Die Dokumentation der Opfer der NS-Herrschaft
in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont
 

2.  Die Opfer unter den Gefangenen des Zuchthauses Hameln

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Kruisheer, Hendrikus Karl

Niederländer, wurde am 28. Dezember 1891 in Gouda bei Rotterdam geboren. Der Holzhändler wohnte in Den Haag, Franklinstr. 169.
Als Widerstandskämpfer seit 1942 Haft, wurde er von einem NS-Gericht in Den Haag zu einer mehrjährigen Freiheitsstrafe verurteilt.
Wie viele niederländische „Politische“, kam Kruisheer im Zuge der Räumung frontnaher Strafanstalten im Westen mit einem vielköpfigen Sammeltransport aus dem Zuchthaus Rheinbach bei Bonn am 16. September 1944 in das Zuchthaus Hameln.
Hendrikus Kruisheer starb nach der Befreiung am 21. Juni 1945 im UNRRA-Hospital „Hermannschule“ in Hameln und wurde auf dem Friedhof Wehl bestattet (F II/120). Seit seiner Umbettung in den Nachkriegsjahren befindet sich sein Grab auf dem Seelhorster Friedhof in Hannover (19f/C45).

Gruppenzugehörigkeit:  Zuchthausgefangene / Hameln

Krumme, Wilhelm

wurde am 19. November 1884 in Hagen/Westf. geboren. Der Mühlenarbeiter wohnte in Weetze-Baal.
Grund und Zeitpunkt seiner Inhaftierung sind nicht bekannt.
Wilhelm Krumme kam im Zuge der Räumung frontnaher Strafanstalten im Westen mit einem vielköpfigen Sammeltransport aus einem westdeutschen Zuchthaus (Rheinbach bei Bonn oder Siegburg) am 19. September 1944 in das Zuchthaus Hameln. Nach zwei Wochen Zwischenaufenthalt, am 2. Oktober, ging der Transport weiter in Richtung Prenzlau, nördlich von Berlin gelegen.
Wilhelm Krumme kehrte am 15. Februar 1945 in das Zuchthaus Hameln zurück, vermutlich im Zuge der Räumung frontnaher Strafanstalten im Osten mit einem wiederum großen Sammeltransport, der aus dem Zuchthaus Brandenburg oder einer anderen östlich gelegenen Strafanstalt – wie dem Gerichtsgefängnis Prenzlau – kam. Krumme gehörte zu den über 40 Teilnehmern, die den Transport nicht lange überlebten.
Wilhelm Krumme starb nach der Befreiung am 3. Mai 1945 im Zuchthaus. Er gehörte zu den 27 Toten deutscher Nationalität, die im April und Mai 1945 vorläufig auf dem Zuchthausgelände begraben wurden. Wilhelm Krumme wurde gegen Ende Mai (oder bereits am 6. Mai) auf den Friedhof Wehl ohne Sarg in ein doppelt belegtes Grab umgebettet (Feld C I/51).

Gruppenzugehörigkeit:  Zuchthausgefangene / Hameln

Krynen, Ludwig Bernhard

Niederländer, wurde am 18. Februar 1905 in Schwerte im Kreis Iserlohn geboren. Der Schrankenwärter wohnte in Bochum-Rimke, Im Storksfeld 3.
Seit Frühjahr 1944 in Haft, wurde Krynen am 14. Juni 1944 in das Zuchthaus Hameln eingeliefert.
Er dürfte am 27. März 1945 mit einem vielköpfigen Sammeltransport in das Zuchthaus Celle weiterverlegt worden sein.
Ludwig Krynen starb nach dem Todesmarsch vom Zuchthaus Celle zum Zuchthaus Bützow-Dreibergen am 19. April 1945 in Dreibergen.

Gruppenzugehörigkeit:  Zuchthausgefangene / Von Celle nach Bützow-Dreibergen

Kubert, Vaclav

Tscheche, wurde am 13. Juni 1913 in Toschow im Kreis Brünn geboren. Der Bäckergeselle wohnte in Toschow. Zuletzt war er vermutlich als Zwangsarbeiter in Hannover, Volgersweg 8, im Einsatz.
Seit Frühjahr 1942 in Haft und am 27. April 1942 nach „Kriegssonderstrafrecht“ verurteilt, wurde Kubert am 10 Juni 1942 in das Zuchthaus Hameln verlegt.
Vaclav Kubert starb am 14. Oktober 1942 im Zuchthaus-Lazarett und wurde auf dem Friedhof Wehl bestattet (F III/123).

Gruppenzugehörigkeit:  Zuchthausgefangene / Hameln

Kucera, Ladislav

Tscheche, wurde am 17. Juni 1916 in Ctetin bei Pardubitz geboren. Der frühere Leutnant wohnte in Prag.
Seit 1940 als Widerstandskämpfer in Haft und am 29. Januar 1942 verurteilt, wurde Kucera am 18. Februar 1942 in das Zuchthaus Hameln verlegt.
Ladislav Kucera starb nach zehnmonatigem Krankenlager und zwischenzeitlicher Behandlung im Stadtkrankenhaus Hameln am 18. Februar 1944 im Zuchthaus-Lazarett und wurde auf dem Friedhof Wehl bestattet (F III/49).

Gruppenzugehörigkeit:  Zuchthausgefangene / Hameln