Die Dokumentation der Opfer der NS-Herrschaft
in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont
 

 
 
Klüsener, Willi

wurde am 27. Mai 1880 in Berlin-Weißensee geboren. Der frühere Stadtrat wohnte in Berlin, Grünbergerstr. 6.
Als SPD-Funktionär vom NS-Regime aus dem kommunalen Dienst geworfen, arbeitete Klüsener seit 1933 als „Bestattungsredner“. 1944 wurde er aufgrund von Denunziationen seiner kritischen Äußerungen während dieser Tätigkeit wegen „Wehrkraftzersetzung“ verurteilt.
Klüsener kam am 15. Februar 1945 vermutlich im Zuge der Räumung frontnaher Strafanstalten im Osten mit einem vielköpfigen Sammeltransport aus dem Zuchthaus Brandenburg in das Zuchthaus Hameln. Klüsener gehörte zu den über 40 Teilnehmern, die den Transport nicht lange überlebten.
Willi Klüsener starb nach der Befreiung am 26. April 1945 im Zuchthaus, kurz vor seinem 65. Geburtstag. Er gehörte zu den 27 Toten deutscher Nationalität, die im April und Mai 1945 vorläufig auf dem Zuchthausgelände begraben wurden. Willi Klüsener wurde gegen Ende Mai (oder bereits am 29. April) auf den Friedhof Wehl ohne Sarg in ein doppelt belegtes Grab umgebettet (Feld C I/75).
Im Jahr 2010 wurde für Willi Klüsener in Berlin-Friedrichshain vor dem Haus Grünbergerstr. 6 ein Stolperstein verlegt.

Gruppenzugehörigkeit:  Zuchthausgefangene / Hameln