Die Dokumentation der Opfer der NS-Herrschaft
in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont
 

 
 
Jöhnk, Karl Torbald Richard

wurde am 22. August 1917 in Kiel geboren. Der Bote wohnte in Kiel, Ringstr. 71.
Kurz zuvor nach „Kriegssonderstrafrecht“ zu einer drakonischen Freiheitsstrafe verurteilt, wurde Jöhnk am 12. Mai 1943 in das Zuchthaus Hameln verlegt.
Im Herbst 1944 kam Jöhnk in das Zuchthaus-Außenlager Holzen zum mörderischen Arbeitseinsatz. Die erlittenen Strapazen ließen ihn bald erkranken, so dass er bald als 'nicht außenarbeitsfähig' nach Hameln zurückverlegt wurde.
Karl Jöhnk starb am 20. Februar 1945 im Zuchthaus-Lazarett und wurde auf dem Friedhof Wehl bestattet (Feld C I/111).
Jöhnks letzte Lebensphase beschreibt sein Leidensgenosse Hans Bielefeld:
„Karl Jöng ist nicht mehr. Der lange, hagere Marschensohn aus Holstein. Solange ich ihn kannte - und das war über ein Jahr - sah er aus wie der wandelnde Hungertod.... Er besaß ein seelisches Gleichgewicht... und eine Art Galgenhumor, die ihm alles Leid erträglicher machte.... Die Kumpels wunderten sich bloß, wie der so lange durchhielt, und hatten ihn schon längst abgeschrieben. Drei Tage nach Weihnachten war es soweit. Karl Jöng hatte sich zum Arzt gemeldet. Zwei Stunden später hieß es dann: ´Jöng fertigmachen zum Lazarett!´ Er kam nicht wieder.“

Gruppenzugehörigkeit:  Zuchthausgefangene / Hameln