Die Dokumentation der Opfer der NS-Herrschaft
in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont
 

2.  Die Opfer unter den Gefangenen des Zuchthauses Hameln

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Krämer, Walter

wurde am 21. Juni 1892 in Siegen geboren. Der Monteur wohnte in Hannover, Ricklingerstr. 27.
Als führender KPD-Funktionär seit 1934 in Haft, wurde Krämer am 22. Januar 1935 in das Zuchthaus Hameln eingeliefert. Mit Unterstützung von Mithäftlingen aus seiner Partei traf er Fluchtvorbereitungen, die jedoch enttarnt wurden. Vielleicht deshalb wurde Krämer am 17. Oktober 1935 in das Gefängnis Hannover verlegt.
Später war er „Schutzhäftling“ im KZ Lichtenburg und zuletzt im KZ Buchenwald. 1941 in das Außenlager Goslar verlegt, wurde Krämer am 6. November 1941 von der SS ermordet – „auf der Flucht erschossen'.
Krämer erhielt ein Urnengrab auf dem Hermelsbacher Friedhof in Siegen.
Durch sein Leben rettendes Wirken auf der Buchenwalder Krankenstation gewann Krämer unter NS-Verfolgten einen geradezu legendären Ruf („Arzt von Buchenwald“), der ihn nach 1945 zu einem der bekanntesten NS-Opfer machte. In dem Roman „Nackt unter Wölfen“ wurde ihm ein literarisches Denkmal gesetzt.
In Siegen wird seit 1999 durch eine Gedenktafel an seinem Elternhaus und seit 2012 durch einen nach ihm benannten Platz an Krämer erinnert.

Gruppenzugehörigkeit:  Zuchthausgefangene / Gestapogefängnis-Ghetto-KZ

Krapf, Georg Karl

wurde am 18. Mai 1891 in Wilhelmshaven geboren. Der Lagervorarbeiter wohnte in Wilhelmshaven, Kleinestr. 2.
Seit 1942 in Haft und am 28. April 1943 nach „Kriegssonderstrafrecht“ in Haft, wurde Krapf am 9. Juni 1943 in das Zuchthaus Hameln verlegt.
Georg Krapf starb am 11. Februar 1945 im Zuchthaus und wurde auf dem Friedhof Wehl bestattet (Feld C I/58).

Gruppenzugehörigkeit:  Zuchthausgefangene / Hameln

Krause, Max Albert Hermann

wurde am 1. Januar 1920 in Brandenburg/Havel geboren. Der Fleischergeselle wohnte in Kirchmöser/Havel, Göringplatz 15.
Nach „Kriegssonderstrafrecht“ zu einer drakonischen Freiheitsstrafe verurteilt, saß Krause seit 1941 in Haft. Nachdem er das KZ-ähnliche Straflager Neu-Sustrum im Emsland erduldet hatte, wurde er am 28. Juli 1943 in das Zuchthaus Hameln verlegt.
Max Krause starb am 11. Dezember 1944 im Zuchthaus und wurde auf dem Friedhof Wehl bestattet (Feld C I/3).

Gruppenzugehörigkeit:  Zuchthausgefangene / Hameln

Kreihe, Walter Wilhelm

wurde am 9. September 1914 in Hildesheim geboren. Der kaufmännische Angestellte wohnte in Börry im Kreis Hameln-Pyrmont. Zum Zeitpunkt seiner Verhaftung war er Feldwebel bei der Wehrmacht.
Seit mehreren Monaten aufgrund eines Kriegsgerichtsurteils in Haft, wurde Kreihe am 30. Oktober 1943 in das Zuchthaus Hameln verlegt.
Walter Kreihe starb am 27. März 1945 im Zuchthaus und wurde auf dem Friedhof Wehl ohne Sarg in einem doppelt belegten Grab bestattet (Feld C I/120).

Gruppenzugehörigkeit:  Zuchthausgefangene / Hameln

Kreinsen, Erich

wurde am 29. Dezember 1910 in Gronau südwestlich von Hildesheim geboren. Der Arbeiter wohnte in Hannover, Kornstr. 9.
Seit 1942 saß Kreinsen mit einer drakonischen Freiheitsstrafe in Haft. Nachdem er das KZ-ähnliche Straflager Brual-Rhede im Emsland erduldet hatte, wurde er am 3. Mai 1944 in das Zuchthaus Hameln verlegt.
Erich Kreinsen starb am 10. November 1944 durch 'Erschießung beim Fluchtversuch', wie auf seinem Krankenblatt notiert ist. Er wurde auf dem Friedhof Wehl bestattet (F I/104).

Gruppenzugehörigkeit:  Zuchthausgefangene / Hameln