Die Dokumentation der Opfer der NS-Herrschaft
in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont
 

3.  Die Opfer unter den ausländischen zivilen Zwangsarbeitern
 sowie den Kriegsgefangenen

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Gajer, Franciszek

wurde am 12. November 1942 geboren. Sein Vater Aloizy heiratete die Mutter, Helena Daktera, kurz nach der Befreiung. Die Einsatzorte der beiden Polen als Zwangsarbeiter sind nicht bekannt.
Das Kind starb am 4. März 1946 im polnischen DP-Lager „Auf der Höhe“ an Diphtherie und wurde auf dem „alten Kriegsgefangenenfriedhof“ am Rande des Friedhofs Wehl bestattet (Feld KGF C 23). Sein Name und die Lebensdaten stehen – neben anderen – auf einer der Grabstelen, die der Volksbund in den 1950er Jahren setzen ließ.

Gruppenzugehörigkeit:  Zwangsarbeitende / Kinder / Hameln-Pyrmont

Gajic, Nikola

wurde zu einem unbekannten Zeitpunkt geboren. Der Serbe stammte aus Malesewa Golubec. Gajic gehörte einer der Marschkolonnen von Kriegsgefangenen an, die gegen Kriegsende vor den vorrückenden Westalliierten aus dem Westen ins Zentrum Deutschlands „evakuiert“ wurden und dabei auch durch den Kreis Hameln-Pyrmont zogen.
Gajic kam am 5. April 1945 bei einem Fliegerangriff ums Leben. Zusammen mit Momir und Savoiz Petkovic war er vergeblich von seiner Marschkolonne auf der heutigen B 217 weg aufs freie Feld geflüchtet. Gajic und seine beiden Landsleute wurden in Flegessen bestattet. Die drei Gräber sind mit beschrifteten Grabsteinen versehen.

Gruppenzugehörigkeit:  Zwangsarbeitende / Jugoslawen

Galwas, Jadwiga

wurde am 22. November 1945 vermutlich in Hannover geboren. Ihre Eltern waren der Kaufmann Leo Galwas und seine Frau Maria, geb. Rybizka, die als ehemalige polnische Zwangsarbeiter in Hannover im DP-„Lager Bothfeld, Block 5, Zimmer 10A“ lebten.
Das Kind starb am 17. April 1946, nur zwei Tage nach seiner Aufnahme, im „Ausweichkrankenhaus“ der Kinderheilanstalt Hannover in Nienstedt an „Ernährungsstörung“ und wurde auf dem Bothfelder Friedhof in Hannover bestattet.

Gruppenzugehörigkeit:  Zwangsarbeitende / Kinder / Nienstedt

Garans, Stefan

wurde am 7. Februar 1904 in Boljevci geboren. Sein Heimatort ist nicht bekannt. Er dürfte zu den serbischen Kriegsgefangenen gehört haben, die aus dem Lager im Nachbardorf Baarsen täglich zur Arbeit auf Bauernhöfen nach Eichenborn marschieren mussten.
Garans starb am 28. Juli 1943 in Eichenborn und wurde auf dem örtlichen Friedhof bestattet.

Gruppenzugehörigkeit:  Zwangsarbeitende / Jugoslawen

Gatonlek, Stanislaw

wurde am 10. März 1913 in Benczkow geboren und war von Beruf Händler. Er musste zunächst in Duensen im Kreis Holzminden arbeiten und wurde seit September 1944 auf einen Bauernhof in Hemeringen eingesetzt.
Gatonlek starb am 4. Oktober 1944 und wurde vermutlich auf dem örtlichen Friedhof bestattet.

Gruppenzugehörigkeit:  Zwangsarbeitende / Polen