Die Dokumentation der Opfer der NS-Herrschaft
in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont
3. Die Opfer unter den ausländischen zivilen Zwangsarbeitern
sowie den Kriegsgefangenen
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Stips, Ducia
wurde um den 25. November 1944 vermutlich in Kirchwehren bei Seelze geboren, denn ihre Eltern, Belgier aus Flandern und möglicherweise Zwangsarbeiter, lebten in Kirchwehren.
Das Kind starb am 18. April 1945, vier Tage nach seiner Aufnahme, im „Ausweichkrankenhaus“ der Kinderheilanstalt Hannover in Nienstedt an „Brechdurchfall“ und wurde auf dem Friedhof Kirchwehren bestattet.
Gruppenzugehörigkeit: Zwangsarbeitende / Kinder / Nienstedt
Stolokow, Michail
wurde am 13. Februar 1917 an einem nicht bekannten Ort geboren. Er war bis zur Befreiung vermutlich bei der Hamelner Rüstungsfabrik Kaminski im Arbeitseinsatz.
Stolokow starb am 1. Mai 1945 wie zwölf seiner Landsleute wohl nach einer Siegesfeier im DP-Lager Kaminski an einer Alkoholvergiftung und wurde auf dem „alten Kriegsgefangenenfriedhof“ am Rande des Friedhofs Wehl bestattet (Feld KGF D 44). Sein Name und die Lebensdaten stehen – neben anderen – auf einer der Grabstelen, die der Volksbund in den 1950er Jahren setzen ließ.
Gruppenzugehörigkeit: Zwangsarbeitende / Sowjetbürger
Stotionow (oder Soktoinow), Boris
wurde am 3. August 1943 in Oldendorf geboren. Seine Mutter Alexandra stammte aus Kursk in Rußland und musste seit Juni 1942 auf einem hiesigen Bauernhof arbeiten.
Das Kind starb am 25. April 1945 im Alter knapp zwei Jahren. Ob Boris in Oldendorf oder Hameln bestattet wurde, ist ungeklärt.
Gruppenzugehörigkeit: Zwangsarbeitende / Kinder / Hameln-Pyrmont
Striljkewic, Dobrosow
wurde am 20. Juli 1912 geboren. Der Geburts- und Heimatort des Serben sowie sein Einsatzort als Zwangsarbeiter sind nicht bekannt.
Striljkewic starb am 25. März 1944 in Hameln an Diphterie und wurde auf dem Friedhof Wehl bestattet (Feld F I/2). Mit 39 toten Zuchthausgefangenen und Zwangsarbeitern wurde Striljkewic im März 1972 auf Feld F II umgebettet (Feld F II/195) und erhielt einen beschrifteten Grabstein.
Gruppenzugehörigkeit: Zwangsarbeitende / Jugoslawen
Suchodolska, Irene
wurde am 26. November 1944 in Hameln geboren. Ihre ledige Mutter Maria war nach dem 13. August 1942 aus Zbaraz im Kreis Tarnopol nach Brevörde zum Einsatz als Landarbeiterin verschleppt worden. Das Kind wurde nur vier Wochen alt.
Irene starb am 23. Dezember 1944 in Brevörde und wurde auf dem örtlichen Friedhof bestattet.
Gruppenzugehörigkeit: Zwangsarbeitende / Kinder / Hameln-Pyrmont