Die Dokumentation der Opfer der NS-Herrschaft
in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont
3. Die Opfer unter den ausländischen zivilen Zwangsarbeitern
sowie den Kriegsgefangenen
Seite 29 von 131 Seiten - 655 Einträge - 671 Opfer
Fricke, Ynze
wurde um den 12. Juni 1944 vermutlich in Lohnde bei Seelze geboren, denn seine niederländischen Eltern, die möglicherweise Zwangsarbeiter waren, lebten auf dem in Lohnde am Mittellandkanal beheimateten Schlepper „Stelia“.
Das Kind starb am 7. September 1945, noch am Tag seiner Aufnahme, im „Ausweichkrankenhaus“ der Kinderheilanstalt Hannover in Nienstedt an „Broncho-Pneumonie“ (Lungenentzündung) und wurde auf dem Friedhof Lohnde bestattet.
Gruppenzugehörigkeit: Zwangsarbeitende / Kinder / Nienstedt
Frontzak, Janina
wurde am 30. August 1945 in Laatzen bei Hannover geboren. Ihre Eltern, ehemalige polnische Zwangsarbeiter, lebten nach Kriegsende im DP-„Lager 14“ in Laatzen.
Das Kind starb am 27. September 1945, eine Woche nach seiner Aufnahme, im „Ausweichkrankenhaus“ der Kinderheilanstalt Hannover in Nienstedt an „Ernährungsstörung“ und wurde auf einem nicht genannten Friedhof in Hannover bestattet.
Gruppenzugehörigkeit: Zwangsarbeitende / Kinder / Nienstedt
Futorska-Michalczyk, Jan
wurde am 10. April 1945 in Königsförde geboren und am 10. Mai 1945 unter dem Nachnamen des polnischen Vaters, Michalczyk, getauft. Seine Mutter Paraska, eine ethnische Ukrainerin, stammte aus dem galizischen Kreis Tarnopol und war seit 1942 in Königsförde als Zwangsarbeiterin zum Einsatz gekommen.
Das Kind starb am 4. Dezember 1945 im Alter von acht Monaten an „Ernährungsstörungen“ und wurde auf dem „alten Kriegsgefangenenfriedhof“ am Rande des Friedhofs Wehl bestattet (Feld KGF C 20). Sein Name und die Lebensdaten stehen – neben anderen – auf einer der Grabstelen, die der Volksbund in den 1950er Jahren setzen ließ.
Gruppenzugehörigkeit: Zwangsarbeitende / Kinder / Hameln-Pyrmont
Gabski, Franziska Barbara
wurde am 30. November 1870 in Borek im Kreis Kempen geboren. Die verheiratete Frau musste in Hannover Zwangsarbeit leisten.
Gabski starb 70jährig am 9. Dezember 1943 im Hamelner Felsenkellerweg 2 nach einem komplizierten Beinbruch an einer „Allgemeininfektion“ und wurde auf dem Friedhof Wehl bestattet.
Gruppenzugehörigkeit: Zwangsarbeitende / Polen
Gadomska, Marja
wurde am 1. September 1920 in Lowsnow geboren und wohnte in Slowoecka im galizischen Kreis Trembowla. Die Ukrainerin musste seit Oktober 1941 auf einem Bauernhof in Gellersen arbeiten. Gadomska starb am 22. Januar 1945 im Krankenhaus Hameln an „Kreislaufschwäche“ und wurde auf dem „alten Kriegsgefangenenfriedhof“ am Rande des Friedhofs Wehl bestattet (Feld KGF B 48). Ihr Name und die Lebensdaten stehen – neben anderen – auf einer der Grabstelen, die der Volksbund in den 1950er Jahren setzen ließ.
Gruppenzugehörigkeit: Zwangsarbeitende / Sowjetbürger