Die Dokumentation der Opfer der NS-Herrschaft
in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont
3. Die Opfer unter den ausländischen zivilen Zwangsarbeitern
sowie den Kriegsgefangenen
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Schlitzeruck
dessen Vornamen und weitere Personendaten nicht bekannt sind, war sowjetischer Kriegsgefangener. Vermutlich war er in Hameln stationiert.
Schlitzeruck kam am 14. März 1945 beim großen Luftangriff auf das Hamelner Bahnhofsviertel ums Leben und wurde auf dem „alten Kriegsgefangenenfriedhof“ am Rande des Friedhofs Wehl bestattet (Feld KGF A 51).
Gruppenzugehörigkeit: Zwangsarbeitende / Sowjetbürger
Schlonzack, Erika
wurde am 4. Juli 1944 in Hameln geboren. Ihre Mutter Janina kam aus Polen und musste seit 1940 auf einem Bauernhof in Flakenholz arbeiten. Der Säugling wurde am 14. August 1944 in das Kinderlager Hemeringen verschleppt.
Dort starb Erika am 5. September 1944 im Alter von zwei Monaten und wurde wie sieben weitere tote Kinder am Rande des örtlichen Friedhofs bestattet. Die acht Gräber erhielten Holzkreuze und wurden später - vermutlich nach Ablauf der üblichen Liegezeit - eingeebnet.
Gruppenzugehörigkeit: Zwangsarbeitende / Kinder / Hemeringen
Schreuder, Wilhelm
wurde am 29. Dezember 1879 in Schloten geboren. Sein Heimatort ist nicht bekannt. Er dürfte in Esperde im Arbeitseinsatz gewesen sein.
Schreuder starb am 8. April 1945 in Esperde und wurde auf dem Gemeindefriedhof bestattet ("1. Querweg 2. Reihe Gr. 2").
Gruppenzugehörigkeit: Zwangsarbeitende / Niederländer
Schugajew, Alexander
wurde am 15. Juli 1919 in Russland geboren. Sein Einsatzort als Zwangsarbeiter war Essen.
Schugajew starb am 23. April 1945 im Hamelner UNRRA-Hospital Erichstraße 4 an Tuberkulose und wurde auf dem „alten Kriegsgefangenenfriedhof“ am Rande des Friedhofs Wehl bestattet (Feld KGF D 27). Sein Name und die Lebensdaten stehen – neben anderen – auf einer der Grabstelen, die der Volksbund in den 1950er Jahren setzen ließ.
Gruppenzugehörigkeit: Zwangsarbeitende / Sowjetbürger
Schukodskya, Wasila (oder Wasili)
wurde am 9. Mai 1944 geboren. Von ihrer (oder seiner) ledigen Mutter, einer polnischen Zwangsarbeiterin, ist der Vorname nicht überliefert. Sie musste in den Maschsee-Gaststätten in Hannover arbeiten.
Das Kind starb am 23. August 1944 im „Ausweichkrankenhaus“ der Kinderheilanstalt Hannover in Nienstedt aus unbekannten oder nicht genannten Gründen und wurde auf dem Seelhorster Friedhof in Hannover (Abt. 18 d, Nr. 115) bestattet.
Gruppenzugehörigkeit: Zwangsarbeitende / Kinder / Nienstedt