Die Dokumentation der Opfer der NS-Herrschaft
in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont
3. Die Opfer unter den ausländischen zivilen Zwangsarbeitern
sowie den Kriegsgefangenen
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Tomtschuk, Halina
wurde am 17. April 1944 in Bad Münder geboren. Ihre polnische Mutter dürfte in Bad Münder im Arbeitseinsatz gewesen sein.
Der Säugling starb in Bad Münder am 26. Dezember 1944 an einer Lungenentzündung und wurde auf dem Friedhof Bad Münder bestattet. Mit der Umbettung Anfang der 1950er Jahre auf die zentrale „Ehrenstätte für Fremdarbeiter und andere Ausländer“ in Bad Münder hat Halina einen beschrifteten Grabstein erhalten.
Gruppenzugehörigkeit: Zwangsarbeitende / Kinder / Hameln-Pyrmont
Topolski
war ein Junge ohne Vornamen, der am 14. April 1945 im Kreiskrankenhaus Wilhelmstraße tot zur Welt kam. Die vermutlich polnischen Eltern des Kindes, Maria, geborene Klonowska, und der Kraftfahrer Alexander, wohnten in Hameln, Feuergraben 21. Womöglich waren sie in der Chemischen Fabrik Lohmann als Zwangsarbeiter im Einsatz gewesen. Ob das Kind auf dem Friedhof Wehl bestattet wurde, ist nicht bekannt.
Gruppenzugehörigkeit: Zwangsarbeitende / Kinder / Hameln-Pyrmont
Tosfaow, Salich
wurde zu einem unbekannten Zeitpunkt geboren. Sein Geburts- und Wohnort sind unbekannt. Als Kriegsgefangener in Salzhemmendorf gehörte Salich Tosfaow zu einem Offizierskommando, das im Steinbruch des ortsansässigen Dolomitsteinwerkes arbeiten musste und in einem werkseigenen Lager untergebracht war.
Salich Tosfaow kam am 24. Dezember 1942 ums Leben und wurde wie sechs seiner Kameraden „am Weg nach dem Limberg“, nördlich des Eingangs des Steinbruchs, bestattet. Die Gräber wurden entsprechend dem Zeitpunkt ihrer Anlage durchnummeriert. Das Gräberareal lag derzeit auf Werksgelände. Heute ist das Gelände bewaldet und die Grabstätten sind nicht mehr kenntlich.
Gruppenzugehörigkeit: Zwangsarbeitende / Sowjetbürger
Touzeau, Yves
wurde 1922 geboren. Sein Geburts- und Heimatort sowie sein Einsatzort als Zwangsarbeiter sind nicht bekannt.
Touzeau starb am 7. Mai 1945 im Hamelner DP-Lager Linsingen-Kaserne und wurde auf dem „alten Kriegsgefangenenfriedhof“ am Rande des Friedhofs Wehl bestattet (Feld KGF A 50c). Er wurde am 7. Juli 1949 in seine Heimat Jarnac im Departement Charente umgebettet.
Gruppenzugehörigkeit: Zwangsarbeitende / Franzosen
Trionow, Jurij
wurde zu einem unbekannten Zeitpunkt geboren. Sein Geburts- und Wohnort sowie sein Einsatzort als Zwangsarbeiter sind ebenfalls nicht bekannt.
Trionow kam am 3. April 1945 bei einem Luftangriff auf Hameln ums Leben und wurde auf dem „alten Kriegsgefangenenfriedhof“ am Rande des Friedhofs Wehl bestattet (Feld KGF D 12). Sein Name und die Lebensdaten stehen – neben anderen – auf einer der Grabstelen, die der Volksbund in den 1950er Jahren setzen ließ.
Gruppenzugehörigkeit: Zwangsarbeitende / Sowjetbürger