Die Dokumentation der Opfer der NS-Herrschaft
in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont
 

2.  Die Opfer unter den Gefangenen des Zuchthauses Hameln

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Albrecht, Karl

wurde am 17. November 1886 in Halle/Saale geboren. Der Maler wohnte in Halle/Saale, Adolfstr. 5.
Er saß vom 8. November 1935 bis zum Ende seiner Strafe am 19. September 1937 im Zuchthaus Hameln ein.
An diesem Tag nahm ihn die Polizei Hameln in „Vorbeugehaft“. Wenig später dürfte er an die Gestapo in Halle ausgeliefert und von dieser in ein KZ verschleppt worden sein. Albrecht starb am 3. Juli 1942 im KZ Flossenbürg.

Gruppenzugehörigkeit:  Zuchthausgefangene / Gestapogefängnis-Ghetto-KZ

Alexander, Heinz

wurde am 21. Februar 1914 in Hamburg geboren. Der Koch, der jüdischen Glaubens war, wohnte in Magdeburg, Stadthausbrücke 303.
Als rassisch Verfolgter seit 1938 in Haft, wurde Heinz Alexander zusammen mit anderen jüdischen Gefangenen am 7. August 1940 aus dem Zuchthaus Celle in das Zuchthaus Hameln verlegt. In den Celler Außenlagern Mulmshorn oder Lührsbockel hatten diese Männer Hunger und schwere Misshandlungen zu erleiden.
Am Tag seiner Entlassung, dem 19. November 1941, wurde Heinz Alexander von der Zuchthausverwaltung „der Polizei Hameln übergeben zwecks Überführung in das Polizeigefängnis Hamburg-Fuhlsbüttel (Evakuierung)“. Von Hamburg aus wurde Heinz Alexander am 6. Dezember 1941 mit einem großen Sammeltransport, darunter die Mitgefangenen Brill, Eichholz und Zucker, in das Ghetto Riga deportiert.
Dort ist Heinz Alexander „verschollen“.

Gruppenzugehörigkeit:  Zuchthausgefangene / Gestapogefängnis-Ghetto-KZ

Allers, Johannes Hendrikus Karel

Niederländer, wurde am 18. Dezember 1877 in Amsterdam geboren. Der Pensionär und ehemalige Berufssoldat wohnte in Den Haag, De Perponcherstraat 94.
Nach der Okkupation der Niederlande 1940 wurde Johannes Allers mitsamt seiner Familie im Widerstand aktiv, indem in seiner Wohnung ein Funkgerät stationiert wurde, mit dem sein Schwiegersohn heimlich Berichte nach Großbritannien absetzte.
Im Herbst 1940 wurden Johannes Allers, seine Tochter, sein Schwiegersohn und weitere Personen seiner Widerstandsgruppe verhaftet und im Juni 1941 wegen Spionage von einem Kriegsgericht zu teils hohen Freiheitsstrafen verurteilt. Seine Tochter Emmy musste für ein halbes Jahr ins Gefängnis, sein Schwiegersohn erhielt lebenslänglich und Johannes Allers selbst eine zehnjährige Freiheitsstrafe.
Nachdem Johannes Allers zu Beginn seiner Strafzeit das KZ-ähnliche Straflager Brual-Rhede im Emsland erduldet hatte, wurde er am 22. Oktober 1941 in das Zuchthaus Hameln verlegt.
Johannes Allers starb am 12. Oktober 1943 im Zuchthaus-Lazarett und wurde auf dem Friedhof Wehl bestattet (Feld F III/122). Seit seiner Umbettung in den Nachkriegsjahren befindet sich sein Grab auf dem Seelhorster Friedhof in Hannover (19f/C34).
Am 11. Februar 2017 wurde zur Erinnerung an Johannes Allers vor dem Haus De Perponcherstraat 94 ein Stolperstein verlegt.
siehe www.joodserfgoeddenhaag.nl/stolpersteine-struikelstenen-in-den-haag/

Gruppenzugehörigkeit:  Zuchthausgefangene / Hameln

Althof, Heinrich

wurde am 26. Mai 1901 (1908) in Werste bei Bad Oeynhausen geboren. Der Maschinenarbeiter wohnte in Bad Oeynhausen, Am Siel 221.
Am 31. Juli 1941 nach „Kriegssonderstrafrecht“ zu einer hohen Freiheitsstrafe verurteilt, wurde Althoff am 17. Juni 1942 aus dem Gerichtsgefängnis Bielefeld in das Zuchthaus Hameln gebracht und nach einem einmonatigen Aufenthalt am 24. Juli 1942 in das Zuchthaus Celle weiterverlegt.
Heinrich Althoff starb kurz nach seiner Ankunft 1942 im Zuchthaus Celle. Das genaue Todesdatum ist nicht bekannt.

Gruppenzugehörigkeit:  Zuchthausgefangene / Strafanstalten / Celle

Anderson, William August

wurde am 16. März 1908 in Travemünde, Kurgartenstr. 45/46, geboren. Der Dreher wohnte in Lübeck, Brockstr. 15.
1941 nach „Kriegssonderstrafrecht“ verurteilt, wurde Anderson am 10. Juni 1942 in das Zuchthaus Hameln verlegt.
Ende 1944 kam er in das Zuchthaus-Außenlager Holzen zum mörderischen Arbeitseinsatz. Die erlittenen Strapazen ließen ihn bald erkranken, so dass er als 'nicht außenarbeitsfähig' nach Hameln zurückverlegt wurde.
William Anderson starb am 15. Februar 1945 im Zuchthaus und wurde auf dem Friedhof Wehl bestattet (Feld C I/85).

Gruppenzugehörigkeit:  Zuchthausgefangene / Hameln