Die Dokumentation der Opfer der NS-Herrschaft
in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont
3. Die Opfer unter den ausländischen zivilen Zwangsarbeitern
sowie den Kriegsgefangenen
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Gorski, Franciszek
wurde am 10. Oktober 1882 in Kalisch geboren. Er musste für das Friedhofsamt der Stadt Hameln arbeiten und war im Lager Langer Wall 1-3 untergebracht.
Gorski starb 62jährig am 7. Januar 1945 im Krankenhaus Hameln an Tuberkulose und wurde auf dem „alten Kriegsgefangenenfriedhof“ am Rande des Friedhofs Wehl bestattet (Feld KGF B 47). Sein Name und die Lebensdaten stehen – neben anderen – auf einer der Grabstelen, die der Volksbund in den 1950er Jahren setzen ließ.
Gruppenzugehörigkeit: Zwangsarbeitende / Polen
Gowala (und Hryciuk), Stanislaw
wurde um den 27. Dezember 1944 vermutlich in Hannover geboren, denn seine polnischen Eltern, derzeit Zwangsarbeiter, lebten nach Kriegsende in einem DP-Lager in Hannover-Vinnhorst. Für das Kind sind zwei Nachnamen eingetragen, weil die Mutter (Gowala) bei Geburt noch ledig, beim Tod des Kindes aber verheiratet (Hryciuk) war.
Das Kind starb am 27. Juni 1945, nur einen Tag nach seiner Aufnahme, im „Ausweichkrankenhaus“ der Kinderheilanstalt Hannover in Nienstedt an „Brechdurchfall“ und wurde auf einem nicht genannten Friedhof in Hannover bestattet.
Gruppenzugehörigkeit: Zwangsarbeitende / Kinder / Nienstedt
Grabko, Franja
wurde 1939 in Paleske im Gebiet Halopinitschi geboren. Als Wohnort wird Glusk im Kreis Polesje in der Sowjetunion genannt. Zusammen mit einem Bruder und ihrer Mutter Nadja wurde das Mädchen im August 1944 nach Hameln ins „Ostarbeiterlager“, Kuhbrückenstraße 17, gebracht. Ihre Mutter musste in der Hamelner Rüstungsfabrik Domag arbeiten.
Das fünfjährige Kind starb am 16. September 1944 im Lager an Tuberkulose und wurde auf dem „alten Kriegsgefangenenfriedhof“ am Rande des Friedhofs Wehl bestattet (Feld KGF B 40). Ihr Name und die Lebensdaten stehen – neben anderen – auf einer der Grabstelen, die der Volksbund in den 1950er Jahren setzen ließ.
Gruppenzugehörigkeit: Zwangsarbeitende / Kinder / Hameln-Pyrmont
Grabon, Anton
wurde am 22. Mai 1922 Scumsko im Kreis Lochatow geboren. Sein Heimatort ist nicht bekannt. Er war seit 8. März 1940 in Tündern als Landarbeiter im Einsatz.
Grabon nahm sich am 11. August 1940 das Leben, indem er sich im Wald bei Tündern erhängte. Er wurde am 14. August 1940 auf dem Gemeindefriedhof Tündern bestattet.
Gruppenzugehörigkeit: Zwangsarbeitende / Polen
Gradulet, Alfred
wurde am 10. März 1919 geboren. Sein Heimatort war Boulogne-sur-mer im Departement Pas-de-Calais. Sein Einsatzort als Zwangsarbeiter ist nicht bekannt.
Gradulet starb am 13. Mai 1945 im UNRRA-Hospital Hermannschule an inneren Verletzungen infolge eines Autounfalls und wurde auf dem „alten Kriegsgefangenenfriedhof“ am Rande des Friedhofs Wehl bestattet (KGF A 50a). Gradulet wurde am 26. Oktober 1948 in seine Heimat umgebettet.
Gruppenzugehörigkeit: Zwangsarbeitende / Franzosen