Die Dokumentation der Opfer der NS-Herrschaft
in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont
 

 
 
Mijs (Muys), Petrus

Belgier, wurde am 29. Juli 1923 in Moerzeke geboren. Der Bäcker wohnte in Berlaere, Deeldreev 99.
Als Widerstandskämpfer am 12. Oktober 1942 in Berlaere bei „Nacht und Nebel“ verhaftet und zunächst im Gefängnis von Gent festgehalten, wurde Petrus Mijs am 24. März 1943 als NN-Gefangener heimlich nach Deutschland in das Untersuchungsgefängnis Bochum verschleppt, anschließend für mehrere Monate in das Strafgefangenenlager Esterwegen, eines der KZ-artigen Moorlager im Emsland.
Von dort kam Petrus Mijs über das Strafgefängnis Vechta zusammen mit zwei anderen belgischen NN-Gefangenen am 15. September 1943 in das Zuchthaus Hameln.
Der „Volksgerichtshof“ Berlin verurteilte Mijs in einem Massenprozess gegen Widerstandskämpfer am 21. Oktober 1943 wegen „Landesverrats“ zu einer drastischen Freiheitsstrafe.
Gemeinsam mit drei Verurteilten dieses Prozesses wurde Petrus Mijs am 26. Januar 1944 in das Zuchthaus Sonnenburg/Neumark in Ostbrandenburg verlegt.
Petrus Mijs war später Häftling im KZ Sachsenhausen, vermutlich seit November 1944, womöglich aber erst seit Anfang 1945, nachdem Sonnenburger Gefangene beim Herannahen der Ostfront auf einen Todesmarsch Richtung Westen gezwungen worden waren.
Petrus Mijs starb – vermutlich im Februar 1945 – im KZ Sachsenhausen.

Gruppenzugehörigkeit:  Zuchthausgefangene / Strafanstalten / Sonnenburg