Die Dokumentation der Opfer der NS-Herrschaft
in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont
 

 
 
Kanzler, Alfred

wurde am 11. Februar 1888 in Karlsruhe geboren. Der Mathematik-Studienrat wohnte in Karlsruhe, Kriegsstr. 260.
Kanzler wurde im Juli 1944 nach „Kriegssonderstrafrecht“ zu einer drakonischen Freiheitsstrafe verurteilt, nachdem er von Schülern seines Gymnasiums wegen regimekritischer Äußerungen denunziert worden war.
Kanzler kam am 15. Februar 1945 wohl im Zuge der Räumung frontnaher Strafanstalten im Osten mit einem vielköpfigen Sammeltransport in das Zuchthaus Hameln, vermutlich aus dem Zuchthaus Brandenburg oder einer weiter östlich – so auch im besetzten Polen – gelegenen Strafanstalt. Kanzler gehörte zu den über 40 Teilnehmern, die den Transport nicht lange überlebten.
Alfred Kanzler starb nach der Befreiung am 24. Mai 1945 am Thiewall 1 in Hameln, vermutlich in einem Lazarett. Er wurde auf dem Friedhof Wehl in einem doppelt belegten Grab bestattet (C I/79) und wenig später, am 4. Juni 1945, innerhalb des Friedhofs umgebettet (F I/170).

Gruppenzugehörigkeit:  Zuchthausgefangene / Hameln