Die Dokumentation der Opfer der NS-Herrschaft
in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont
 

3.  Die Opfer unter den ausländischen zivilen Zwangsarbeitern
 sowie den Kriegsgefangenen

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Urban, Hendryk

wurde am 16. Juli 1945 im Hamelner Kreiskrankenhaus Wilhelmstraße geboren. Seine Mutter Helena, eine Witwe aus Warschau in Polen, hatte von 1940 bis 1942 im Hamelner sowie Pyrmonter Gastgewerbe als Zimmermädchen arbeiten müssen und danach bis 1945 in der Marienauer Holzfabrik Niemeier als Köchin. Seit Kriegsende war sie als Krankenschwester aktiv.
Ihr Kind starb nach vier Tagen, am 20. Juli 1945, und wurde auf dem Friedhof Wehl bestattet.

Gruppenzugehörigkeit:  Zwangsarbeitende / Kinder / Hameln-Pyrmont

Urbanski, Karin

wurde um den 1. Oktober 1943 vermutlich in Hannover geboren, denn ihre Eltern, die polnische Zwangsarbeiter waren, lebten in Hannover im „Lager Vinnhorsterweg 1“.
Das Kind starb am 28. Oktober 1944, eine Woche nach seiner Aufnahme, im „Ausweichkrankenhaus“ der Kinderheilanstalt Hannover in Nienstedt an „Darmkatarrh“ und wurde auf einem nicht genannten Friedhof in Hannover bestattet.

Gruppenzugehörigkeit:  Zwangsarbeitende / Kinder / Nienstedt

Urbanski, Stanislaw Franciszek

wurde am 28. Januar 1945 in Aerzen Nr. 81 geboren. Seine Eltern, die Polen Stanislawa und Stanislaw Urbanski, waren hier als Zwangsarbeiter im Arbeitseinsatz.
Das Kind starb nach fünf Monaten, am 2. August 1945, im Stadtkrankenhaus Hameln an Durchfall und wurde auf dem „alten Kriegsgefangenenfriedhof“ am Rande des Friedhofs Wehl bestattet (Feld KGF C 11). Sein Name und die Lebensdaten stehen – neben anderen – auf einer der Grabstelen, die der Volksbund in den 1950er Jahren setzen ließ.

Gruppenzugehörigkeit:  Zwangsarbeitende / Kinder / Hameln-Pyrmont

Utnik, Mieczyslaw

wurde am 16. September 1922 in Mostki im Kreis Sandomirz geboren. Er musste seit April 1941 auf einem Bauernhof in Holtensen arbeiten.
Utnik starb am 1. Mai 1942 und wurde auf dem Friedhof Wehl bestattet (Feld F II/188). Mit 39 toten Zuchthausgefangenen und Zwangsarbeitern wurde Utnic im März 1972 auf Feld F II umgebettet und erhielt einen beschrifteten Grabstein.

Gruppenzugehörigkeit:  Zwangsarbeitende / Polen

Valade, Emile

wurde am 3. Juli 1918 im Departement Haute Vienne geboren. Er kam als Kriegsgefangener nach Hameln, vermutlich in das Lager des Rüstungswerkes Preis auf dem Gelände der Hefe- und Spritwerke, des heutigen "Hefehofs". Valade wurde „beurlaubt“ und als ziviler Zwangsarbeiter im Schamotte- und Tonwerk auf dem „Hefehof“ eingesetzt.
Er starb am 14. April 1945 im Krankenhaus Hameln an „Kreislaufschwäche“ und wurde auf dem „alten Kriegsgefangenenfriedhof“ am Rande des Friedhofs Wehl bestattet (Feld KGF A 56). Laut Kirchenbuch St. Augustinus wurde für den Verstorbenen eine „Totenmesse in der Linsingen-Kaserne“ gelesen. Valade wurde am 26. Oktober 1948 in seine Heimat, nach Saint-Yrieix-La-Perche im Departement Haute Vienne, umgebettet.

Gruppenzugehörigkeit:  Zwangsarbeitende / Franzosen