Die Dokumentation der Opfer der NS-Herrschaft
in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont
 

2.  Die Opfer unter den Gefangenen des Zuchthauses Hameln

     Todesorte 2

2.4  Nach der Verschleppung aus dem Zuchthaus Hameln in andere Strafanstalten

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Daunicht, Karl

wurde am 18. Juli 1898 in Hamburg geboren. Der Schiffszimmermann wohnte in Hamburg, Strasowstr. 5.
Am 22. März 1944 aus politischen Gründen verurteilt, verbrachte Karl Daunicht die erste Phase seiner Zuchthaus-Gefangenschaft in Celle.
Am 26. August 1944 wurde er mit einem Transport von 50 Gefangenen in das Zuchthaus Hameln verlegt. Wie die Mehrzahl der Transportteilnehmer kam er in das neu eingerichtete Zuchthaus-Außenlager Holzen zum mörderischen Arbeitseinsatz; diesen überlebten mindestens 36 Mann der Erstbelegung nicht lange. Im November erkrankte Karl Daunicht, so dass er wohl als nicht „außenarbeitsfähig“ nach Hameln gebracht wurde.
Karl Daunicht gehörte einem 10köpfigen Transport vormaliger Celler Häftlinge an, der am 22. Januar 1945 von Hameln zum Zuchthaus Celle abging.
Karl Daunicht starb am 21. März 1945 im Zuchthaus Celle, vermutlich infolge der im Außenlager Holzen erlittenen Strapazen.

Gruppenzugehörigkeit:  Zuchthausgefangene / Strafanstalten / Celle

de Clercq, Hubert Francois

Belgier, wurde am 13. Juli 1905 in Forrest in der Provinz Braband geboren. Der Radiotechniker wohnte in Brüssel, Tanneriestr. 28.
Als Widerstandskämpfer am 19. September 1941 bei „Nacht und Nebel“ verhaftet und zunächst im Gefängnis von Brüssel-St. Gilles festgehalten, wurde Hubert de Clercq am 15. September 1942 als NN-Gefangener heimlich nach Deutschland in die Untersuchungshaftanstalt Essen verschleppt. Das Sondergericht Essen verurteilte ihn am 7. September 1942 wegen „bolschewistischer Umtriebe“ zu einer drastischen Freiheitsstrafe.
Zusammen mit drei kurz nach ihm verurteilten Belgiern kam Hubert De Clercq im Oktober 1942 aus dem Gefängnis Essen in das Zuchthaus Hameln.
Mit einem Sammeltransport von 80 vor allem belgischen Widerstandskämpfern wurde De Clercq am 19./20. Mai 1943 in das Zuchthaus Sonnenburg/Neumark in Ostbrandenburg verlegt.
Hubert de Clercq kam vermutlich in Deutschland ums Leben. Das Todesdatum und der genaue Todesort sind nicht bekannt.

Gruppenzugehörigkeit:  Zuchthausgefangene / Strafanstalten / Sonnenburg

de Coock, Edmond Hubert

Belgier, wurde am 12. September 1913 in Aalst geboren. Der Mechaniker wohnte in Aalst, Kluyskenstr. 6.
Als Widerstandskämpfer und Mitglied einer „deutschfeindliche(n) Geheimorganisation“ in Ostflandern 1942 bei „Nacht und Nebel“ verhaftet und heimlich nach Deutschland verschleppt, kam Edmond de Coock in einer Gruppe von 13 belgischen NN-Gefangenen über das Strafgefängnis Vechta am 15. September 1943 in das Zuchthaus Hameln.
Der Berliner „Volksgerichtshof“ verurteilte de Coock und 20 andere belgische NN-Gefangene aus Hameln zwischen dem 20. und 22. Oktober wegen „Feindbegünstigung“ und teils wegen „Freischärlerei“ zum Tode.
Anschließend nach Hameln zurückverlegt, wurden die 21 Männer am 9. November 1943 zur Hinrichtung in das Zuchthaus Brandenburg gebracht.
Edmond de Coock war einer von 13 Männern, die am 22. November 1943 mit dem Fallbeil getötet wurden.

Gruppenzugehörigkeit:  Zuchthausgefangene / Strafanstalten / Brandenburg

de Grauwe, Alfons

Belgier, wurde am 24. Februar 1919 in Berlaere bei Dendermonde geboren. Der Kohlenhändler wohnte in Berlaere, Hocksken 99.
Als Widerstandskämpfer und Mitglied der „Belgischen Freiwilligen Legion“ in Ostflandern bei „Nacht und Nebel“ verhaftet und heimlich nach Deutschland verschleppt, kam Alfons de Grauwe in einer Gruppe von 13 belgischen NN-Gefangenen über das Strafgefängnis Vechta am 15. September 1943 in das Zuchthaus Hameln.
Der Berliner „Volksgerichtshof“ verurteilte Alfons de Grauwe und 20 andere belgische NN-Gefangene aus Hameln zwischen dem 20. und 22. Oktober wegen „Feindbegünstigung“ und teils wegen „Freischärlerei“ zum Tode.
Anschließend nach Hameln zurückverlegt, wurden die 21 Männer am 9. November 1943 zur Hinrichtung in das Zuchthaus Brandenburg gebracht.
Alfons de Grauwe war einer von fünf Männern, die als erste am 15. November 1943 mit dem Fallbeil getötet wurden.

Gruppenzugehörigkeit:  Zuchthausgefangene / Strafanstalten / Brandenburg

de Grauwe, Jean (Joseph)

Belgier, wurde am 19. Dezember 1904 in Berlaere bei Dendermonde geboren. Der Mechaniker wohnte in Berlaere, Franz-Gourtenstr. 25.
Als Widerstandskämpfer und Mitglied einer „deutschfeindliche(n) Geheimorganisation“ in Ostflandern 1942 bei „Nacht und Nebel“ verhaftet und heimlich nach Deutschland verschleppt, kam Jean de Grauwe in einer Gruppe von 13 belgischen NN-Gefangenen über das Strafgefängnis Vechta am 15. September 1943 in das Zuchthaus Hameln.
Der Berliner „Volksgerichtshof“ verurteilte Jean de Grauwe und 20 andere belgische NN-Gefangene aus Hameln zwischen dem 20. und 22. Oktober wegen „Feindbegünstigung“ und teils wegen „Freischärlerei“ zum Tode.
Anschließend nach Hameln zurückverlegt, wurden die 21 Männer am 9. November 1943 zur Hinrichtung in das Zuchthaus Brandenburg gebracht.
Jean de Grauwe war einer von 13 Männern, die am 22. November 1943 mit dem Fallbeil getötet wurden.

Gruppenzugehörigkeit:  Zuchthausgefangene / Strafanstalten / Brandenburg