Die Dokumentation der Opfer der NS-Herrschaft
in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont
3. Die Opfer unter den ausländischen zivilen Zwangsarbeitern
sowie den Kriegsgefangenen
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Suchta, Nikodem
wurde im August 1902 in Terebejno im Kreis Baranowitsche in Weißrussland geboren. Er war im Lager Walkemühle in Hameln untergebracht und kam in der Stadt als Zwangsarbeiter zum Einsatz.
Suchta starb am 19. März 1944 im Stadtkrankenhaus Hameln an Tuberkulose und wurde auf dem „alten Kriegsgefangenenfriedhof“ am Rande des Friedhofs Wehl bestattet (Feld KGF B 10). Sein Name und die Lebensdaten stehen – neben anderen – auf einer der Grabstelen, die der Volksbund in den 1950er Jahren setzen ließ.
Gruppenzugehörigkeit: Zwangsarbeitende / Sowjetbürger
Sudzinski, Wladislaw
wurde am 25. März 1945 in Osterode/Ostpreußen geboren. Seine Eltern, Wladislaw und Stefani Sudzinski, geb. Mazurek, derzeit polnische Zwangsarbeiter, lebten nach Kriegsende in einem Lager in Barsinghausen.
Das Kind starb am 23. September 1945 im „Ausweichkrankenhaus“ der Kinderheilanstalt Hannover in Nienstedt an „Kreislaufschwäche“ und wurde auf dem Friedhof Barsinghausen bestattet.
Gruppenzugehörigkeit: Zwangsarbeitende / Kinder / Nienstedt
Sujetowa, Wera
wurde am 9. September 1891 in Doroschkino im Kreis Pskow, Bezirk Leningrad (heute St. Petersburg), geboren. Ihr Geburtsname war Gawrilowa. Zum Zeitpunkt ihrer Deportation, 1944, war sie bereits Witwe.
Wera Sujetowa wurde zusammen mit ihrer knapp 20jährigen Tochter Wera Lebedewa und deren Ehemann Nikolai sowie der Mutter ihres Schwiegersohns, Alexandra Lebedewa, im April 1944 nach Hameln verschleppt.
Zuvor hatten sich die Tochter Wera und Nikolai Lebedow zwei Jahre lang in einem Versteck dem Zugriff der deutschen Besatzer entziehen können.
Wera Sujetowa musste wie auch ihr Schwiegersohn und dessen Mutter in der Hamelner Rüstungsfabrik Domag arbeiten, während ihre schwangere Tochter auf Fürsprache eines deutschen Verantwortlichen bald in einen privaten Haushalt wechseln konnte; dort hatte sie wesentlich bessere Arbeitsbedingungen.
Alle Familienmitglieder mussten im Lager der Domag in der Kuhbrückenstraße 17 leben.
In diesem Lager starb Wera Sujetowa am 15. Juli 1944 an Herzasthma; wenige Monate später wurde dort ihre Enkelin Evgenia geboren.
Wera Sujetowa wurde auf dem „alten Kriegsgefangenenfriedhof“ am Rande des Friedhofs Wehl bestattet (Feld KGF B 25). Ihr Name und die Lebensdaten stehen – neben anderen – auf einer der Grabstelen, die der Volksbund in den 1950er Jahren setzen ließ.
Am 27. März 2019 kam die Enkelin Evgenia Ermolina, geb. Lebedewa, inzwischen 74 Jahre alt, zusammen mit ihrem Sohn Pavel und ihrem Enkel Stepan in ihre Geburtsstadt Hameln, um das Grab ihrer Großmutter am Wehl zu besuchen.
Alle Informationen über Wera Sujetowas Familie stammen von der Enkelin Evgenia und sind nach deren Besuch ergänzt worden.
Gruppenzugehörigkeit: Zwangsarbeitende / Sowjetbürger
Sulidan, Johann
wurde am 26. November 1926 geboren. Sein Geburts- und Wohnort sowie sein Einsatzort als Zwangsarbeiter sind nicht bekannt.
Sulidan starb 1945 in Hameln und wurde auf dem „alten Kriegsgefangenenfriedhof“ am Rande des Friedhofs Wehl bestattet. Sein Name und die Lebensdaten stehen – neben anderen – auf einer der Grabstelen, die der Volksbund in den 1950er Jahren setzen ließ.
Gruppenzugehörigkeit: Zwangsarbeitende / Sowjetbürger
Suschtschenko, Jurij
kam am 24. Dezember 1944 in Hameln als Frühgeburt zur Welt. Seine Mutter Olga kam vermutlich aus der Ukraine. Sie war im „Südlager“, Kuhbrückenstraße 17, untergebracht und musste in der Hamelner Rüstungsfabrik Domag arbeiten.
Der Säugling starb nach nur einem Tag, am 25. Dezember 1944, im Krankenhaus Hameln an „Lebensschwäche“ und wurde auf dem Deisterfriedhof, Abt. Kinderfriedhof, bestattet (Nord III /27).
Gruppenzugehörigkeit: Zwangsarbeitende / Kinder / Hameln-Pyrmont