Die Dokumentation der Opfer der NS-Herrschaft
in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont
 

2.  Die Opfer unter den Gefangenen des Zuchthauses Hameln

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Beck, Karl

wurde am 19. Mai 1895 in Wagten im Kreis Braunsberg/Ostpreußen geboren. Er wohnte in Hameln, Admiral-Scheerstr. (= Kaiserstr.) 13, und war bis zu seiner Verhaftung Vollzugsbeamter im Zuchthaus.
Seit Jahresbeginn 1938 in Haft, wurde Beck am 4. August 1938 in das Zuchthaus Hameln verlegt, in seine vormalige Arbeitsstätte.
Karl Beck starb nach knapp zwei Monaten, am 29. September 1938 im Zuchthaus. Er wurde laut einem Aktenvermerk nicht beerdigt: "Die Leiche ist am 1. Okt. 1938 … von der Anatomie Göttingen abgeholt."

Gruppenzugehörigkeit:  Zuchthausgefangene / Hameln

Beckmann, Hans

wurde am 17. Dezember 1890 in Mülheim/Ruhr geboren. Der Angestellte wohnte in Mülheim/Ruhr.
Grund und Zeitpunkt seiner Inhaftierung sind nicht bekannt.
Beckmann kam vermutlich im Zuge der Räumung frontnaher Strafanstalten im Westen mit einem vielköpfigen Sammeltransport aus dem Zuchthaus Remscheid-Lüttringhausen am 2. November 1944 in das Zuchthaus Hameln.
Hans Beckmann starb am 1. März 1945 im Zuchthaus und wurde auf dem Friedhof Wehl bestattet (Feld C I/37).

Gruppenzugehörigkeit:  Zuchthausgefangene / Hameln

Beerlant, Franciscus

Belgier, wurde am 30. März 1905 in Oostende, Westflandern, geboren. Der Elektriker wohnte in De Panne, Westflandern, Koninginnelaan 74.
Als Widerstandskämpfer vermutlich 1942 bei „Nacht und Nebel“ verhaftet und in einem deutschen Wehrmachtsgefängnis in Belgien festgehalten, wurde Franciscus Beerlant heimlich nach Deutschland in das Gefängnis Bochum verschleppt.
Am 22. Mai 1943 kam Franciscus Beerlant mit einem großen Sammeltransport von 150 NN-Gefangenen aus dem Gefängnis Bochum in das Zuchthaus Hameln. Für NN-Gefangene bestand auch in Hameln eine strenge Isolationshaft mit Informations- und Kontaktverbot.
Am 21. Januar 1944 wurde er in das Strafgefangenenlager Esterwegen, eines der KZ-artigen Moorlager im Emsland, verschleppt.
Franciscus Beerlant erlebte 1945 noch die Befreiung, vermutlich schwerkrank, denn er wurde offenbar nach Samaden (Samedan) im schweizerischen Engadin gebracht, Standort eines Krankenhauses.
Franciscus Beerlant starb in Samaden nach der Befreiung 1945. Das genaue Todesdatum ist bislang nicht ermittelt.

Gruppenzugehörigkeit:  Zuchthausgefangene / Strafanstalten / Esterwegen

Behr, Hermann

wurde am 10. Oktober 1882 in Vilsen im Kreis Hoya geboren. Der Klempner, der vom jüdischen zum evangelischen Glauben konvertiert war, wohnte in Osnabrück, Augustenburgerstr. 22.
Seit 1938 als rassisch Verfolgter in Haft, wurde er am 3. Januar 1939 für mehr als zweieinhalb Jahre in das Zuchthaus Hameln eingeliefert.
Mit Ablauf seiner Strafzeit am 2. Oktober 1941 „übergab“ ihn das Zuchthaus an die Gestapo Osnabrück, die ihn in das KZ Sachsenhausen verschleppte. Dort kam er wenig später, am 5. Dezember 1941, ums Leben.

Gruppenzugehörigkeit:  Zuchthausgefangene / Gestapogefängnis-Ghetto-KZ

Behrens, Konrad

wurde am 24. Januar 1877 in Celle geboren. Der Kirchendiener wohnte in Altenwalde Nr. 168 im Kreis Land Hadeln.
Seit vier Monaten in Haft, wurde Behrens am 18. August 1938 in das Zuchthaus Hameln verlegt.
Konrad Behrens starb wenige Monate später, am 25. Dezember 1938, im Stadtkrankenhaus Hameln, in das er vermutlich wegen einer schweren Erkrankung gekommen war.

Gruppenzugehörigkeit:  Zuchthausgefangene / Hameln