Die Dokumentation der Opfer der NS-Herrschaft
in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont
3. Die Opfer unter den ausländischen zivilen Zwangsarbeitern
sowie den Kriegsgefangenen
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Javarone
dessen Vorname nicht bekannt ist, wurde zu einem unbekannten Zeitpunkt geboren. Sein Geburts- und Wohnort sowie sein Einsatzort als „Militärinternierter“ oder ziviler Zwangsarbeiter sind ebenfalls nicht bekannt.
Möglicherweise ist er identisch mit Pasquale Javaroni, der am 7. Juni 1924 geboren wurde und vom 1. September 1944 bis 31. März 1945 in der Hamelner Rüstungsfabrik Domag im Arbeitseinsatz war.
Javarone starb am 6. April 1945 vermutlich beim alliierten Artilleriebeschuss Hamelns und wurde auf dem „alten Kriegsgefangenenfriedhof“ am Rande des Friedhofs Wehl bestattet (Feld KGF A 24d). Er wurde, wie die anderen auf dem Wehl bestatteten Italiener, am 10. Januar 1958 auf den italienischen Ehrenfriedhof in Hamburg-Öjendorf umgebettet.
Gruppenzugehörigkeit: Zwangsarbeitende / Italiener
Jazuk, Sergej
wurde am 10. Mai 1926 in Rubeshnoje im Kreis Woroschilowgrad geboren. Sein Einsatzort als Zwangsarbeiter war Duingen.
Jazuk starb 18jährig am 18. Juli 1944 in der „Ostbaracke“ des Krankenhauses in Hameln an Tuberkulose und wurde auf dem „alten Kriegsgefangenenfriedhof“ am Rande des Friedhofs Wehl bestattet (Feld KGF B 30). Sein Name und die Lebensdaten stehen – neben anderen – auf einer der Grabstelen, die der Volksbund in den 1950er Jahren setzen ließ.
Gruppenzugehörigkeit: Zwangsarbeitende / Sowjetbürger
Jedrzejczak, Teofil
wurde am 3. Januar 1894 in Galki geboren. Sein Heimatort ist nicht bekannt. Er war mit seiner Frau (?) Wladislawa und zwölf weiteren Polen bei von Münchhausen in Hess. Oldendorf im Arbeitseinsatz und hatte wie die anderen die Adresse Weserstraße Nr. 205.
Jedrzejczak starb er am 13. März 1944 an Bronchialkatarrh und wurde auf dem jüdischen Friedhof am Felsenkeller bestattet. Zunächst ohne Kennzeichnung, wurde auf sein Grab später ein beschrifteter Grabstein gesetzt.
Gruppenzugehörigkeit: Zwangsarbeitende / Polen
Jedzyczuk, Luzian
wurde um den 24. Juli 1945 geboren, vermutlich in Hannover, denn seine Eltern, ehemalige polnische Zwangsarbeiter, lebten in einem DP-Lager in Hannover-Vinnhorst.
Das Kind starb am 24. August 1945, zwei Tage nach seiner Aufnahme, im „Ausweichkrankenhaus“ der Kinderheilanstalt Hannover in Nienstedt an „alimentärer Intoxikation“ (durch Nahrungsaufnahme bedingte Vergiftung) und wurde auf einem nicht genannten Friedhof in Hannover bestattet.
Gruppenzugehörigkeit: Zwangsarbeitende / Kinder / Nienstedt
Jendras, Leon
wurde am 5. November 1919 in Lipie im Kreis Ilza geboren. Er musste seit 1940 auf Bauernhöfen in Dörpe und seit 1944 auf einem Hof in Groß Berkel arbeiten.
Jendras starb am 8. Dezember 1945 an einer Alkoholvergiftung im DP-Lager Linsingen-Kaserne und wurde auf dem „alten Kriegsgefangenenfriedhof“ am Rande des Friedhofs Wehl bestattet (Feld KGF D 86). Sein Name und die Lebensdaten stehen – neben anderen – auf einer der Grabstelen, die der Volksbund in den 1950er Jahren setzen ließ. Laut Totenregister Dörpe von 1946 (Nr. 15) wurde Jendras auf dem Friedhof Dörpe beigesetzt.
Gruppenzugehörigkeit: Zwangsarbeitende / Polen