Die Dokumentation der Opfer der NS-Herrschaft
in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont
 

 
 
Demeulenaere, Camil

Belgier, wurde am 5. April 1912 in Staden bei Roselaere geboren. Der Kraftfahrer wohnte in Staden, Ypernstr. 91.
Als Widerstandskämpfer am 21. April 1942 in Houthulst bei „Nacht und Nebel“ verhaftet, wurde Camil Demeulenaere am 30. Juli 1942 als NN-Gefangener heimlich nach Deutschland in das Untersuchungsgefängnis Bochum verschleppt. Das Sondergericht Essen verurteilte ihn in einem Massenprozess gegen Widerstandskämpfer am 12. November 1942 wegen „verbotenen Waffenbesitzes“ zu einer hohen Freiheitsstrafe.
Mit dem im selben Prozess verurteilten Rene Moreau kam Camil Demeulenaere am 23. Dezember 1942 in das Zuchthaus Hameln.
Mit einem Sammeltransport von 80 westeuropäischen, vor allem belgischen Widerstandskämpfern wurde Demeulenaere am 19./20. Mai 1943 in das Zuchthaus Sonnenburg/Neumark in Ostbrandenburg verlegt.
Camil Demeulenaere starb zwischen Januar und Juni 1945. Damit könnte er zu den über 800 Sonnenburger Gefangenen gehört haben, die im Januar 1945 vor Ort von der SS erschossen wurden, um sie der Roten Armee nicht lebend in die Hände fallen zu lassen.

Gruppenzugehörigkeit:  Zuchthausgefangene / Strafanstalten / Sonnenburg