Die Dokumentation der Opfer der NS-Herrschaft
in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont
 

3.  Die Opfer unter den ausländischen zivilen Zwangsarbeitern
 sowie den Kriegsgefangenen

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Drobina, Tadeusz

wurde am 11. Februar 1944 in Hameln geboren. Seine ledige Mutter Cornelia war Polin und musste seit Ende 1939 auf Bauernhöfen in Reher und Herkendorf arbeiten. Das Kleinkind wurde am 9. September von Herkendorf ins Kinderlager Hemeringen gebracht, während seine Mutter nach Gellersen wechseln musste.
Tadeusz starb am 20. September 1944 im Alter von sieben Monaten im Kinderlager Hemeringen und wurde wie sieben weitere tote Kinder am Rande des örtlichen Friedhofs bestattet. Die acht Gräber erhielten Holzkreuze und wurden später - vermutlich nach Ablauf der üblichen Liegezeit - eingeebnet.

Gruppenzugehörigkeit:  Zwangsarbeitende / Kinder / Hemeringen

Drozdz, Jozef

wurde am 14. März 1944 auf der Domäne Grohnde geboren. Seine Mutter Genovefa stammte aus Myszkowice im Kreis Turek, Polen, und musste seit Mai 1940 auf der Domäne arbeiten.
Das Kind starb am 29. Juli 1945 im Alter von einem Jahr an einer Lungenentzündung und wurde vermutlich auf dem örtlichen Friedhof beigesetzt.

Gruppenzugehörigkeit:  Zwangsarbeitende / Kinder / Hameln-Pyrmont

Drzazyn, Marian

wurde um den 4. Februar 1945 vermutlich in Lehrte geboren, denn seine polnischen Eltern, derzeit Zwangsarbeiter, lebten nach Kriegsende im DP-„Lager Roosevelt“ in Lehrte.
Das Kind starb am 9. Juli 1945, nur zwei Tage nach seiner Aufnahme, im „Ausweichkrankenhaus“ der Kinderheilanstalt Hannover in Nienstedt an „Brechdurchfall“ und wurde auf dem Friedhof Lehrte bestattet.

Gruppenzugehörigkeit:  Zwangsarbeitende / Kinder / Nienstedt

Dubrowskaja, Aegine

wurde am 6. März 1942 in Barschanka in Weißrussland, geboren. Ihre Eltern waren die vermutlich sowjetischen Zwangsarbeiter Theodor und Rose Dubrowskaja, geb. Fuchs, die in Bad Münder bei der Möbelfabrik Dyes arbeiten mussten.
Das Kind starb am 3. Februar 1944 im „Ausweichkrankenhaus“ der Kinderheilanstalt Hannover in Nienstedt an „Ernährungsstörung“ und wurde auf dem Friedhof in Bad Münder bestattet.

Gruppenzugehörigkeit:  Zwangsarbeitende / Kinder / Nienstedt

Duschina (oder Duchena), Klara

wurde zu einem unbekannten Zeitpunkt geboren. Ihr Geburts- und Wohnort sowie ihr Einsatzort als Zwangsarbeiterin sind ebenfalls nicht bekannt.
Duschina kam am 3. April 1945 bei einem Luftangriff auf das Hamelner Bahnhofs- und Industriegebiet Süd ums Leben und wurde auf dem „alten Kriegsgefangenenfriedhof“ am Rande des Friedhofs Wehl bestattet (Feld KGF D 11). Ihr Name und die Lebensdaten stehen – neben anderen – auf einer der Grabstelen, die der Volksbund in den 1950er Jahren setzen ließ.

Gruppenzugehörigkeit:  Zwangsarbeitende / Sowjetbürger