Die Dokumentation der Opfer der NS-Herrschaft
in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont
 

2.  Die Opfer unter den Gefangenen des Zuchthauses Hameln

     Todesorte 2

2.4  Nach der Verschleppung aus dem Zuchthaus Hameln in andere Strafanstalten

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Bleuard, Joseph

Belgier, wurde am 12. Dezember 1910 in Angleur geboren. Der Direktor wohnte in Chenée bei Lüttich, rue Wilmart 52.
Als Widerstandskämpfer bei „Nacht und Nebel“ am 15. August 1942 in Lüttich verhaftet und zunächst im Militärgefängnis Brüssel-St. Gilles festgehalten, wurde Joseph Bleuard heimlich nach Deutschland in das Untersuchungsgefängnis Bochum verschleppt.
Am 22. Mai 1943 kam Bleuard mit einem großen Sammeltransport von 150 NN-Gefangenen aus Bochum in das Zuchthaus Hameln.
Am 29. April 1944 wurde Joseph Bleuard zusammen mit knapp 70 Belgiern und Franzosen des genannten Transports in das Zuchthaus Groß Strehlitz in Oberschlesien weiterverlegt.
Im weiteren Verlauf des Jahres 1944 wurde Joseph Bleuard in das KZ Groß Rosen in Niederschlesien verschleppt.
Joseph Bleuard kam am 24. März 1945 im KZ Mittelbau-Dora in Thüringen ums Leben. Dieses KZ war ein Ziel von Todesmärschen aus dem Osten, die auch nach Beendigung noch viele Opfer forderten.

Gruppenzugehörigkeit:  Zuchthausgefangene / Strafanstalten / Groß Strehlitz

Bötel, Adolf

wurde am 27. September 1898 in Wolfenbüttel geboren. Der kaufmännische Angestellte wohnte in Egestorf am Deister Nr. 324.
Am 11. September 1940 von einem Kriegsgericht verurteilt, wurde Adolf Bötel zunächst im Strafgefangenenlager Esterwegen, einem der KZ-artigen Moorlager der Justiz im Emsland, festgehalten.
Am 28. Mai 1941 kam er in das Zuchthaus Hameln und wurde nach sechs Monaten, am 12. November 1941, in das Zuchthaus Celle weiterverlegt.
Adolf Bötel starb am 14. Februar 1944 im Zuchthaus Celle.

Gruppenzugehörigkeit:  Zuchthausgefangene / Strafanstalten / Celle

Boumont, Fidèle

Belgier, wurde am 16. März 1887 in Brüssel-Molenbeek geboren. Der Bankangestellte wohnte in Brüssel-Molenbeek, chaussée de Gand 204.
Als Widerstandskämpfer bei „Nacht und Nebel“ am 7. Juli 1942 in Brüssel-Molenbeek verhaftet und vermutlich zunächst im Gefängnis Brüssel-St. Gilles festgehalten, wurde Fidèle Boumont heimlich nach Deutschland in das Untersuchungsgefängnis Bochum verschleppt.
Am 22. Mai 1943 kam Fidèle Boumont mit einem großen Sammeltransport von 150 NN-Gefangenen aus Bochum in das Zuchthaus Hameln.
Am 29. April 1944 wurde Boumont zusammen mit knapp 70 Belgiern und Franzosen des genannten Transports in das Zuchthaus Groß Strehlitz in Oberschlesien weiterverlegt.
Im weiteren Verlauf des Jahres 1944 wurde Fidèle Boumont in das KZ Groß Rosen in Niederschlesien verschleppt.
Fidèle Boumont kam am 14. November 1944 im KZ Groß Rosen ums Leben.

Gruppenzugehörigkeit:  Zuchthausgefangene / Strafanstalten / Groß Strehlitz

Breuls, Roger

Belgier, wurde am 28. Oktober 1897 in Brüssel-St. Gilles geboren. Der Rechtsanwalt wohnte in Brüssel, rue de Livourne 39.
Als Widerstandskämpfer bei „Nacht und Nebel“ verhaftet, wurde Roger Breuls wahrscheinlich 1943 heimlich nach Deutschland in das Untersuchungsgefängnis Bochum verschleppt.
Am 22. Mai 1943 kam Roger Breuls mit einem großen Sammeltransport von 150 NN-Gefangenen aus dem Gefängnis Bochum in das Zuchthaus Hameln.
Am 29. April 1944 wurde Roger Breuls zusammen mit knapp 70 Belgiern und Franzosen des genannten Transports in das Zuchthaus Groß Strehlitz in Oberschlesien weiterverlegt.
Im weiteren Verlauf des Jahres 1944 wurde Roger Breuls in das KZ Groß Rosen in Niederschlesien verschleppt.
Roger Breuls kam am 25. Dezember 1944 im KZ Groß Rosen ums Leben.

Gruppenzugehörigkeit:  Zuchthausgefangene / Strafanstalten / Groß Strehlitz

Briquet, Pierre

Belgier, wurde am 27. August 1921 in Brüssel-Etterbeek geboren. Der Student wohnte in Namur.
Als Widerstandskämpfer bei „Nacht und Nebel“ am 7. August 1942 in Namur verhaftet und zunächst im Gefängnis Brüssel-St. Gilles festgehalten, wurde Pierre Briquet heimlich nach Deutschland in das Untersuchungsgefängnis Bochum verschleppt.
Am 22. Mai 1943 kam Pierre Briquet mit einem großen Sammeltransport von 150 NN-Gefangenen aus Bochum in das Zuchthaus Hameln.
Am 23. Februar 1944 wurde Briquet in das Strafgefangenenlager Esterwegen, eines der KZ-artigen Moorlager im Emsland, gebracht, vermutlich um vom dort tagenden Berliner „Volksgerichtshof“ abgeurteilt zu werden.
Im weiteren Verlauf des Jahres 1944 kam Pierre Briquet wie andere belgische Lagerinsassen in das Zuchthaus Sonnenburg/Neumark in Ostbrandenburg.
Später wurde Briquet – womöglich im Zuge eines Todesmarsches in Richtung Westen Anfang 1945 und mit Zwischenstation im KZ Sachsenhausen – in das KZ Mauthausen verschleppt.
Pierre Briquet kam am 4. März 1945 im KZ Mauthausen ums Leben.

Gruppenzugehörigkeit:  Zuchthausgefangene / Strafanstalten / Sonnenburg