Die Dokumentation der Opfer der NS-Herrschaft
in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont
3. Die Opfer unter den ausländischen zivilen Zwangsarbeitern
sowie den Kriegsgefangenen
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Szymaniak, Christel
wurde am 7. Dezember 1944 im Stadtkrankenhaus Hameln geboren. Ihre Mutter Maria stammte aus Kleczczele im ostpolnischen Kreis Bielsk und musste seit November 1941 auf einem Hemeringer Bauernhof arbeiten, während ihr Vater, Andrzej Staszek, aus dem westpolnischen Kalisch kam und seit Mai 1940 Zwangsarbeit in Hemeringen leisten musste. Nach der Geburt wurde die Mutter nach Thüste versetzt, der Säugling wurde ins „Kinderlager“ Hemeringen verschleppt.
Von dort kam Christel ins Hamelner Stadtkrankenhaus, wo sie am 17. April 1945, keine fünf Monate alt, an „Ernährungsstörungen“ starb. Vermutlich wurde sie auf dem Friedhof Wehl bestattet.
Gruppenzugehörigkeit: Zwangsarbeitende / Kinder / Hemeringen
Szymanska, Maria
wurde am 26. August 1945 in Hameln geboren. Ihre Mutter Bronislawa stammte aus Kranow im Kreis Turek, Polen, und hatte seit März 1943 auf einem Hof in Lachem Zwangsarbeit leisten müssen.
Der Säugling starb am 13. November 1945 im Alter von knapp drei Monaten im DP-Lager Linsingen-Kaserne an Tuberkulose und „Ernährungsstörungen“ und wurde auf dem „alten Kriegsgefangenenfriedhof“ am Rande des Friedhofs Wehl bestattet (Feld KGF C 19). Ihr Name und die Lebensdaten stehen – neben anderen – auf einer der Grabstelen, die der Volksbund in den 1950er Jahren setzen ließ.
Gruppenzugehörigkeit: Zwangsarbeitende / Kinder / Hameln-Pyrmont
Szymczak, Richard
wurde am 19. November 1921 geboren. Sein Geburts- und sein Heimatort sind unbekannt. Er war in oder bei Bad Münder im Arbeitseinsatz.
Szymczak starb am 8. August 1946 und wurde auf einem örtlichen Friedhof bestattet. Mit der Umbettung Anfang der 1950er Jahre auf die zentrale „Ehrenstätte für Fremdarbeiter und andere Ausländer“ in Bad Münder hat er einen beschrifteten Grabstein erhalten.
Gruppenzugehörigkeit: Zwangsarbeitende / Polen
Tabsto, Lousia
wurde um den 8. Februar 1944 vermutlich in Hannover geboren, denn ihre Eltern, Zwangsarbeiter möglicherweise aus Polen, waren in Hannover im Hanomag-Lager Humboldtschule einquartiert.
Das Kind starb am 22. März 1945, zwei Monate nach seiner Aufnahme, im „Ausweichkrankenhaus“ der Kinderheilanstalt Hannover in Nienstedt an Tuberkulose und wurde auf einem nicht genannten Friedhof in Hannover bestattet.
Gruppenzugehörigkeit: Zwangsarbeitende / Kinder / Nienstedt
Tadic, Milan
wurde am 12. April 1910 geboren. Der Geburts- und Heimatort des Serben sowie sein Einsatzort als Zwangsarbeiter sind nicht bekannt.
Tadic erlitt am 5. September 1941 einen tödlichen Halswirbelbruch und wurde auf dem Friedhof Wehl bestattet (Feld F II/16). Mit 39 toten Zuchthausgefangenen und Zwangsarbeitern wurde Tadic im März 1972 auf Feld F II umgebettet (Feld F II/146) und erhielt einen beschrifteten Grabstein.
Gruppenzugehörigkeit: Zwangsarbeitende / Jugoslawen