Die Dokumentation der Opfer der NS-Herrschaft
in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont
3. Die Opfer unter den ausländischen zivilen Zwangsarbeitern
sowie den Kriegsgefangenen
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Prgdanowa, Alexandra
wurde am 30. Juni 1929 geboren. Das fast sechzehnjährige Mädchen war bis zur Befreiung vermutlich bei der Hamelner Rüstungsfabrik Kaminski im Arbeitseinsatz.
Alexandra starb am 1. Mai 1945 wie zwölf ihrer Landsleute wohl nach einer Siegesfeier im DP-Lager Kaminski an einer Alkoholvergiftung und wurde auf dem „alten Kriegsgefangenenfriedhof“ am Rande des Friedhofs Wehl bestattet. Ihr Name und die Lebensdaten stehen – neben anderen – auf einer der Grabstelen, die der Volksbund in den 1950er Jahren setzen ließ.
Gruppenzugehörigkeit: Zwangsarbeitende / Sowjetbürger
Priessen, Bernardus Antonius
wurde am 19. Juni 1917 in Harlem geboren. Sein Einsatzort als Zwangsarbeiter war Hameln. Seine Adresse, Ostertorwall 37, deutet auf eine Tätigkeit als Tischler hin.
Priessen starb am 20. März 1942 im Krankenhaus Hameln an einer Lungenentzündung und wurde auf dem Friedhof Wehl bestattet (Feld F II/136). Mit 39 toten Zuchthausgefangenen und Zwangsarbeitern wurde Priessen im März 1972 auf Feld F II umgebettet (Feld F II/186) und erhielt einen beschrifteten Grabstein.
Gruppenzugehörigkeit: Zwangsarbeitende / Niederländer
Proc, Walentina
wurde am 26. April 1945 in Hameln geboren. Ihre Eltern, die Sowjetbürger Iwan und Rosa Proc, waren als Zwangsarbeiter in einer Afferder Mühle beschäftigt gewesen.
Der Säugling starb am 2. Mai 1945 im Kreiskrankenhaus Wilhelmstraße an „Lebensschwäche“ und wurde vermutlich auf dem Friedhof Wehl bestattet.
Gruppenzugehörigkeit: Zwangsarbeitende / Kinder / Hameln-Pyrmont
Prokain, Stefan
wurde am 9. Januar 1945 geboren. Seine ledige Mutter Elisabeth galt derzeit als „Volksdeutsche“ und stammte aus Krickerhan in Polen. Vermutlich arbeitete sie als Hausgehilfin in Hameln. Vater dürfte der Pole Stefan Molnar gewesen sein, den Elisabeth am 20. Mai 1945 in Hameln heiratete. Das Paar soll nach Brasilien ausgewandert sein.
Der Säugling starb am 8. Mai 1945 im Stadtkrankenhaus Hameln und wurde auf dem „alten Kriegsgefangenenfriedhof“ am Rande des Friedhofs Wehl bestattet (Feld KGF C Ia/19).
Gruppenzugehörigkeit: Zwangsarbeitende / Kinder / Hameln-Pyrmont
Pruschnikow, Jakob
wurde 1903 in Nikopolski im Gebiet Dnjepropetrowsk geboren. Sein Wohnort und sein Einsatzort als Zwangsarbeiter sind nicht bekannt. Nach der Befreiung war er im DP-Lager Linsingen-Kaserne untergebracht.
Pruschnikow starb am 8. Juni 1945 im Krankenhaus Hameln an Verletzungen infolge der Explosion eines Sprengkörpers und wurde auf dem „alten Kriegsgefangenenfriedhof“ am Rande des Friedhofs Wehl bestattet (Feld KGF D 74). Sein Name und die Lebensdaten stehen – neben anderen – auf einer der Grabstelen, die der Volksbund in den 1950er Jahren setzen ließ.
Gruppenzugehörigkeit: Zwangsarbeitende / Sowjetbürger