Die Dokumentation der Opfer der NS-Herrschaft
in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont
 

 
 
Devry, Herman

Belgier, wurde am 16. Juni 1901 in Brüssel-Molenbeek geboren. Der Postbeamte wohnte in Berchem-St. Agathe, avenue Roi Albert 139.
Als Widerstandskämpfer am 2. Februar 1942 in Brüssel bei „Nacht und Nebel“ verhaftet und zunächst im Gefängnis von Brüssel-St. Gilles festgehalten, wurde Herman Devry am 4. Mai 1942 als NN-Gefangener heimlich nach Deutschland in das Untersuchungsgefängnis Essen verschleppt. Das Sondergericht Essen verurteilte ihn in einem Massenprozess gegen Widerstandskämpfer am 17. September 1942 wegen „kommunistischer Umtriebe“ zu einer hohen Freiheitsstrafe.
Gemeinsam mit anderen in diesem Prozess verurteilten Belgiern kam Herman Devry im Oktober 1942 aus dem Gefängnis Essen in das Zuchthaus Hameln.
Mit einem Sammeltransport von 80 westeuropäischen, vor allem belgischen Widerstandskämpfern wurde Devry am 19./20. Mai 1943 in das Zuchthaus Sonnenburg/Neumark in Ostbrandenburg verlegt.
Herman Devry war später Häftling im KZ Sachsenhausen, vermutlich seit November 1944.
Am 28. Januar 1945 wurde er von dort weiter nach Westen bis in das KZ Bergen-Belsen verschleppt. Dort starb Herman Devry am 22. Februar 1945, vermutlich an den erlittenen Strapazen.

Gruppenzugehörigkeit:  Zuchthausgefangene / Strafanstalten / Sonnenburg