Die Dokumentation der Opfer der NS-Herrschaft
in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont
 

2.  Die Opfer unter den Gefangenen des Zuchthauses Hameln

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Merk, Heinrich

wurde am 12. Januar 1897 in Stetten geboren. Der Geistliche wohnte in Kloster Reichenbach bei Regensburg.
Seit 1936 in Haft, wurde er am 24. Februar 1941 für das letzte halbe Jahr seiner Strafzeit in das Zuchthaus Hameln eingeliefert.
Seine Entlassung am 11. September 1941 aus dem Zuchthaus bedeutete für Merk nicht Freiheit, sondern „Schutzhaft“, zunächst im Hamelner Gerichtsgefängnis. Die Polizei Hameln sorgte am 17. Juni 1941 für die „Überführung“ an die Gestapo Regensburg, die ihn am 17. November 1941 in das KZ Flossenbürg verschleppte. Dort kam Merk am 21. Mai 1942 ums Leben.

Gruppenzugehörigkeit:  Zuchthausgefangene / Gestapogefängnis-Ghetto-KZ

Merly, Richard

wurde am 2. September 1907 geboren. Sein Geburts- und Wohnort sowie sein Beruf sind unbekannt.
Grund und Zeitpunkt seiner Inhaftierung sind ebenfalls nicht bekannt.
Merly kam im Zuge der Räumung frontnaher Strafanstalten im Osten am 15. Februar 1945 mit einem vielköpfigen Sammeltransport in das Zuchthaus Hameln, vermutlich aus dem Zuchthaus Brandenburg oder einer weiter östlich – so auch im besetzten Polen – gelegenen Strafanstalt. Er gehörte zu den über 40 Teilnehmern, die den Transport nicht lange überlebten.
Richard Merly starb nach der Befreiung am 27. Juni 1945 in Hameln. Er wurde auf dem Friedhof Wehl bestattet (Feld C I/106).

Gruppenzugehörigkeit:  Zuchthausgefangene / Hameln

Mertens, Antoon

Belgier, wurde am 30. März 1903 in Hegelkem geboren. Der Chauffeur wohnte in Hekelgem, Bleeregemstr. 11.
Als „Unterführer“ einer Widerstandsgruppe bei „Nacht und Nebel“ verhaftet, wurde Antoon Mertens heimlich nach Deutschland in das Untersuchungsgefängnis Bochum verschleppt.
Am 22. Mai 1943 kam Mertens mit einem großen Sammeltransport von 150 NN-Gefangenen aus Bochum in das Zuchthaus Hameln.
Der Berliner „Volksgerichtshof“ verurteilte Antoon Mertens und 20 andere belgische NN-Gefangene aus Hameln zwischen dem 20. und 22. Oktober wegen „Feindbegünstigung“ und teils wegen „Freischärlerei“ zum Tode.
Anschließend nach Hameln zurückverlegt, wurden die 21 Männer am 9. November 1943 zur Hinrichtung in das Zuchthaus Brandenburg gebracht.
Antoon Mertens war einer von drei Männern, die am 10. Dezember 1943 mit dem Fallbeil getötet wurden.

Gruppenzugehörigkeit:  Zuchthausgefangene / Strafanstalten / Brandenburg

Meyenberg, Karl

wurde am 26. Juli 1887 in Sarstedt im Kreis Hildesheim geboren. Der Arbeiter wohnte in Hannover, Fernroderstr. 14.
Seit kurzem in Haft, wurde er am 16. Juli 1936 in das Zuchthaus Hameln eingeliefert und nach einem Monat für ein knappes Jahr in das Zuchthaus Celle verlegt. Seit 27. Juli 1939 wieder in Hameln, saß Meyenberg bis zum Ende seiner Strafzeit, das am 28. April 1938 erreicht war, hier ein.
Anschließend wurde er, so die Zuchthausverwaltung, „der Polizei Hameln zwecks Übernahme in polizeiliche Vorbeugehaft übergeben“. Er dürfte über das Gerichtsgefängnis Hameln und das Gestapogefängnis Hannover in das KZ Sachsenhausen gekommen sein. Von dort am 6. September 1940 in das Dachau verschleppt, war Meyenburg ab 12. Juli 1941 im KZ Buchenwald, wo er nach wenigen Wochen, am 22. August 1941, umkam.

Gruppenzugehörigkeit:  Zuchthausgefangene / Gestapogefängnis-Ghetto-KZ

Meyer, August Wilhelm

wurde am 21. September 1884 in Wuppertal-Elberfeld geboren. Der Landwirt und Milchhändler wohnte in Wuppertal-Landfeld, Oldenburgerstr. 6.
Seit Anfang 1944 in Haft und am 22. August 1944 nach „Kriegssonderstrafrecht“ verurteilt, kam August Meyer im Zuge der Räumung frontnaher Strafanstalten im Westen mit einem vielköpfigen Sammeltransport aus dem Zuchthaus Remscheid-Lüttringhausen am 2. November 1944 in das Zuchthaus Hameln.
August Meyer starb am 11. Februar 1945 im Zuchthaus und wurde auf dem Friedhof Wehl bestattet (Feld C I/10).

Gruppenzugehörigkeit:  Zuchthausgefangene / Hameln