Die Dokumentation der Opfer der NS-Herrschaft
in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont
 

3.  Die Opfer unter den ausländischen zivilen Zwangsarbeitern
 sowie den Kriegsgefangenen

Seite 23 von 131 Seiten - 655 Einträge - 671 Opfer
 

Denichere, Georges

wurde am 17. Mai 1912 in Chatellerault im Departement Vienne geboren. Der Automechaniker war seit August 1944 in Hameln als Zwangsarbeiter im Einsatz, vermutlich bei den Wesermühlen. Als seine Adresse wird Hafenstraße 30 genannt.
Denichere starb am 17. Februar 1945 im Stadtkrankenhaus Hameln an einem Kopfschuss infolge eines Tieffliegerangriffs auf der Landstraße bei Aerzen und wurde am 20. Februar auf dem „alten Kriegsgefangenenfriedhof“ am Rande des Friedhofs Wehl bestattet (Feld KGF A 48). Denichere wurde am 26. Oktober 1948 in seine Heimat, nach Molineuf im Departement Loire-et-Cher, umgebettet.

Gruppenzugehörigkeit:  Zwangsarbeitende / Franzosen

Derencius, Petros

wurde am 29. Juni 1895 in der Ukraine geboren. Sein Geburts- und sein Heimatort sind unbekannt. Er war in oder bei Bad Münder im Arbeitseinsatz.
Derencius starb am 11. Januar 1950 und wurde auf einem örtlichen Friedhof bestattet. Mit der Umbettung Anfang der 1950er Jahre auf die zentrale „Ehrenstätte für Fremdarbeiter und andere Ausländer“ in Bad Münder hat er einen beschrifteten Grabstein erhalten.

Gruppenzugehörigkeit:  Zwangsarbeitende / Sowjetbürger

Derer, Emil

wurde am 12. Mai 1936 in Velke Pole in der Slowakei geboren. Sein Heimatort ist nicht bekannt.
Das knapp neunjährige Kind starb kurz nach der Befreiung am 22. April 1945 in Aerzen, wo seine Familie untergebracht war, und wurde auf dem örtlichen Friedhof bestattet (Grab-Nr. 462).

Gruppenzugehörigkeit:  Zwangsarbeitende / Kinder / Hameln-Pyrmont

Dianow, Konstantin

wurde am 9. Januar 1914 geboren. Sein Heimatort ist nicht bekannt.
Als Kriegsgefangener in Salzhemmendorf gehörte Konstantin Dianow zu einem Offizierskommando, das im Steinbruch des ortsansässigen Dolomitsteinwerkes arbeiten musste und in einem werkseigenen Lager untergebracht war.
Konstantin Dianow kam am 18. August 1944 ums Leben und wurde wie sechs seiner Kameraden laut Angabe des Bürgermeisters nach dem Kriege „am Weg nach dem Limberg“, nördlich des Eingangs des Steinbruchs, bestattet. Die Gräber wurden entsprechend dem Zeitpunkt ihrer Anlage durchnummeriert. Das Gräberareal lag seinerzeit auf dem Werksgelände. Heute ist das Gelände bewaldet und die Grabstätten sind nicht mehr kenntlich.

Gruppenzugehörigkeit:  Zwangsarbeitende / Sowjetbürger

Dido, Anastasia

wurde am 15. April 1896 Kobelany im Kreis Opatow geboren. Die verheiratete Frau musste mit ihrer Tochter seit April 1940 im Lager am Langen Wall leben und in Hameln arbeiten. Später wechselte sie als Hausgehilfin nach Aerzen. Dort hielt sie sich vermutlich auch nach der Befreiung auf.
Dido wurde am 7. März 1947 bei einem Raubüberfall erdrosselt, ihr Leichnam nach Aerzen übergeführt und auf dem örtlichen Friedhof bestattet.

Gruppenzugehörigkeit:  Zwangsarbeitende / Polen