus Hameln verlegt.
Friedrich Machalinski starb am 13. Dezember 1944 im Zuchthaus-Lazarett und wurde auf dem Friedhof Wehl bestattet (Feld C I/2).

Gruppenzugehörigkeit:  Zuchthausgefangene / Hameln

Machon, Charles

Engländer, wurde am 10. September 1893 in St. Peter Port auf der Kanalinsel Guernsey geboren. Der Schriftsetzer wohnte in St. Peter Port, Victoria Road 74.
Charles Machon war einer von zwei Engländern, die während des Krieges im Zuchthaus Hameln einsaßen. Am 26. April 1944 hatte ihn ein Kriegsgericht auf Guernsey wegen Widerstands gegen die Besatzung verurteilt.
Wie viele ausländische „Politische“ kam Charles Machon im Zuge der Räumung frontnaher Strafanstalten im Westen mit einem vielköpfigen Sammeltransport aus dem Zuchthaus Rheinbach bei Bonn am 16. September 1944 in das Zuchthaus Hameln.
Charles Machon starb am 26. Oktober 1944 im Zuchthaus und wurde auf dem Friedhof Wehl bestattet (Feld F I/102). Sein Grab wurde am 30. Januar 1973 eingeebnet.

Ein abweichendes Schicksal erlitt Charles Machon nach einer Bescheinigung der Stadtverwaltung Rheinsbach vom 5. Dezember 1950:
Der 'Franzose Charles Machon', gestorben am 26. Oktober 1944, sei auf Anordnung der französischen Militärregierung am 15. November 1949 vom Ehrenfriedhof Rheinsbach exhumiert und nach Frankreich überführt worden (Quelle mitgeteilt durch das Projekt NS-Verschleppte von den Kanalinseln, Berlin).

Hier dürfte es sich um eine Verwechselung mit einem in Rheinsbach gestorbenen französischen NS-Opfer handeln.

Gruppenzugehörigkeit:  Zuchthausgefangene / Hameln

Mack, Eugen

wurde am 21. Februar 1861 in Bockenheim im Kreis Frankfurt geboren. Der Invalide wohnte in Herford, Salzuflerstr. 76.
Seit August 1934 in Haft, wurde Mack am 7. November 1934 in das Gefängnis Hameln verlegt.
Eugen Mack starb am 5. Dezember 1934 im Stadtkrankenhaus Hameln, in das er vermutlich wegen einer schweren Erkrankung gekommen war.

Gruppenzugehörigkeit:  Zuchthausgefangene / Hameln