Die Dokumentation der Opfer der NS-Herrschaft
in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont
 

3.  Die Opfer unter den ausländischen zivilen Zwangsarbeitern
 sowie den Kriegsgefangenen

3.11  Die Opfer unter den Kindern

3.11.2  Kinderlager Hemeringen

8 Kinder in Hemeringen begraben

Seite 1 von 3 Seiten - 12 Einträge
 

Antonijcz, Stanislaw

wurde am 7. April 1944 im „Entbindungsheim für Ostarbeiterinnen“ in Braunschweig geboren. Seine Mutter Anastasia, eine ethnische Ukrainerin, stammte aus dem ostpolnischen Kreis Kostopol. Sie musste seit April 1940 auf Bauernhöfen in Coppenbrügge arbeiten. Nachdem der Säugling am 16. Juli 1944 ins Kinderlager Hemeringen geschafft worden war, wurde sie auf einen Bauernhof in Dehrenberg versetzt.
Getrennt von der Mutter starb Stanislaw am 17. August 1944 im Kinderlager Hemeringen und wurde wie sieben weitere tote Kinder am Rande des örtlichen Friedhofs bestattet. Die acht Gräber erhielten Holzkreuze und wurden später - vermutlich nach Ablauf der üblichen Liegezeit - eingeebnet.

Dobrowa, Valeria

wurde am 26. Juli 1944 in Holzminden geboren. Ihre verheiratete Mutter Nadja aus der Tataren-Stadt Bachtschyssaraj auf der Krim in der Ukraine musste auf der Domäne Heidbrink bei Polle arbeiten. Der Säugling wurde schon kurz nach der Geburt ins Kinderlager Hemeringen verschleppt. Als Valeria an Diphterie erkrankte, kam sie ins Krankenhaus nach Hameln.
Hier starb sie am 22. Dezember 1944 im Alter von fünf Monaten und wurde auf dem 'alten Kriegsgefangenenfriedhof' am Rande des Friedhofs Wehl bestattet (Feld KGF C 4).

Drobina, Tadeusz

wurde am 11. Februar 1944 in Hameln geboren. Seine ledige Mutter Cornelia war Polin und musste seit Ende 1939 auf Bauernhöfen in Reher und Herkendorf arbeiten. Das Kleinkind wurde am 9. September von Herkendorf ins Kinderlager Hemeringen gebracht, während seine Mutter nach Gellersen wechseln musste.
Tadeusz starb am 20. September 1944 im Alter von sieben Monaten im Kinderlager Hemeringen und wurde wie sieben weitere tote Kinder am Rande des örtlichen Friedhofs bestattet. Die acht Gräber erhielten Holzkreuze und wurden später - vermutlich nach Ablauf der üblichen Liegezeit - eingeebnet.

Kaczmarek, Johann

wurde am 20. Mai 1944 in Hameln geboren. Seine Mutter Anna war Polin und musste seit Anfang 1940 in Behrensen arbeiten. Ihr Kind wurde am 16. Juli 1944 ins Kinderlager Hemeringen verschleppt.
Dort starb Johann am 2. Oktober 1944, knapp fünf Monate alt, und wurde wie sieben weitere tote Kinder am Rande des örtlichen Friedhofs bestattet. Die acht Gräber erhielten Holzkreuze und wurden später - vermutlich nach Ablauf der üblichen Liegezeit - eingeebnet.

Kruzinowska, Isabella

wurde am 19. Mai 1944 in Hameln geboren. Ihre Mutter Marja, eine Schneiderin, stammte aus Orle in Polen und musste seit Oktober 1943 auf einem Bauernhof in Reinerbeck arbeiten. Nach Einlieferung des Kindes in das Kinderlager Hemeringen am 17. September 1944 musste die Mutter auf einen Flakenholzer Hof wechseln.
Wenige Monate alt starb Isabella am 4. Oktober 1944 im „Kinderlager“ Hemeringen und wurde wie sieben weitere tote Kinder am Rande des örtlichen Friedhofs bestattet. Die acht Gräber erhielten Holzkreuze und wurden später - vermutlich nach Ablauf der üblichen Liegezeit - eingeebnet.