Die Dokumentation der Opfer der NS-Herrschaft
in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont
 

2.  Die Opfer unter den Gefangenen des Zuchthauses Hameln

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Antoch, Josef

Tscheche (Sudetendeutscher), wurde am 17. März 1866 in Langendorf im Sudetenland geboren. Der Knecht wohnte in Pinke.
Schon seit längerem in Haft, wurde Antoch am 22. Mai 1941 in das Zuchthaus Hameln verlegt.
Josef Antoch starb am 13. Februar 1942 im Stadtkrankenhaus Hameln, in das er vermutlich wegen einer schweren Erkrankung gekommen war, und wurde auf dem Friedhof Wehl bestattet (F II/86).

Gruppenzugehörigkeit:  Zuchthausgefangene / Hameln

Apel, Karl Anton Johann

wurde am 11. Mai 1887 in Böckendorf im Kreis Höxter geboren. Der Bergmann wohnte in Bochum-Werne, Auf dem Scheffel 36.
Kurz zuvor zu einen hohen Freiheitsstrafe verurteilt, wurde Apel am 29. Dezember 1943 in das Zuchthaus Hameln verlegt. Während seiner Haft erwarb er sich den Ruf eines hilfsbereiten Kameraden.
Karl Apel starb am 2. Februar 1944 im Zuchthaus-Lazarett und dürfte auf dem Friedhof Wehl bestattet worden sein.

Gruppenzugehörigkeit:  Zuchthausgefangene / Hameln

Apfelbaum, Josef

wurde am 3. April 1889 in Podwoloczyska bei Lemberg in Galizien geboren. Der Fabrikant, der jüdischen Glaubens war, wohnte in Lemberg, Darnowskingo 8.
Als rassisch und politisch Verfolgter seit 1938 in Haft, wurde Apfelbaum am 17. Dezember 1941 in das Zuchthaus Hameln eingeliefert und nach fünf Monaten, am 13. Mai 1942, nach Hannover gebracht, von dort vermutlich in das Zuchthaus Krone bei Danzig.
Apfelbaums Strafzeit sollte am 8. September 1943 enden, doch die Gestapo verschleppte ihn deutlich vor deren Ablauf in das KZ Auschwitz, wo Apfelbaum am 5. März 1943 umkam.

Gruppenzugehörigkeit:  Zuchthausgefangene / Gestapogefängnis-Ghetto-KZ

Aschner, Leo

wurde am 11. Juli 1893 in Rostock geboren. Der Kaufmann, der jüdischen Glaubens war, wohnte in Berlin-Halensee, Joachim Friedrichstr. 12b, bei Goldberg.
Seit 1940 als rassisch Verfolgter in Haft, wurde Aschner am 17. Dezember 1941 in das Zuchthaus Hameln eingeliefert, um hier die letzten acht Monate seiner Strafzeit zu bleiben.
Am 26. August 1942 holte ihn die Polizei Hameln im Zuchthaus ab, um ihn der Gestapo Berlin „zuzuführen“. Von dort wurde Aschner einen Monat später, am 26. September, mit einem Sammeltransport nach Raasiku in Estland deportiert. Raasiku war eine „Tötungsstätte“, wo Tausende erschossen oder auf andere Art umgebracht wurden. Aschner war einer von ihnen.

Gruppenzugehörigkeit:  Zuchthausgefangene / Gestapogefängnis-Ghetto-KZ

Assa, Josef

Luxemburger, wurde am 11. März 1888 in Kayl im Kreis Esch/Alzig geboren. Der Schneidermeister wohnte in Rümelingen, Adolf-Hitlerstr. 59.
Seit 1942 als politischer Gefangener in Haft, kam Assa am 16. September 1944 mit einem Sammeltransport mit Hunderten von Leidensgenossen aus dem Zuchthaus Rheinbach bei Köln nach Hameln.
Als seine Strafzeit am 6. November abgelaufen war, wurde er auf Ersuchen der Gestapo Luxemburg weiterhin festgehalten und am 22. November der Polizei Hameln in „Schutzhaft“ übergeben und in das „Polizei-Hilfsgefängnis“ in Hannover-Ahlem verschleppt.
Assa starb am 24. Januar 1945 in Hannover, Ritter-Brüningstr. 45, im Krankenhaus „Siloah".
Er soll auf dem Jüdischen Friedhof in Hannover-Bothfeld bestattet worden sein (laut Karteieintrag des Internationalen Suchdienstes des Roten Kreuzes). Sein Grab ist hier jedoch nicht nachzuweisen.

Gruppenzugehörigkeit:  Zuchthausgefangene / Gestapogefängnis-Ghetto-KZ